eine Besprechung von Michael Habecker

Lektion 3 Zonen

Durch die zusätzliche Unterscheidung von innen und außen (zusätzlich zu innerlich/äußerlich und individuell/kollektiv) gelangt man zu den Zonen. Macht man diese Unterscheidung in jedem der Quadranten, erhält man acht Zonen, als das Innen und das Außen eines individuellen Holons in jedem der Quadranten/Dimensionen. 

 

Die früheste Erwähnung dieser Differenzierung bei Wilber findet sich in Eros, Kosmos, Logos, in der sich über sieben Seiten erstreckenden Fußnote 28. Dabei verwendet Wilber nicht die Begrifflichkeit von Innen/Außen, sondern unterscheidet zwischen einer Oberflächen- und einer Tiefendimension, bzw. zwischen manifest und latent. Es ist faszinierend, vor diesem Hintergrund diese Fußnote neu zu lesen, als der Keimzelle, wenn man so will, von Wilbers aktuellem Werk. Hier einige Auszüge (Eros Kosmos Logos, S. 629):
„ ... wenn wir uns die Literatur zu jedem der vier Quadranten ansehen, fällt auf, dass sie alle eine Oberflächen- und eine Tiefen-Dimension aufweisen ... Fangen wir an mit der Grobeiteilung in rechte und linke Seite (um dann später noch die Unterteilung in oben und unten oder individuell und sozial vorzunehmen):

Hermeneutik (linke Seite) und Strukturalismus/Funktionalismus (rechte Seite) erkennen beide sowohl Oberfläche als auch Tiefe (oder Manifestes und Latentes), wobei erstere größtenteils bewusst und letztere größtenteils unbewusst ist (wenngleich das Unbewusste oder Verborgene oder Latente durch spezielle Mittel zu Bewusstsein gebracht werden kann).

Das Verhältnis von Oberflächen- und Tiefeninterpretation hat Heidegger (in Abschnitt I und II von Sein und Zeit) besonders sorgfältig herausgearbeitet. Eine Oberflächen­interpretation ist den Eingeborenen einer Kultur in ihrem Alltagsleben nicht unbedingt voll bewusst, doch weist man sie darauf hin, so erkennen und bestätigen sie solche Interpretationen in aller Regel. Die Aussagen solch einer „Hermeneutik des Alltags“ sind irgendwie (bewusst oder vorbewusst) bekannt, aber nicht unbedingt artikuliert, und in der Oberflächenschicht der Hermeneutik geht es darum, solche gemeinsamen Interpretationen zu artikulieren ... Tiefenhermeneutik dagegen versucht unter die Oberflächeninterpretationen der Alltagshermeneutik zu dringen, weil sie argwöhnt, dass unser Alltagsverständnis vielleicht gänzlich verzerrt oder einseitig oder irregeführt ist ... Die „Hermeneutik des Argwohns“, wie Riceur solche Ansätze nannte, will daher unter die Oberfläche dringen und die tieferen interpretativen Wahrheiten und Bedeutungen bloßlegen. Und da stieß man in der Tat auf alle möglichen Tiefenwahrheiten: die Freudsche Libido und der marxistische Klassenkampf, Heideggers Grundlosigkeit, Gadamers traditionsgetragenes Sein, Nietzsches Macht und so weiter. All das liegt nicht nur unter den Oberflächeninterpretationen, sondern wird mehr oder weniger gezielt von ihnen verdeckt und bleibt daher in der Regel tief verborgen und unbewusst – es besteht eine Art psychische Schmerzschranke oder Verdrängungsschranke, die beunruhigende Wahrheiten gegen das Bewusstsein abschirmt, und diese Schranke zu überschreiten ist schwierig und schmerzhaft ...

