von Theresia Maria Wuttke
Die Arbeit mit Märchen kann uns als Metapher dienen, um über die verschiedenen im Märchen auftretenden Protagonisten, sich selbst spiegeln zu lernen, seinem innewohnenden Schatten begegnen zu können.
In unserem Kulturkreis gibt es eine Vielzahl von Märchen, die zu ihrer Zeit die Psychologie des Volkes waren. Sie wurden für Erwachsene erzählt und geschrieben und dienten den Menschen als Spiegel, Unbewusstes ins Bild zu setzen.
Heute sind wir in der Lage, sie als integrierendes Werkzeug auf dem Weg in unsere Ganzheit zu gebrauchen.
Anhand eines ausgesuchten Märchens können wir Zugänge zu unbewussten Aspekten unserer Seele finden. Im Beobachter sind wir in der Lage, die unterschiedlichsten Persönlichkeitsaspekte wahrzunehmen und kennen zu lernen, die uns das Märchen anbietet, im Abstand zu unserer Person und frei von Bewertungen, weil wir unser „Stück“ im Gewand eines Märchens auf die Bühne bringen.
Wie in einem Theaterstück können wir uns selbst ausprobieren, in die verschiedenen Rollen schlüpfen und herausfinden, was uns fasziniert, begeistert, erschrickt, erstarren lässt, was auch immer sich zeigen will.
Das von uns gewählte Märchen kann Zugänge zur eigenen Lebensgeschichte schaffen, in der tief im Unbewussten unser Schatten lebt, der aus mehreren Dimensionen besteht und uns mit den integrierenden und heilenden Qualitäten unseres „Selbst“ in Verbindung bringen kann.
Die Architektur der „Heldenreise“ spiegelt auf umfassende Weise die grundlegende stufenweise Entwicklung unserer Individuation wieder.
Der Schatten gehört zu mir: ein Plädoyer für die Arbeit mit dem Schatten.
Aus meiner Sicht und aus meinem eigenen Erleben ist der Schatten nicht auf den ersten Blick zu erkennen, wenn er sich mir in den Weg stellt, denn er verfügt über zahlreiche Maskierungen, unendliche Rollenvielfalt und Situationsvarianten.
Innerhalb der Kommunikation kann er in verschiedenen Gewandungen daherkommen und selbst in spirituellen Erfahrungen innerhalb von Gruppen oder in Begegnungen von Mensch zu Mensch kann er uns als der sogenannte „Trickster“ entgegentreten. Dem Archetypus des Tricksters ist es möglich im Gewand des „Lammes“ als reißender „Wolf“ unterwegs zu sein.
Nur, wenn wir genau hinsehen und wahrnehmen was ist, nicht was sein sollte und uns mutig erlauben, die Warnrufe des vorbeifliegenden „Uhus“ (der inneren Weisheit) zuhören, werden wir mit heiler Haut aus dem Ungemach unserer Innenwelten neu hervortreten können, wo wir doch gerade noch sicher waren, auf dem Pfad der Erleuchtung unterwegs gewesen zu sein und uns stattdessen im Verließ unseres mehrdimensionalen Schatten wieder finden.
Aus meiner Sicht gehört das „sich täuschen können“ zu unserem spirituellen Weg und eröffnet uns die Möglichkeiten der Ent-täuschung, wo wir die Chancen haben, unbewusstes ans Licht zu heben und beim Namen zu nennen, woraus unsere Täuschung besteht.
Aus meinem Blickwinkel betrachtet, stellen sich Hindernisse uns in den Weg als eine Möglichkeit, unsere Ganzheit tiefer in Erfahrung zu bringen, die eine lichte und eine dunkle Seite hat.
Mitunter will das so gar nicht unseren spirituellen „Vorstellungen“ entsprechen, dass diese beiden Seiten zweifelsfrei zusammen gehören.
Daher widme ich meine Aufmerksamkeit, auf welche Weise wir dem Schatten und Hindernissen auf unserem spirituellen Weg begegnen können, der Arbeit mit Märchen, da sie aus meiner Sicht eine transformative Kraft in uns freisetzen können, die uns bisher unbewusst gebliebenen Puzzleteile unserer Ganzheit auf gute Weise ins Bild setzen und in unserem Innern heilend wirken kann.
Hierzu nutze ich das Märchen von Aladin und der Wunderlampe, als Metapher für die spirituelle Suche nach unserem inwendigen Licht, dem Wesens-Kern (Selbst) und die Heldenreise als Architektur, um diesen von uns gewählten Prozess in der Arbeit mit dem Schatten eine nachvollziehbare Struktur zu verleihen.
