True but partial - Sprache und die Manifestation des GEISTigen im Werk von Ken Wilber
XXVIII. Tagung der Jean Gebser Gesellschaft
Sprache und integrales Bewusstsein
Vom Sprachspiel zur Aussage
Bremen, 4.10. - 6.10.2002
Dieser Aufsatz ist die ausführliche, schriftliche Ausarbeitung eines Vortrags mit dem selben Titel, den ich im Oktober 2002 auf der 28.Tagung der Jean Gebser Gesellschaft in Bremen gehalten habe. Das Überthema der Tagung lautete "Sprache und integrales Bewusstsein. Vom Sprachspiel zur Aussage". Die inhaltliche Annäherung an dieses Thema in Verbindung mit Wilbers Theorie nimmt daher im Laufe des Textes immer wieder Bezug auf die Arbeit von Jean Gebser, wobei ich die Bekanntheit mit seiner Konzeption und seiner Terminologie vorausgesetzt habe. Für Leser, die Jean Gebser nicht kennen, sei angemerkt, dass sein Hauptwerk "Ursprung und Gegenwart" als Pionierleistung der integralen Theorie angesehen werden kann und als ein wesentlicher Eckpfeiler des A.Q.A.L Modells gilt. Es stellte meines Wissens nach die erste Kulturphilosophie, bzw. Kulturphänomologie überhaupt dar, die kulturelle Erscheinungen in Bezug zu unterschiedlichen Strukturen des Bewusstseins setzte und dadurch eine integrale Analyse und Interpretation ermöglichte. Wilber verortet Gebsers Hauptverdienste im unteren linken Quadranten, also im Bereich des innerlich-kollektiven, im WIR Bereich. Dennoch ist sein Werk nicht nur in dieser Hinsicht fruchtbar, sondern ist allein aufgrund der sprachlichen Differenziertheit und der schöpferischen Genialität und Tiefe seiner Gedanken nur zu empfehlen.