Doch auch dann bleibt die Tiefenhermeneutik noch eine heikle Angelegenheit, denn viele der „tieferen Wahrheiten“, die der Menschheit bisher ans Herz gelegt wurden, erwiesen sich als tiefe Ideologien und Voreingenommenheiten, einzig darauf angelegt, das Denken anderer so zu verbiegen, dass es den eigenen Machtgelüsten konform wird.“ 
Das auf diesen Ideen von Oberflächen- und Tiefenhermeneutik aufbauende Konzept der Zonen erschien dann erstmals in den Exzerpten des zweiten Bandes der Kosmos Trilogie. (Siehe dazu http://integrallife.com/learn/-deep-end/writings-ken-wilber-essays-forewords-and-works-progress). Dabei wurden die acht Zonen bei ihrer ersten Präsentation jeweils zu Paaren zusammengefasst, zu den Zonen 1 – 4. Zone 1 war bei dieser ersten Präsentation das Innen des Innerlichen (individuell und kollektiv), Zone 2 das Außen des Innerlichen (individuell und kollektiv), Zone 3 das Innen der Äußeren, (individuell und kollektiv), und Zone 4 das Außen des Äußeren (individuell und kollektiv). (Dieser Ansatz von vier Bereichen, die jeweils vom Inneren des Innerlichen bis zum Äußeren des Äußerlichen reichen, wird übrigens auch von Michael Habecker und Sonja Student in ihrem Buch „Wissen, Weisheit, Wirklichkeit“ im Vergleich von Geisteswissenschaft (Geist als Inhalt und Geist als Struktur – jeweils individuell und kollektiv) und Naturwissenschaften (Materie in Selbstorganisation und Materie als Materie – jeweils individuell und kollektiv) aufgegriffen und mit Wilbers aktuellem 8 Zonen-Modell zusammengeführt).
Eine Ausdifferenzierung in acht Zonen veröffentlichte Wilber danach erstmals in dem Buch Integrale Spiritualität. Dieses System wird auch im Kurs Advanced Integral zugrunde gelegt. Es wird dann noch einmal darauf hingewiesen, dass die Zonen oder Quadranten Dimensionen eines Holons sind, und dass die Vorstellung, dass getrennte Holons in jedem der Quadranten existieren, falsch ist, auch wenn das der Einfachheit halber sprachlich manchmal so beschrieben wird, wie z. B. „Holons im oberen linken Quadranten“. Dies ist nur dann in Ordnung, solange die Tetra-Natur eines jeden Holons dabei nicht vergessen wird. Der Kurs präsentiert eine neue Art der Darstellung eines Holons „in“ den Quadranten, die abweicht von der Darstellung in den Exzerpten, wo in jedem der Quadranten ein Kreis die Zoneneinteilung markiert. Das Wesen der Zonen, als Perspektiven wie auch als Methodologien und ihr Bezug zu den Quadranten, werden erläutert. Die Unterscheidung zwischen Innen/Außen eines jeden Holons wird als eine „selbst-regulierende Schnittstelle in allen vier Bereichen“ charakterisiert. Dies wird am Beispiel einer Zelle beschrieben. Danach wird auf die Zonen als die acht ursprünglichen Horizont-Perspektiven eines jeden Holons eingegangen. Spätestens an dieser Stelle wird der Kurs intellektuell sehr anspruchsvoll. Darauf wird ausdrücklich hingewiesen. „Wenn sie das Gefühl haben, dass dies schwer zu fassen ist, oder wenn sie das Gefühl haben, Sie haben es gerade verstanden und dann ist es wieder weg, dann machen sie sich bitte keine Sorgen – dies ist ein extrem schwieriges Thema.“ Das gleiche gilt auch für das Verständnis der Zonen als Ereignishorizonte. „Jede Zone ist ein Ereignishorizont, bzw. ein phänomenologischer Welt-Raum, der als ein Horizont von Ereignissen fungiert, tetra-hervorgebracht durch das Subjekt, das es wahrnimmt, berührt oder kennt.“ Dies wird beispielhaft erläutert. Danach werden die Zonen als unterschiedliche „Landschaften“, Welt-Räume und Horizonte beschrieben. Nach diesen generellen Erläuterungen zu den Zonen, die hier nur sehr verkürzt wiedergegeben werden können, und – jedenfalls für mich – ein intensives Studium erfordern, folgen detaillierte Einzelbeschreibungen.
Der Kurs wendet sich dann der genauen Definition verschiedener Begriffspaaren als AQAL Schlüsselbegriffen zu, und zwar: innen [inside], internal [internal], innerlich [interior], und außen [outside], external [external], äußerlich [exterior].

Innerlich und Äußerlich

Innerlich bezieht sich auf jedes Ereignis oder Holon in den linksseitigen Quadranten. Äußerlich bezieht sich auf jedes Ereignis in den rechtsseitigen Quadranten.
Dasjenige was eine erste Person sehen kann, was jedoch niemand anders sehen kann, ist sein oder ihr innerlicher Erfahrungsraum, ein Raum, der in Ich-Sprache beschrieben wird. Dieser Ich-Raum ist im Wesentlichen der obere linke Quadrant, als der innerliche phänomeno­logische Raum eines Individuums bzw. individuellen Holons. Tritt eine zweite Person, ein Du, in meinen Welt-Raum ein, z. B. über Kommunikation, dann begegnen sich eine erste Person (ich) und eine zweite Person (du) in einem „Wir“. Dieser Wir-Raum ist im Wesentlichen der untere linke Quadrant. Innerlich bedeutet also jegliches Phänomen in einem Ich-Raum oder einem Wir-Raum, oder jedes Holon in einem der linksseitigen Quadranten. Dies sind Wirklichkeiten einer ersten Person Singular und einer ersten Person Plural als Träger von Bewusstheit.
Äußerlich meint jedes Phänomen, wahrgenommen durch eine Perspektive einer dritten Person, oder jedes Phänomen oder Holon in den rechtsseitigen Quadranten – jedes Phänomen in einem Es-Raum [it-space]. Ein Mensch, über den man spricht, ist eine dritte Person, ein Mensch, mit dem man spricht, ist eine zweite Person. Die Definition einer dritten Person ist: „Die Person oder die Sache, über die gesprochen wird“. Eine erste und eine zweite Person sind per Definition empfindende [sentient] Wesen, doch eine dritte Person kann eine Person oder eine Sache sein, kann empfindend oder nicht-empfindend sein. Personen können über Austauschbeziehungen zu einer zweiten Person, einem Du werden, Sachen und Dinge bleiben ein Es. Das bedeutet nicht, dass die Es-Dimensionen lediglich oberflächlich und geschmälert wären im Gegenteil, sie repräsentieren die objektiven und interobjektiven Dimensionen des In-der-Welt-Seins. Dies sind entscheidend wichtige Dimensionen, die Dinge enthalten wie Atome, Moleküle, Ökosysteme, morphische Felder, subtile Energien und die DNA. Was diese Dimensionen kennzeichnet, ist, dass sie in Es-Sprache bzw. Begriffen einer dritten Person beschrieben werden können, die Begriffe einer dritten Person bleiben (weil es sich um nicht-empfindende Dinge handelt). Sie sind die äußerliche Dimension von Ereignissen.