Im ersten Abschnitt widme ich der Beschreibung des Schattens meine Aufmerksamkeit, im weiten Abschnitt gehe ich auf die Arbeit mit Märchen ein, und im dritten Teil dieses Artikels widme ich dem Märchen und der Heldenreise als Format meine abschließende Betrachtung.
Teil 1
Gern stellen wir unsere Schokoladenseiten ins Licht, während wir andere Aspekte unserer Persönlichkeit verdrängen oder abspalten.
Im Schatten liegt das Potenzial, mit dem sich der Mensch nicht gerne identifiziert, mit dem, was er nicht sein will.
Ganzheit ist Licht und Schatten und von daher wird er oft auf andere Menschen projiziert, z.B. auf Menschen, die einfach anders sind als wir selbst. Unser Schatten enthält ebenso verborgene Fähigkeiten und Potenziale, die das Licht der Welt erblicken wollen. Der Schatten wird meist gefürchtet, weil wir ihn mit Verurteilung assoziieren, wenn wir aber verstehen, dass es sich nur um gebundene Lebensenergie handelt, die uns in starrer Form nicht zur Verfügung steht, so können wir beginnen, ihn leichter zu akzeptieren, uns ihm zu widmen, ihn bewusst zu machen und ihn Schritt für Schritt zu integrieren. Dieser Prozess wird nie vollendet werden können, da er zu komplex ist und viele Ebenen des menschlichen Bewusstseins beheimatet.
Die Angst vor dem Schatten ist oft größer als die tatsächliche Auseinandersetzung mit ihm später rechtfertigt. Wie ein riesiger an die Wand geworfener Schatten unserer Person erscheint er uns dann übermächtig und bedrohlich. Machen wir uns aber klar, dass ohne Schatten die sengende Sonne vernichtende Wirkung hat und er automatisch zu jeder manifestierten Form auf dieser Welt dazu gehört, können wir einen anderen Blickwinkel für ihn gewinnen.
Der integrale Ansatz macht es möglich, sich die Schattenaspekte bewusst zu machen, mit ihnen zu arbeiten und sie zu integrieren.
Dies ist ein lebenslanger Prozess, der dazu führt, dass unsere eigene Persönlichkeit erstarkt, wir immer mehr in der Lage sind, Rollen abzulegen und uns immer tiefer zu erkennen. Dies führt dazu, dass der Zugang zu unserem eigentlichen Kern, unserer Mitte, immer weniger verstellt ist. Wir erfahren als Mensch unsere Ganzheit und erkennen an, dass der Schatten zu uns gehört wie die Luft zum Atmen. Die Erkenntnis, wie sehr wir mit Handlungen aus den unbewussten Schattenaspekten heraus Menschen verletzen und ihnen Dinge zuschreiben, von denen wir gar nicht
wissen ob sie stimmen, kann sehr schmerzhaft sein.
Über das Ausagieren des Schattens richten wir, ohne es bewusst zu wollen, viel Schaden und Verletzung beim anderen an. Wenn wir beginnen, das ganze Ausmaß unseres Urteilens zu erfassen, wird es möglich, dass wir erkennen, ein jeder Mensch ist mehr oder weniger bewusst. Statt zu urteilen, können wir mit einer grundsätzlichen Haltung der Wertschätzung des Anderen mehr Entwicklung fördern, als durch die Separation des Schattens. Der Schatten gehört zu mir, wie der Tag zur Nacht.
Das Annehmen der eigenen als verletze Seiten empfundenen Aspekte unserer Persönlichkeit bei gleichzeitiger Weiterarbeit mit dem Schatten kann dazu führen, dass wir ein tiefes Mitgefühl mit uns selbst und anderen entwickeln und immer weniger dazu neigen, irrationale und nicht erklärbare Verhaltensweisen an anderen zu bewerten. Wir bekommen dann eine Ahnung davon, dass diese vermeintlich „verurteilswürdigen“ Aspekte auch in unserer eigenen Psyche zu finden sind und wir vielleicht nur mehr Glück hatten, diese nicht so wie andere ausleben zu müssen, weil wir an der richtigen Stelle Zuspruch und Begleitung erfahren haben.
Gleichzeitig gehen wir bewusste Beziehungen ein mit einem hohen Maß an Freiheit in uns selbst, weil wir unseren inneren Kompass, unsere innere Führung immer mehr spüren und die Verbundenheit zu unserem Wesens-Kern gewachsen ist.
Die Arbeit mit dem Schatten ist ein beständiger Bewusstseins- und Bewusstwerdungsprozess, der so wie die tägliche Körperpflege idealerweise durch die innere Pflege der Psyche vollzogen werden sollte. Dies beginnt mit der Aufmerksamkeit darüber, wie wir über andere reden und denken.