Innen und Außen

Innen und außen beziehen sich auf das Innen und Außen eines jeglichen Ereignisses. Ein Holon in einem jeden der Dimensionen/Quadranten hat ein Innen und ein Außen. Dadurch erhalten wir acht ursprüngliche Perspektiven, die das Innen und das Außen der vier Quadranten aufzeigen.
Das Innen einer innerlichen Dimension bedeutet alles innerhalb der Innen-Grenze eines Ich- oder Wir-Raumes, (wie z. B. das unmittelbar gefühlte „Ich“ der eigenen unmittelbaren Wahrnehmung). Dabei spielt es keine Rolle, ob, wie es einige Theoretiker, die dabei einen Standpunkt einer dritten Person einnehmen, postulieren, dass diese unmittelbaren Phänomene durch andere Ereignisse – z. B. kulturell – vermittelt wurden. Entscheidend ist, dass sie im Augenblick des Wahrnehmens unmittelbar wahrgenommen werden. Einander Verstehen, gemeinschaftlich geteilte Werte oder ein intersubjektives Gefühl wären Beispiele für ein Ereignis innerhalb einer Wir-Grenze. Eine Wir-Grenze kann in der äußerlichen Welt nicht gesehen werden, aber die Beteiligten wissen ganz genau, wer z.B. zum Freundeskreis dazugehört und wer nicht. Neben diesen Beispielen für die linksseitigen Quadranten werden später auch noch Beispiele für das Innen von Äußerlichkeiten (für die rechtsseitigen Quadranten) gegeben.
Das Außen einer innerlichen Dimension bedeutet alles außerhalb der holonischen Außen-Grenze eines Ich- oder Wir-Raumes. Dazu gehört in Bezug auf die linksseitigen Quadranten alles das, was außerhalb eines „Ich“ oder „Wir“ erscheint, sich dabei aber immer noch in einem innerlichen Raum befindet. Was jemand innerlich sieht, sind innere Objekte, die außerhalb des proximalen Ich sind, weil man sagen kann „ich sehe diese Dinge in meinem Geist“. Dies sind innerliche dritte Person Objekte und Artefakte, hervorgebracht durch eine Außen- bzw. 3. Person Ansicht des eigenen oberen linken Quadranten. Gleichermaßen gibt es das Außen eines Wir, wie die Meinung eines „Außenseiters“ im Unterschied zu der gemeinschaftlich geteilten anderen Meinung eines Freundeskreises.
Was genau bedeutet „Grenze“, die ein Innen von einem Außen unterscheidet? Eine Grenze ist beweglich und fließend, keine Barriere, sondern eher eine Schnittstelle und ein Bereich, wo zwei Welten nicht nur unterschieden, sondern auch miteinander verbunden sind. Wie die postmodernen Theoretiker festgestellt haben, erhält ein Zeichen oder ein Ding, das für etwas anderes steht – wie z. B. ein Wort –, seine Bedeutung daher, weil es Teil eines Systems von Unterscheidungen ist. Die Umkehrung davon ist gleichermaßen richtig und von Bedeutung. Ein System von Unterscheidungen hat keine Bedeutung, wenn nichtauch Teile des Systems miteinander verbunden sind. Dies ist die Bedeutung von „Grenze“ im AQAL System – als Schnittstellen und Verbindungen zwischen acht phänomenologischen Welten.
Nach diesen Definitionen und Begriffsklärungen bietet der Kurs zwei Lernwege an:
a) Zonen als Perspektiven betrachtet durch die Blickrichtung der Theorie und
b) Zonen als Perspektiven in Anwendung
Wir gehen sie in dieser Reihenfolge durch, doch vorher wird der Begriff „Perspektive“ noch erläutert, so wie er in diesem Kurs verwandt wird, was sich von der Verwendung des Begriffs im noch nicht veröffentlichten Kurs 03 unterscheidet. Im Kurs 03 wird „Perspektiveinnahme“ als etwas verstanden, wie erste, zweite und dritte Personen ein Verständnis der Quadrantendimensionen von anderen ersten, zweiten und dritten Personen erhalten, durch unterschiedliche Entwicklungsstufen der Komplexität, von einer ersten bis zu einer fünften Person-Perspektive.
Doch im Unterschied dazu wird in diesem Kurs 02 der Begriff „Perspektive“ im Zusammenhang mit Perspektiven und Zonen als Innensichten und Außensichten jeder der Quadranten-Dimensionen verwendet. Dazu werden die Quadranten mit ihren Zonen nacheinander betrachtet. Die Reihenfolge kann frei gewählt werden, doch für „Anfänger“  wird eine Reihenfolge OL (Zonen 1+2), OR (Zonen 5+6), UL (Zonen 3+4) und UR (Zonen 7+8) empfohlen. Diesem Lernweg folgt auch diese Darstellung.
Zu Beginn wird noch eine weitere Unterscheidung erläutert, und zwar die zwischen intern und extern. Intern und extern beziehen sich nicht auf Bereiche der Existenz und auch nicht auf Sichtweisen oder Möglichkeiten der Untersuchung dieser Bereiche. Dieses Begriffspaar bezieht sich auf die spezielle Beziehung eines Phänomens zu der dominanten Monade in individuellen Holons, bzw. der Nexus-Agenz in sozialen Holons. Beim Durchgang durch die oberen Quadranten wird das Begriffspaar internal/external zuerst für individuelle Holons besprochen.
Intern bedeutet, dass etwas ein Teil von etwas anderem ist, und damit notwendig ist für dessen Identität. Dies entspricht bei der Entwicklung dem „Transzendieren und Bewahren“. Ein Holon ist einem anderen Holon gegenüber intern, wenn es ein grundlegender Bestandteil dieses Holons ist. Damit steht dieses Subholon unter dem Einfluss der Agenz des Superholons. Eine Definition dazu wäre: Ein Holon ist intern gegenüber einem anderen Holon, wenn es den Mustern oder der Agenz dieses anderen Holons folgt, und damit unter der Kontrolle der dominanten Monade des übergeordneten Holons steht. Ein Beispiel dafür sind die Moleküle einer Zelle, die unter dem Einfluss der Agenz der Zelle stehen. Ein Parasit hingegen verhält sich entsprechend seiner eigenen Agenz. Der Parasit ist in der Zelle, doch er ist gleichzeitig extern im Verhältnis zur Zelle. Intern und extern sind also nicht das gleich wie innen und außen. Die intern/extern Achse steht für die Beziehung von Lernen, Entwicklung und evolutionäre Entfaltung, wo etwas sich nicht mehr nur einfach innerhalb der Grenzen eines Holons befindet, sondern wesentlich für die Definition dieses Holons ist. Diese Definition ist die Identität, Agenz oder das Muster des Holons. Sie ermöglicht dem Holon über Raum und Zeit Stabilität zu bewahren und zu existieren.