Statt Menschen in Schubladen zu packen, sie zu bewerten und Aussagen über sie zu machen, verändern wir den bewertenden Blick und beginnen sie mit den Augen der Liebe wahrnehmend zu betrachten. Diese Veränderung resultiert in erster Linie in einer veränderten Haltung dem Anderen gegenüber und passiert nicht von heute auf morgen, sondern muss wie jede neue Fähigkeit eingeübt werden. Hilfreich ist dabei, sich täglich in die Stille zu begeben, in Form von Kontemplation und Meditation, um den Kontakt mit dem inneren Kern zu pflegen. Dies führt grundsätzlich dazu, dass wir weniger anfällig werden für die vielen Dinge, die im Alltag auf uns einprasseln und die uns bisher aus der Ruhe haben bringen können. Wir haben einen Ankerpunkt in uns, der uns innere Stabilität gibt und uns mit den scheinbaren Widrigkeiten gelassener umgehen lässt.
Der zweite Schritt ist jedoch genauso wichtig und besteht darin zu beobachten, worauf wir emotional reagieren und wann und bei wem wir beginnen uns aufzuregen. Da wir inzwischen wissen, dass dies der deutliche Hinweis darauf ist, dass wir im anderen einem eigenen Schattenaspekt begegnen, können wir schneller den Schalter umlegen und uns in der nächsten stillen Minute unserem eigenen Inneren widmen und die Prozesse aufdecken, die darin ablaufen.
Teil 2
Die Arbeit mit Märchen kann uns hier als Metapher dienen, um über die verschiedenen im Märchen auftretenden Protagonisten, sich selbst spiegeln zu lernen, seinem innewohnenden Schatten begegnen zu können.
In unserem Kulturkreis gibt es eine Vielzahl von Märchen, die zu ihrer Zeit die Psychologie des Volkes waren. Sie wurden für Erwachsene erzählt und geschrieben und dienten den Menschen als Spiegel, Unbewusstes ins Bild zu setzen.
Heute sind wir in der Lage, sie als integrierendes Werkzeug auf dem Weg in unsere Ganzheit zu gebrauchen.
Anhand eines ausgesuchten Märchens können wir Zugänge zu unbewussten Aspekten unserer Seele finden. Im Beobachter sind wir in der Lage, die unterschiedlichsten Persönlichkeitsaspekte wahrzunehmen und kennen zu lernen, die uns das Märchen anbietet, im Abstand zu unserer Person und frei von Bewertungen, weil wir unser „Stück“ im Gewand eines Märchens auf die Bühne bringen.
Wie in einem Theaterstück können wir uns selbst ausprobieren, in die verschiedenen Rollen schlüpfen und herausfinden, was uns fasziniert, begeistert, erschrickt, erstarren lässt, was auch immer sich zeigen will.
Das von uns gewählte Märchen kann Zugänge zur eigenen Lebensgeschichte schaffen, in der tief im Unbewussten unser Schatten lebt, der aus mehreren Dimensionen besteht und uns mit den integrierenden und heilenden Qualitäten unseres „Selbst“ in Verbindung bringen kann.
Die Architektur der „Heldenreise“ spiegelt auf umfassende Weise die grundlegende stufenweise Entwicklung unserer Individuation wieder.
Das Zauberwort heißt Integration. Jeder wird ein für sich passendes Märchen finden können, um das Potenzial des Schattens, den „Schatz“ heben zu können, der uns das Geschenk des vom Selbst bestimmten Lebens als Mitschöpfer und Gestalter bereithält.
Der Weg des Helden ist für alle Menschen gleich, Stufe für Stufe folgt im Märchen der Held dem Ruf seiner Seele, was sich auf unser eigenes Leben übertragen lässt.
Im Märchen Aladin und die Wunderlampe ist der Kaufmann der sogenannte Gegenspieler, der Aladin seine Lampe abschwatzt, die für unser innewohnendes Selbst steht, das wir aus den Augen verlieren können.
Im Märchen muss sich Aladin vielen Prüfungen, Täuschungen unterziehen, um seinen Schatz, die Lampe, wieder zu finden. Ständig muss der Held Hindernisse überwinden, Gefahren erkennen, seinen Befürchtungen und Ängsten begegnen. Nachdem er tiefgreifende Ängste überwunden hat, Risiken eigegangen ist, den dämonischen Kräften begegnet ist, findet er zu seinen tief im eigenen Innern wirkenden Kräften in Gestalt der Archetypen zurück. Er hat die gesamte Heldenreise durchlaufen und ist bei sich Selbst angekommen: Das Märchen finden die Leser im Anhang.