Lernweg Theorie

Zone 1 und 2

Zone 1: Ein naheliegendes Beispiel dafür sind eigenen, subjektiven Wirklichkeiten einer ersten Person, wie sie unmittelbar als ein „Ich“ erlebt werden, als ein Fühlen durch Vertrautheit. Was fühlen Sie jetzt in diesem Augenblick? Dieses Innen der eigenen Innerlichkeit kann erste Person subjektiv sein („ich bin ärgerlich“) oder auch erste Person objektiv  („ich bin mir meiner selbst bewusst“). Kann man das Innerliche eines anderen Menschen kennen? Generell nicht, doch es werden dreimögliche Ausnahmen genannt:
  • Telepathie
  • Ein transzendentes Selbst, das das Innerliche aller Holons „bewohnt“
  • Harmonische Empathie, als eine nicht-reflektive Resonanz mit einem anderen Holon auf gleicher Erfahrungstiefe, analog einer musikalischen Resonanz
Doch generell ist das Innerliche eines anderen Menschen oder eines anderen „Ich“ außerhalb der eigenen Innerlichkeit, und das führt zur Perspektive der Zone 2.
Zone 2: Die Zone 2 gibt uns einen objektiven Blick auf das eigene Innerliche, als eine Betrachtung von einem selbst, wie andere einen sehen. Beispiele für „Dinge“, die sich im Rahmen des Zone 2 Horizontes zeigen sind:
  • ich kann mich fröhlich erleben (Zone 1), doch andere erleben mich ängstlich (Zone 2).
  • mentale Objekte wie Traumbilder, die außerhalb des proximalen Ichs sind – „ich kann sie sehen“
  • eigene unbewusste Prozesse, Subpersönlichkeiten und Schattenelemente, die sich auch alle im Innerlichen befinden, jedoch außerhalb der Ich-Grenze.
Im oberen linken Quadraten kann die intern/extern Achse gesehen und gefühlt werden. In der phänomenologischen Wahrnehmung manifestiert sich diese Achse unter anderem als das innerliche Gefühl von Wille oder Intentionalität. Internalität und Intentionalität gehen dabei Hand in Hand.
Betrachtet man die Entwicklung der menschlichen Kognition, dann führt diese von Bildern zu Symbolen zu Konzepten zu Regeln zu Meta-Regeln. Jedes wird durch das nächsthöhere Holon transzendiert und bewahrt und ist damit ein Teil eines größeren Ganzen. Bilder sind damit Symbolen intern, usw. Doch wie unterscheidet sich etwas, was im Selbst ist, von etwas, was intern zum Selbst ist? Dem Ich (oder Selbst) intern ist seine Vergangenheit. Die Gesamtheit aller früheren Ich-Augenblicke sind aufgenommen im gegenwärtigen Ich-Augenblick. Ein weiterer Unterschied zwischen Internalität und Externalität in den Zonen 1 und 2 ist der Unterschied zwischen Psychose und Neurose. Bei der Neurose werden körperliche, internale Impulse unterdrückt. Diese unterdrückten Impulse erscheinen außerhalb des Ich, als innere Objekte einer zweiten oder dritten Person, doch sie sind intern und innerhalb der Psyche. (Psychose ist demgegenüber ein Zusammenbruch von Internalität.) Die verdrängten Impulse erscheinen lediglich außerhalb meines bewussten Selbst und können auch projiziert werden. Die Heilung einer Neurose besteht in der Integration dieser abgespaltenen Schattenaspekte, als die Anerkennung ihrer Internalität, als etwas, was zu einem gehört. In der Psychose ist die Agenz der Psyche beschädigt. Die Fähigkeit des Selbst zur Unterscheidung von Selbst und Nicht-Selbst ist gestört oder zusammengebrochen. Die Therapie besteht darin, die Psyche bei der Bildung stabiler Internalitätsmuster zu unterstützen. Projektion und Introjektion sind auch in psychotischen Zuständen möglich, Dissoziation und Repression jedoch nicht, da diese eine starke Internalitätsabgrenzung erfordern, mit einer starken Selbstidentität.
Zur konkreten Illustration des Unterschieds zwischen Zone 1 und Zone 2 Perspektiven und Erfahrungen verwendet der Kurs einen Text von Wilber, den dieser vor Jahren an einen Kreis von Interessierten geschrieben hat: Es ist eine Pointing out instruction mit dem Titel Von dir zur Unendlichkeit.
Nach der Übung, die im Lesen des Textes besteht, erfolgt eine Untersuchung dieser Erfahrung von innen und von außen. Die Innenuntersuchung ist das gefühlte Erleben dabei und seiner Veränderungen. Es ist die Erfahrung der eigenen innerlichen Dimension, eine Erfahrung der Zone 1 Perspektive. Die Reflektion dieser Erfahrung von außen ist eine Zone 2 Betrachtung, mit der Frage, welche Zustände dabei erfahren wurden, Zuständesubtiler, kausaler und nicht-dualer Art. Im ersten Fall bin ich mit meiner Erfahrung einfach gegenwärtig, im zweiten Fall betrachte ich sie von außen und versuche sie zu beschreiben und zu klassifizieren.
Beides findet in der OL Dimension statt.

Zone 5 und 6

Zone 5 ist das Innen eines Es, eines individuellen Organismus. Eine Sicht einer ersten Person auf eine Dimension einer dritten Person. Wir sehen dort alle Holons, aus denen wir zusammengesetzt sind, und die uns physisch ausmachen – Zellen, Moleküle, Organe usw. Doch es geht bei dieser Zone nicht nur um unsere Einzelteile, sondern um die inneren Entscheidungen die ein individueller Organismus trifft in seiner aktiven Interaktion mit seiner Umwelt und der Teilnahme an ihr. Dies ist eine autopoietische Perspektive. Es sind die Arten von Reaktionen, Verhalten und biologischer (im Unterschied zu psychologischer) „Kognitionen“, die ein Organismus tut oder wählt, in seiner Hervorbringung und Reaktion auf seine Welt.
Zone 6 ist demgegenüber die typische „naive“ empirische Außensicht. Bezogen auf ein Individuum sind das alle Dinge, die zur Umwelt eines Organismus gehören. Dazu gehören deren Größe, Form und physische Merkmale. Im Unterschied zu Zone 5, wo die hervorbringenden [enactive] biologisch-kognitiven Prozesse eines Organismus von innerhalb betrachtet werden, betrachtet die Zone 6 deren Manifestationen als messbaren Verhaltensoutput, sowie auch die äußerlichen Objekte auf welche die Kognition reagiert.

Intern und extern im OR

Die intern/extern Unterscheidung im OR entspricht der im OL, kann jedoch hier in OR Begriffen anders formuliert werden, und zwar folgendermaßen: Die intern/extern Grenze markiert die Unterscheidung derjenigen Elemente innerhalb eines Organismus, die seiner autopoietischen Steuerung folgen (intern), von den Elementen, die das nicht tun (extern). Zwischen intern und innen bzw. extern und außen gibt es keine strikte Zuordnung. Die Leber ist sowohl innen als auch intern, ein Stein, den man verschluckt ist auch innen im Organismus, er folgt jedoch nicht der eigenen Agenz, und daher ist er extern in Bezug auf den Organismus. Ein anderes Beispiel sind Parasiten, die sich in einem Organismus befinden, ohne jedoch dessen Agenz zu folgen, und daher extern sind. Es gibt aber auch Viren, dieals ein externer Eindringling von außen in die Zelle eindringen, dort das Kommando übernehmen und dann gegenüber der Zelle intern werden. Die DNA des Virus bestimmt, was die Zelle macht, die  Identität der Zelle wurde verändert, der Virus ist dann sowohl innen als auch intern. Dies ist ein weiteres Beispiel für die Bedeutung der innen/aussen und intern/extern Unterscheidung. Betrachtet man dann noch die Entwicklungsstufen, dann kann man beispielsweise sagen, dass ein Molekül intern gegenüber seiner Zelle ist, dass die Zelle jedoch extern gegenüber ihren Molekülen ist. Die Zelle geht über die Moleküle hinaus und transzendiert sie. Das Molekül folgt der Agenz der Zelle, aber nicht umgekehrt. Transzendiere und bewahre bedeutet daher auch eine extern-intern Verschiebung. Doch extern bedeutet nicht automatisch außen. Außerhalb des Moleküls ist nicht die Zelle, sondern sind andere Moleküle. Die Moleküle können die Zellen nicht in ihrer Ganzheit sehen, diese Perspektive ist ihnen entwicklungsmäßig „zu hoch“. Gleichermaßen gibt es im phänomenologischen Wahrnehmungsraum von Atomen weder Zellen noch Moleküle. Entsprechend oder anlog dazu existieren im phänomenologischen Erleben des OL Quadranten auf der bernstein Stufe keine orangen, grünen und darüber hinausgehenden Ereignisse.
Im Unterschied zu den individuellen Holons haben soziale Holons keine dominante Monade oder Zentralagenz, sondern wir haben es bei sozialen Holons mit Agenzen-in-gegenseitiger-Kommunion zu tun, und nicht mit Subholons in einem Über-Organismus (Leviathan). Ihre Mitglieder sind Partner und keine Teile („partners not parts“).Bei sozialen Holons wird von einer Nexus-Agenz gesprochen. Entsprechend lässt sich die Definition von intern/extern auf soziale Holons übertragen. Alles, was der Nexus-Agenz des sozialen Holons folgt, ist intern, und alles andere ist extern. Die Nexus-Agenz ist definiert durch die Austauschbeziehungen, die intern in Bezug auf den Nexus sind, und nicht durch die Individuen, die sich im Nexus befinden. D.h. Individuen sind nicht intern gegenüber einem Wir, d.h.sind nicht die „Teile“ eines Wirs.
Es folgt eine Erfahrensübung zur Unterscheidung von Zone 5 und Zone 6 aus der Lerntheorie in Bezug zum Kurs. Dabei wird das eigene Lernverhalten (Zone 6) betrachtet als etwas, was sich in einem fortwährenden Prozess der Selbstorganisation innerhalb einer Lerngemeinschaft reflektiert (das Verhalten anderer Beteiligter, Zone 5). Der Unterschied in diesem Perspektivwechsel besteht darin, von einer einfachen Verhaltensbeobachtung (Zone 6) zu einem Erkennen zu gelangen, wie dieses Verhalten komplexe Manifestationen verschiedener miteinander verbundener und sich gegenseitig durchdringender Faktoren ist (Zone 5). Zone 6 betont das „Was“ und Zone 5 das „Warum“.