Ziel jeder Menschwerdung ist die Gottesgeburt im Menschen
C.G. Jung
C.G. Jung hat uns wissen lassen, dass wir Menschen zu dieser Transformation im Leben bestimmt sind. Jung nannte diesen Prozess „Heldenreise“ oder den „Prozess der Individualisierung“.
Die Heldenreise beginnt mit einem Auftrag oder der Notwendigkeit, die gewöhnliche, dem Held bekannte Welt, zu verlassen. Dieser Auftrag ist es, der den wahren Sinn des Lebens und das Potenzial des Helden offenbart.
In der Mythologie tendieren Helden dazu, in Krisenzeiten groß zu werden. Etwa, wenn soziale Normen gebrochen werden oder während politischer oder religiöser Krisen. Beziehen wir dieses Szenario auf uns, erleben wir unser Leben möglicherweise als stagnierend und reagieren vielleicht mit Angst. Diese Lebensumstände können uns zwingen, eine transformative Reise zu unternehmen.
Die Reise des Helden ist eine symbolische Reise. Es ist daher möglich, sie anzutreten, ohne dafür das Land verlassen zu müssen. Es kann aber durchaus hilfreich oder gar erforderlich sein, eine Reise anzutreten. Vielleicht, wenn wir einen neuen Job angeboten bekommen oder einen Studienplatz in einer anderen Stadt gefunden haben. Wir bekommen die Möglichkeit, tiefer mit uns in Verbindung zu kommen, die Schattenspiele zu durchschauen und uns unserem Wesens-Kern anheim zu stellen.
Die Schatzsuche
Die Heldenreise hat eine metaphysische Qualität. Der Held geht auf die Reise, um einen Schatz, ein gelobtes Land, den Stein der Weisen, den Heiligen Gral oder Ähnliches zu finden.
In jeden Menschen ist die Suche nach seinem Selbst gelegt.
Mitunter stolpert der Held schon vor Beginn der Reise in eine außergewöhnliche Situation, die ihm hilft Schritt für Schritt seinem wahrhaftigen Ziel näher zu kommen. In diesem Zusammenhang benutzte Jung den Begriff der Synchronizität, Zufälle, die nicht auf Kausalität beruhen.
Er sah sie als Ausdruck der bestehenden Beziehung zwischen der physischen und der geistigen Welt.
Die Reise des Helden ist ein Prozess, den wir als eine Entwicklung von einem Archetyp zum nächsten verstehen: Sie kann unsere Hindernisse, unseren Schatten nutzen und dadurch zu unserer „Neugeburt“ führen.
Heldenreise ist die Architektur in jedem Märchen:
- Deinen Ruf vernehmen
- Deinen Ruf akzeptieren
- Deine Schwellen ( Hindernisse- Schatten ) überschreiten
- Auf einen Mentor oder Begleiter/in stoßen
- Begegnungen mit den Herausforderungen, Hindernissen (im Märchen ist es oft der Dämon, der Zauber, der Schatten)
- Die Verwandlung des Schattens, seine Integration (das Ungeliebte zu sich nehmen, annehmen, wandeln, sich selbst nähren, aus Verstrickungen aussteigen, Abhängigkeiten hinter sich lassen)
- Die Erlösung, sich lösen können aus den „alten Mustern“
- Die Berufung erkennen
- Den Rückweg (Religio) finden (Die Verbindung zu sich selbst wieder aufnehmen zum eigenen Wesens- Kern)
- Die Auf-Gabe erfüllen, seine Berufung leben, Erfüllung finden
- Zu Hause ankommen (In seinem Wesens-Kern ankommen
sich dem Selbst anheimstellen)
Für die Schatzsucher unter den Lesern, die Freude daran haben könnten in das Märchen einzutauchen und diese Reise unternehmen möchten, mit oder ohne Begleitung durch einen Mentor, je nach Kundig sein, finden Sie das Märchen im Anhang. Ich wünsche im wahrsten Sinn des Wortes eine gute Reise.
Aladin und die Wunderlampe Märchen aus 1000 und einer Nacht
Von Wilhelm Hauff
Es war einmal ein Schneider, der hatte es im Leben zu nichts Großem gebracht. Er war arm und alt, und setzte, als er das Ende seines Lebens näher spürte, seine ganze Hoffnung auf seinen Sohn Ala ed Din, den er Aladdin nannte.
Aladdin war in der Tat ein ungewöhnlich begabtes Kind. Er hatte viele Talente, doch trieb er sich gerne mit den Gassenjungen und Taugenichtsen auf der Straße herum. Auch zum Arbeiten und zum Lernen hatte er keine rechte Lust.
Als er alt genug war, nahm sein Vater ihn mit in seine Schneiderwerkstatt, damit er etwas erlernen sollte, doch bei jeder Gelegenheit lief Aladdin davon, um in den Gassen mit seinen Freunden zu spielen. Holte ihn sein Vater dann wieder und bestrafte ihn, wurde Aladdin traurig und immer trauriger.
Aladdin war ein Tagträumer, ein Kind, das in seinen Träumen lebte. Er lebte in einer Welt, in der es keinen Faden und keine Nadel gab, und manchmal fand er keinen Ausgang aus seinem Traum in die Wirklichkeit zurück. Seinem Vater aber erzählt er nichts von diesem Träumen.Der Vater jedoch bemerkte, dass sein Sohn sich nichts aus dem Schneiderhandwerk machte und hin und wieder bemerkte er einen seltsamen Glanz in den Augen seines Sohnes. Das bekümmerte ihn und machte ihn von Tag zu Tag trauriger. Und so wurde er schwächer und schwächer, bis er schließlich krank wurde und starb.
Aladdin war bekümmert darüber. Er fühlte sich zwar befreit, hatte aber auch das Gefühl, am Tod seines Vaters Schuld zu sein. Er war fünfzehn Jahre alt, und seine Mutter wusste nicht, was aus ihm werden sollte. Es hatte nicht viel Sinn, ihn in eine Lehre zu geben, denn er hatte keinerlei handwerkliche Fähigkeiten.
Und als sie schon beschlossen hatte, er solle einfach sein Leben so lange in Träumen verbringen, bis es ihn eines Tages auf den richtigen Weg bringen würde, da geschah es: Aladdin war wie immer auf der Straße und spielte mit seinen Freunden. Da trat ein Fremder zu ihm. Er trug einen schwarzen Mantel und hielt einen Stab in der Hand, den Aladdin gleich als Zauberstab erkannte.
Der Fremde, ein Maure aus Mauretanien, wandte sich ihm zu. „Sage, bist du der Sohn des Schneiders, der vor einigen Tagen starb?“, fragte er. Aladdin nickte verwundert. „Du bist doch im Sternzeichen des Fisches geboren, und in deiner Geburtsnacht zogen am Himmel im Osten die Sterne des Löwen herauf, stimmt es?“
„Das weiß ich nicht“, entgegnete Aladdin, doch er wusste seinen Geburtstag genau zu nennen. Der Fremde hörte aufmerksam zu und nickte. „Du warst die ganze Hoffnung deines Vaters, nicht wahr?“ fragte der Fremde. Und Aladdin nickte traurig und senkte den Blick.
Da ging der Fremde auf ihn zu, umarmet und küsste ihn und begann dann, zu weinen. „Ich habe dich nun endlich gefunden“, sagte er. „Denn ich bin dein Onkel, der Bruder deines Vaters.“ „Das kann nicht sein“, erwiderte Aladdin. „Mein Vater hat nie von ihm erzählt.“
„Das wundert mich nicht“, entgegnete der Fremde. „Wir waren jung und wir stritten uns. Dann trennten sich unsere Wege und wir wollten unsere Namen auslöschen. Ich ging nach Mauretanien und wurde reich. Dann wollte ich mich mit ihm versöhnen und zog Erkundigungen über ihn ein. Ich erfuhr, dass er sich eine Frau genommen hatte und ein Kind mit ihr hatte. Und ich erfuhr auch, dass er arm geblieben war.
Vor allem aber erfuhr ich, dass er gestorben war, und dass ich mich nicht mit ihm versöhnen konnte. Ich beschloss aber, seine Familie trotzdem kennen zu lernen. Nun freue ich mich, dich zu sehen, denn du hast viel Ähnlichkeit mit meinem Bruder, und durch die Stimme des Blutes erkannte ich dich.“
Dann zog er einen Beutel mit Geld aus der Tasche und sagte zu Aladdin. „Bring das deiner Mutter, damit sie mich empfängt und mich lieb gewinnt. Dann will ich euch noch heute Abend besuchen.“ Aladdin lief nach Hause und erzählte seiner Mutter von seiner Begegnung, sie aber schüttelte ungläubig den Kopf.