Zone 3 und Zone 4

Zone 3 bedeutet, „was bedeutet es in einem Wir zu sein?“ Eine Wir-Grenze kann nicht gesehen, aber gefühlt werden. Beispiel Freundeskreis. Was Menschen zu einem Wir verbindet, sind gleiche oder ähnliche Werte, eine gemeinsame Sprache, eine gemeinsame Vergangenheit von Austauschbeziehungen. Zone 3 zeigt uns die unterschiedlichen Wirs, in denen wir Mitglieder sind. Dieses Wir reicht von einem Gespräch mit einem Fremden auf der Strasse, wo die gemeinsame Sprache verbindet, bis hin zu einer tiefen Liebesbeziehung. Es kommt dabei nicht auf Übereinstimmung z.B. der Meinungen an, sondern um ein Maß an geteilter Innerlichkeit. Dieses Wir kann von den Beteiligten nur gemeinsam gestaltet werden. Die Interaktion mit einem Menschen verwandelt ein Es oder Er oder Sie in ein Du.
Die Innenansicht eines Wir (Zone 3) zeigt uns das gefühlte Erleben eines Wir, wohingegen die Außenansicht (Zone 4) uns das Aussehen eines Wir zeigt, mit Mustern, Strukturen und Regeln der Interaktionen der Mitglieder eines Wir. Diese Strukturen definieren die Wahrscheinlichkeit der Mitglieder, sich auf eine bestimmte Weise zu verhalten, z.B. traditionell in einer traditionellen Struktur.
Intern und extern im UL: Intern gegenüber der Nexus-Agenz eines Wirs sind die Austauschbeziehungen ihrer Mitglieder, und nicht die Mitglieder selbst (das Wir ist kein Leviathan oder Überorganismus, der eine vollständige Kontrolle über seine Mitglieder hat).
Was charakterisiert eine Nexus-Agenz?
  • Die stattfindenden intersubjektiven Austauschbeziehungen oder Transaktionen ihrer Mitglieder
  • Die Muster, Strukturen oder Gewohnheiten welche diese Austauschbeziehungen steuern
  • Die Vergangenheit und Entwicklung dieser Austauschbeziehungen
Dieses Wir hat ein Eigenleben aber kein individuelles „Ich“. Es hat Muster und Gewohnheiten unseres Zusammenseins, aufbauend auf der Geschichte unserer Austauschbeziehungen. Mitgliedschaft bedeutet, dass die Austauschbeziehungen von Menschen intern in Bezug auf ein Wir sind. Austauschbeziehungen sind dementsprechend extern ein Bezug auf ein Wir, wenn diese nicht den Regeln der Nexus-Agenz dieses Wir folgen.
Dies wird am Beispiel eines Baseballspiels erläutert. Das Spiel hat ein Spielfeld und eine bestimmte Spieleranzahl. Die Baseballregeln sind die steuernden Muster oder Strukturen des Spiels, welche die Interaktionen der Spieler steuern. Nur wessen Austauschbeziehungen die Regeln des Spiels befolgen, ist im Spiel, (und nicht automatisch der, der auf dem Spielfeld steht). Als Individuen sind wir nicht im Spiel (lediglich unsere Austauschbeziehungen sind im Spiel, wenn sie der Nexus-Agenz des Spiels folgen), weil vieles von uns nicht den Spielregeln folgt (Verdauung, Gedanken, Gefühle und tausend andere Dinge). Die Spielregeln des Baseball haben eine Geschichte, die zu Regeln und Gewohnheit geworden ist. Die Regeln existieren nicht in der äußerlichen Welt und sind unsichtbar, aber können gefühlt werden, z.B. wenn jemand die Regeln überschreitet.
Eine Zone 3 Gewahrseinsübung bei einem beliebigen Meeting verdeutlicht dies:
  • Was fällt dir auf?
  • Welche gemeinschaftlich geteilten Bedeutungen gibt es?
  • Welche Art von Resonanz fühlst du?
  • Woran glauben die TeilnehmerInnen?
  • Gibt es eine gemeinschaftliche Vision und worin besteht diese?
  • Welche Art von unsichtbarer Verbindung besteht zwischen den TeilnehmerInnen?
Der Perspektivwechsel zur Zone 4 geschieht durch die Außenperspektive auf das Innerliche der Gruppe (die Inhalte der Zone 3) und kann herausgefordert werden durch ein Verhalten, das einen zu einem Außenseiter macht (z. B. unvorbereitet zu einer Besprechung erscheinen, was nicht üblich ist, oder eine ungewöhnliche Meinung äußern).
Die Zone 4 Perspektive fängt oft bei der Beobachtung von Verhalten an:
  • Wie verhält sich die Gruppe (z. B. nach der Störung)?
  • Wie ändern sich die Austauschbeziehungen?
  • Was haben sie gemeinsam?
  • Wo gibt es Übereinstimmung und Resonanz und wo nicht?
  • Wie sind die Machtdynamiken in der Gruppe?
  • Auf wen wird gehört und auf wen nicht?
  • Wessen Perspektiven werden mehr als die von anderen abgewiesen bzw. marginalisiert?
Verfolgt man Fragen und Perspektiven wie diese über eine längere Zeit, erhält man einen Einblick in die Strukturen und Internalitätscodes der Gruppe.
  • Welche Strukturen und Muster bestimmen die Gruppe?
  • Wie sehen diese Codes und Strukturen aus, und wie können sie beschrieben werden?
  • Wie äußern sich diese Codes und wie werden sie sichtbar? 
  • Wie müsste ein Individuum denken oder sich verhalten, um ein Mitglied dieser Gruppe sein zu können?
  • Welches Verhalten führt dazu, dass jemand aus dieser Gruppe herausfällt? Was wäre ein externes Verhalten gegenüber der Gruppe, das jemandem zu einem Außenseiter macht?
  • Welches sind die unsichtbaren Regeln, welche die Gruppe steuern und sie zusammenhalten?
Sowohl die Perspektive der Zone 3 als auch die der Zone 4 sind Perspektiven des UL. Kannst du den Unterschied erkennen/fühlen?