„Was redest du denn da für einen Unfug“, sagte sie. „Dein Vater hat keinen Bruder.“ „Doch“, sagte Aladdin. „Er ist ein Weiser und ein Sterngucker. Er ist nicht wie Vater, aber er ist ein Mann, wie ich mir immer in meiner Nähe gewünscht habe.“ „Ein Zauberer und Sterngucker hat mir gerade noch gefehlt“, rief die Mutter. „Das kannst du doch deinen Gassenjungen erzählen, aber nicht deiner Mutter, die sich Sorgen über deine Zukunft macht.“
Aladdin aber ließ nicht locker und überreichte ihr den Goldbeutel. Fassungslos starrte sie auf die Goldsumme. „Oh Aladdin“, rief die Mutter nun. „Deine Geschichte klingt wirklich seltsam. Es ist so merkwürdig, dass dein Vater diesen Bruder nie erwähnt hat. Andererseits ist es auch durchaus möglich. Dein Vater war ein schweigsamer und verschlossener Mann. Nie erwähnte er seine Verwandtschaft.
Aber selbst wenn diese Geschichte nicht stimmt, kann uns doch ein Fremder nichts Böses wollen, wenn er uns einen Sack Gold ins Haus bringt. Wäre er ein Dieb – nun, so hätte er uns bestohlen, wollte er dich rauben, hätte er dich auf der Straße geraubt. Auch als Feind kann er nicht kommen, denn dein Vater hatte keine Feinde. Also bei Allah, auch wenn er ein Fremder ist, soll er zu uns kommen.“
Und so kam der Fremde und brachte Gastgeschenke mit. Er aß und trank mit der Mutter und Aladdin. Auch wenn der Abend schön war und freundlich verlief, überkamen die Mutter doch immer wieder Zweifel an der Geschichte. Dann so genau sie auch hinschaute, sie konnte keinerlei Ähnlichkeit zwischen ihrem verstorbenen Mann und dem Fremden entdecken.
Doch die Mutter musste zugeben, dass der Fremde ihr Verständnis gegenüber brachte, und so redeten sie lange miteinander. Dabei kam die Rede auch auf Aladdin zu sprechen, und die Mutter erzählte dem Fremden von Aladdins Ungeschicklichkeit und der Unfähigkeit, ein Handwerk zu erlernen.
„Aber was ist so schlimm daran?“, wunderte sich der Maure. Und er wandte sich Aladdin zu. „Was möchtest du denn werden?“, fragte er. „Zauberer und Heiler will ich werden“, rief Aladdin. „Und die Sternenkunde möchte ich auch erlernen.“„Das sind drei sehr unterschiedliche Sachen, die zwar im Zusammenhand stehen, aber alle einzeln erlernt werden müssen“, erklärte der Fremde aus Mauretanien. „Du brauchst einen guten Lehrer und Geduld für eine lange Ausbildung. Besser ist es aber, wenn du Geld verdienst und deine arme Mutter unterstützt.
Wie wäre es, wenn du den Beruf des Kaufmanns erlernst. Dann kannst du mit schönen Dingen handeln, mit Edelsteinen und Talismanen. Diese Dinge kennen zu lernen ist schon fast Zauberei, aber du würdest mehr Geld damit verdienen.“
„Oh ja, das ist eine gute Idee“, rief Aladdin begeistert. „Gleich morgen werde ich dir ein Geschäft einrichten und dir die wichtigsten Verlaufsregeln beibringen. Außerdem brauchst du einen guten Anzug, denn ein Kaufmann muss gut aussehen.“
Die Mutter hätte den Fremden beinahe umarmt. Nun war sie doch fast sicher, dass es sich bei dem Mauren um ihren Schwager handelte, denn wer sonst würde so etwas für einen Fremden tun?
Am nächsten Tag kam der Maure tatsächlich, kaufte Aladdin einen neuen Anzug und kleidete ihn dadurch schick und stattlich ein. Dann sagte er: „Ein Geschäft werde ich dir heute nicht kaufen, denn die Sterne stehen schlecht. Aber ich werde mit dir einen Spaziergang durch die Stadt machen, um mit dir über verschiedene Dinge zu reden.“
Und so geschah es. Sie bummelten die Straßen entlang an schönen Häusern, Gärten und Moscheen. Dann ließen sie die Stadt hinter sich, spazierten durch den Wald, so weit, dass ihnen kein Mensch mehr begegnete.
„Mir ist müde“, sagte Aladdin. „Und ich habe Angst vor wilden Tieren. Bestimmt gibt es hier Schlangen oder Löwen. Lass uns umkehren.“ „Noch nicht“, entgegnete der Maurer. „Ich will dir einen ganz besonderen Ort zeigen.“
Und er ging mit Aladdin auf einen hohen Berg. „Ich kann gar nichts Aufregendes erkennen“, wunderte sich Aladdin. „Warte nur eine Weile“, tröstete ihn der Fremde. „Sammle ein wenig Holz und schichte es auf. Dann wirst du dich wundern, was geschehen wird.“
Da machte sich Aladdin an die Arbeit und sammelte Holz. Der Fremde aber entzündete das Holz, tat Weihrauch und ein seltsames Pulver in die Flamme und bewegte seinen Zauberstab auf geheimnisvolle Weise. Dabei murmelte er seltsame Worte, die Aladdin nicht verstand.