Zone 7 und Zone 8

Alle sozialen Holons bestehen aus den UL und UR Austauschbeziehungen ihrer Mitglieder. Die Zonen 7 und 8 zeigen uns die Innen- und die Außenansicht der gemeinschaftlichen äußerlichen Dimensionen, ohne die es die innerlichen Dimensionen nicht gäbe. Zone 7 zeigt das gemeinschaftliche Äußerliche der Mitglieder eines Wir, ihr gemeinschaftliches Verhalten. Im Unterschied zu Zone 3, wo gemeinschaftliche Werte und Intentionen ausgetauscht werden, werden hier materielle Artefakte über systemische Verbindungen ausgetauscht. Die Austauschbeziehungen der Mitglieder eines Wir, gesehen durch die Zone 7 Perspektive, sind die materiellen Signifikanten, d.h. Zeichen oder Kommunikationen. Die Zone 7 zeigt uns, was diese Kommunikationen ausmacht (der Inhalt spielt dabei weniger eine Rolle), und wie sie die Mitgliedschaft eines Mitglieds in der Gruppe definiert. Dieser Vorgang wird als „soziale Autopoiese“ bezeichnet, als etwas, was soziale Einheiten schafft und aufrechterhält.
Soziale Holons bestehen neben den Austauschbeziehungen ihrer Mitglieder auch aus dem Austausch materieller und kommunikativer Artefakte. Dieses Netzwerk der Austauschbeziehungen kann von außen und von innen betrachtet werden. Außerhalb eines Netzwerkes von Menschen sind andere Netzwerke und die Umwelt, und die Funktionen und Strukturen dieser Netzwerke werden durch die Perspektive der Zone 8 aufgedeckt. Dies ist die Sicht des Netz-des-Lebens. Es ist die Perspektive einer dritten Person auf Netzwerke einer dritten Person. In ihrer Verabsolutierungwird Innerlichkeit dabei geleugnet, und Menschen werden auf Systemteile und Zahnräder in einer großen Maschine reduziert.
Analog zu der Definition des UL Quadranten sind die Austauschbeziehungen hier das Verhalten der Mitglieder des Systems und die materiellen Komponenten und Artefakte, die den funktionalen Systemmustern folgen. Dies kann mit „Kommunikation“ bezeichnet werden. Soziale Systeme haben eine sichtbare Grenze. Was innerhalb dieser Grenze ist, ist im System, doch dies ist (wieder) nicht das gleiche wie intern gegenüber dem System. Intern gegenüber dem System ist das, was seiner Nexus-Agenz folgt. Alles andere ist dem System extern und (system-)„fremd“.
Als eine Injuktion zum Erfahren der Zone 8 wird das Beispiel eines E-Mail Austauschs, den man hatte, aufgeführt. Denke an einem längeren E-Mail Austausch, der für dich Bedeutung hatte, und stelle dir dann die folgenden Fragen:
  • Worum geht (ging) es bei diesem E-Mail Austausch?
  • Geht es darum etwas zu erreichen oder zu entscheiden?
  • In welcher Beziehung steht dieser Austausch zu anderen Systemen?
  • Von welcher Art ist dieser Austausch?
  • Wird das gelesen und wird sich darauf bezogen, was andere schreiben?
  • Ist bei den Interaktionen ein „funktionales Passen“ zu erkennen?
  • Lassen sich bestimmte „Codes“ dieses sozialen Holons erkennen?
  • Welche Art von Druck übt dieser Code auf das Verhalten der Mitglieder des sozialen Holons aus?
Dann wird ein Zone 7 Perspektivwechsel auf den gleichen E-Mail Austausch angeboten, mit dem Augenmerk auf Kommunikation und absichtsvollem Austausch, mit folgenden Fragen:
  • Welche Art von Bedeutung wolltest du vermitteln? Wurde dies aufgenommen?
  • Wie hat dein Verhalten – was du geschrieben hast, wie du es geschrieben hast, wie du dich auf andere bezogen hast, wen du im Verteiler einbezogen hast – die Aufnahme deiner Mails unterstützt?
  • War deine Kommunikation intern in Bezug auf die Nexus-Agenz dieses sozialen Holons?
  • Wie ist das bei den anderen, war ihre Kommunikation intern?
  • Wenn nicht, kannst du die Gründe dafür nennen?
Die Betrachtung eines E-Mail Austausches ist besonders interessant, weil viele UL Faktoren wie Gestik, Stimmlage usw. im E-Mail Austausch wegfallen und wir lediglich Worte haben um herauszufinden, was Menschen meinen. Erschwerend kommt oft eine große Lesegeschwindigkeit hinzu und die Tendenz, nicht genau zu lesen, was andere schreiben. Folgende Fragen können helfen diesen Aspekt zu untersuchen:
  • Welche Inhalte wurden falsch oder nur teilweise in diesem E-Mailaustausch verstanden?
  • Welche Auswirkungen hatte das darauf, ob eine Kommunikation intern oder extern war?
  • Kannst du die Grenze dieses sozialen Holons feststellen, mit einer Angabe von Innen und Außen? (Das ist schwierig, weil diese Grenze sich laufend verändert, entsprechend den Interaktionen, die miteinander und gegeneinander laufen.)
  • Bei Betrachtung dieser Schwierigkeiten, würdest du bei deiner nächsten Kommunikation etwas anders machen?
  • Worum geht es dir eigentlich bei diesem Austausch? Möchtest du klar verstanden werden, mit Schnittstellen deiner Kommunikation zu allen anderen, so dass jeder ein Mitglied des sozialen Holons sein kann?
  • Was kannst du tun, damit dies geschieht?
Die drei Unterscheidungen: Und noch einmal eine andere Perspektive auf die Unterscheidung der drei zentralen Begriffspaare:
Bewusstsein: innerlich/äußerlich (vereinigt Tiefen und Oberflächen)
Raum: innen/außen (Dies ist die Unterscheidung einer Innenperspektive auf ein Ereignis durch Vertrautheit und einer Außenperspektive auf das Ereignis durch Beschreibung)
Zeit: intern/extern (webt den Kosmos holarchisch zusammen, mit einer zunehmenden Entfaltung, Umarmung und Liebe, bis der GEIST sich enthüllt, alles transzendierend und alles enthaltend),ein GEIST, der von Anfang an gegenwärtig war.