Jetzt schoss schwarzer Rauch aus den Flammen. Alles wurde dunkel. Der Fremde rief nurn lauter und rollte unheimlich mit den Augen. Dabei hob er den Zauberstab hoch in die Luft. Nun gab es einen gewaltigen Donner, der aber nicht vom Himmel, sondern aus der Erde kam.
Um den Zauberer und Aladdin wirbelte Rauch. Dann tat sich die Erde auf. Beinahe wäre Aladdin in den Spalt gefallen, der sich plötzlich vor seinen Füßen auftat. Er wurde von dem Rauch eingekreist und bekam plötzlich große Angst.
„Ich will hier weg!“, schrie er. Der Fremde, der vorher so freundlich zu ihm gewesen war, zeigte sich plötzlich von einer anderen Seite. „Halt die Klappe“, sagte er. Und als Aladdin anfing, zu weinen, gab er ihm eine schallende Ohrfeige.
Da drehte sich Aladdin um und rannte davon. Doch mit einem Satz war der Fremde neben ihm. Er packte ihn im Genick und hielt ihn fest. Aladdin war ein kräftiger Bursche. Er schlug wütend um sich, doch es nutzte ihm nichts. Mit einem Schlag schleuderte der Fremde ihn zu Boden. Voller Wut prügelte er dann auf den Jungen ein.
„Siehst du!“, rief er dann. „Es gelingt dir nicht, mir zu entkommen. Du musst dich darum meinem Willen beugen.“ Aber in Aladdin erwachte ein völlig neuer Lebenssinn und er schnappte sich einen dicken kantigen Stein, um ihn auf seinen Peiniger zu schleudern.
Der aber bemerkte die Bewegung. „Bemühe dich nicht“, sagte er. „Ich bin unverwundbar. Sei dankbar, dass ich dich nur geschlagen habe. Ich könnte dich genauso gut lähmen oder dich in eine Ratte verwandeln.“ Da wurde Aladdin das ganze Ausmaß der Gefangenschaft deutlich, und er begann, zu zittern.Doch der Zauberer wurde nun freundlicher. „Wir wollen uns nicht streiten“, sagte er. „Du sollst nur wissen, dass man einen Zauberer nie bei seiner Arbeit stören sollte. Sonst werden sie schnell gereizt, wie das nun bei mir der Fall war. Mach das darum nie wieder. Und nun schau in die Erdspalte. Dort liegt ein Schatz vergraben, den du suchen sollst. Das war es doch, was du dir immer gewünscht hast, nicht wahr, Aladdin? Du wolltest reich und unabhängig sein, und das könnte dir nun geschehen.“
Aladdin schaut ein die Erdspalte. „Tatsächlich. Dort liegt eine Marmorplatte und ein goldener Rind“, sagte er. „Der Ring ist aus Messing“, erklärte der Maure. „Du musst nun deine Hand in den Ring legen und die Platte heben. Wenn du das tust, wirst du reich wie ein König werden. Und dann wirst du sehen, wie sehr ich dich liebe und ehre, und wie dumm es von dir war, davonzulaufen.“
„Aber wie soll ich denn die Platte heben?“, fragte Aladdin verwundert. „Sie ist doch viel zu schwer. Warum tust du es denn nicht selbst? Du scheinst doch über große Kräfte zu verfügen.“
„Ich kann es nicht“, erklärte der Maure. „Versuch du es.“ Das kam Aladdin mehr als merkwürdig vor. „Ich verstehe nicht, warum du den Schatz nicht selber heben kannst“, sagte er misstrauisch.
„Du musst verstehen, dass es im Zauberreich Gesetzmäßigkeiten gibt, die man nicht erklären kann. So musst du einfach glauben, dass ich den Ring nicht anfassen kann. Du musst es tun, und du bist auch derjenige, der den Schatz heben muss. Mir ist davon nur ein kleiner Teil bestimmt.“
Aladdin begriff das alles nicht, doch er war jetzt vom Fieber des Schatzes gepackt. Er stieg in die Felsspalte und zog an dem Ring, doch die Messingplatte bewegte sich nicht. „Vielleicht kann ich dir helfen“, schlug der Zauberer vor. „Ich könnte dir magische Kräfte verleihen. Komm einmal her zu mir.“
Aladdin trat zu ihm, und er berührte ihn an Kopf und Schultern und murmelte etwas. Dann brachte er ihm einen Zauberspruch bei. „Das musst du dreimal sprechen, wenn deine Hand den Ring berührt“, sagte er.