Lernweg Anwendung

Um die Inhalte des Lernwegs „Theorie“ anschaulich zu machen, werden die acht Zonen, als unterschiedliche, aber gleichermaßen wirkliche und reale phänomenologische Wirklichkeiten, hervorgebracht durch unterschiedliche ursprüngliche Perspektiven, ausführlich in 4 „Rundreisen“ durch die Zonen erläutert. Erneut wird viel Information in kurzer Zeit entfaltet, und die Pausentaste und die „rewind“ Funktion werden zu wichtigen Hilfsmitteln zur Steuerung der eigenen Lerngeschwindigkeit.
Erneut wird auf die Bedeutung der Anwendung hingewiesen, als einem wesentlichen Schritt zur Zusammenführung von theoretischem Wissen und eigener Erfahrung für einen Beitrag in der Welt und im eigenen Leben.
Vorgestellt wird dabei ein Vier-Schichtenmodell [4 Layers], bei dem schrittweise in vier Stufen komplexe Situationen analysiert werden können. Die vier Schichten oder Stufen können dabei auch einzeln oder für sich und modular zur Anwendung kommen.
Dabei geht es, bei aller Komplexität, immer wieder um die gleichen Grundunterscheidungen:
  • Subjekt versus Objekt
  • Individuelle und soziale Holons
  • die vier Quadranten
  • Innerlich versus äußerlich
  • Intern versus extern
  • Ebenen von Entwicklung
Zuerst wird die Anwendung des Modells anhand eines Beispiels eines der Autoren des Kurses, Clint Fuhs, exemplarisch erläutert, und danach folgt eine Einladung, anhand eines eigenen persönlich gewählten Themas eine Situationsanalyse zu machen.
Die vier Schichten in Kurzform sind:
Schicht 1: Das Wer und das Was identifizieren.
Wer schaut, bzw. nimmt die Hauptperspektiven ein (das Wer)? Und: welche individuellen und sozialen Holons sollen dabei untersucht werden (das Was)? Wenn die Subjekte und Objekte klar sind, dann folgt eine kurze Quadrivia Analyse für jedes Holon.
Schicht 2: Das Wie
Wie schaue ich auf die relevanten Quadraten-Dimensionen, die sich in Schicht 1 gezeigt haben? Das Wie steht für die Zonen-Grenzen, mit Augenmerk auf die Innen- bzw. die Außenansicht.
Schicht 3: Von Wo?
Diese Frage bezieht sich auf die dominante Monade oder Nexus-Agenz und führt zu der intern oder extern Unterscheidung. Interessant sind dabei Veränderungen über die Zeit im Verlauf eines Prozesses. So können beispielsweise Austauschbeziehungen intern beginnen und sich dann zu extern entwickeln, wo Menschen dann nicht mehr „die gleiche Sprache“ sprechen bzw. die gleiche Vision miteinander teilen.
Schicht 4: Wie tief?
Diese Frage führt zur Betrachtung der Entwicklungsebenen. Im Beispielfall wird ein einfaches Modell von drei Ebenen und vier Quadranten für alle beteiligten Holons betrachtet. 
Nach dem Beispielfall (Clint) und dem persönlichen Anwendungsbeispiel gibt der Kurs dann noch Gelegenheit zu einer Reflektionsübung zu dieser Anwendungspraxis.

Eine interaktive Zusammenfassung bildet den Abschluss der Lektion 3. Dieser Kursteil bildet die Grundlage für das Verständnis der Zonen als Perspektiven. Im nächsten Kursteil werden die einzelnen Zonen als Methoden vorgestellt und in ihren historischen Kontext gestellt, als die philosophische Grundlage, auf welcher der IMP ruht.

(aus: Online-Journal Nr. 30)

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