Das tat Aladdin dann. Er spürte, wie die Marmorplatte leicht wurde und sich beiseite heben ließ, als wäre es ein Stück Holz. Aladdin atmete ein und aus, aber mit dem Atemzug fielen die übermenschlichen Kräfte von ihm ab.
Unter der Marmorplatte tat sich ein unterirdischer Gang auf, der in die Tiefe des Berges führte. „Nun musst du gut zuhören, was ich dir zu erzählen habe“, sagte der Zauberer. „Du hast nun die Aufgabe, den langen Weg in den Berg hinein zu gehen. Du gelangst danach an eine Halle. Dort stehen vier goldene Krüge. Doch berühre sie nicht, sonst verwandelst du dich in einen schwarzen Stein.
Geh weiter durch die Halle, bis du zu wunderschönen Gärten kommst. Doch auch sie durchquere schnell. Danach kommt eine Treppe mit dreißig Stufen. Sie gehst du hinauf, bis du in eine Grotte gelangst. In dieser Grotte befindet sich eine Lampe, eine unauffällige unscheinbare Lampe. Diese Lampe musst du nehmen, das Öl ausgießen und sie zu mir bringen.
Wenn du auf dem Rückweg bist, siehst du viele Schätze. Du kannst dir davon nehmen, soviel du willst, ohne mir davon etwas abzugeben. Mir genügt nur die Lampe, mehr will ich nicht haben. Aber in dem Moment, wo du aus dem Berg heraus trittst, bist du der reichste Mann der Welt.“
„Und gibt es innen im Berg irgendwelche Gefahren“, fragte Aladdin, dem es nicht behagte, dass er allein in den Berg gehen musste. „Für dich nicht“, entgegnete der Fremde. „Wenn du vorsichtig bist, wird dir nichts geschehen. Du darfst nur nicht stolpern und stürzen. Nimm vorsichtshalber den Ring, und wenn du in Gefahr gerätst, drehe am Finger. Dann wirst du gerettet. Aber nur Mut, gehe voran und zögere nicht.“
Mit klopfendem Herzen betrat Aladdin den Gang. Seine Schritte hallten durch das Gewölbe. Er sah die vier Krüge dort stehen, eilte weiter und durchquerte die Gärten. Sie waren wunderschön. Gewächse und Blumen, die Aladdin nie zuvor gesehen hatte, gab es dort. Sie schimmerten, als wären sie aus Glas.
Bäume mit erlesenen Früchten bogen sich über die Wege und die Fische in den Teichen sahen aus, als seien sie aus Rubin. Aladdin stieg die Treppe hinauf und kam in eine Grotte. Hier stand die geheimnisvolle Lampe. Sie war eigentlich nur eine kleine unscheinbare Lampe, die man in die Tasche stecken konnte, und Aladdin wunderte sich, dass der Zauberer so einen großen Wert auf sie legte. Im Grunde war es eine Lampe, wie man sie überall auf dem Bazar erstehen konnte.
Doch Aladdin tat, wie ihm der Zauberer aufgetragen hatte. Er goss das Öl aus der Lampe und steckte sie dann in seine Hosentasche. Dann ging er den Weg zurück. Als der den Weg durch die Gärten nahm, konnte er dem Zauber der Früchte nicht widerstehen und pflückte sie. Sie waren tatsächlich aus Glas. Er beschloss, einige davon mitzunehmen.
Vorsichtig, damit sie auch nicht zerbrachen, steckte er so viele davon ein, wie er tragen konnte. Diese Früchte und ihr Glitzern beschäftigten ihn so sehr, dass er auf die anderen Schätze gar nicht achtete. Ihn beschäftigte nur der Gedanke, so schnell wie möglich ans Tageslicht zu kommen, um dem Glitzern der Früchte zuzusehen.
Schnell kletterte er den Gang nach oben hinauf. Doch die letzte Stufe war höher als die anderen, und so musste er sich daran hinaufziehen. „Reich mir die Hand, Oheim“, rief er dem Fremden zu. „Ich bin so beladen, dass ich nicht allein nach oben kommen kann.“ „Hast du die Lampe?“, fragte der Zauberer. „Aber ja“, rief Aladdin. „Es war ganz leicht, sie zu holen. Ich habe sie ganz unten in meiner Tasche. Zieh mich herauf, dann gebe ich sie dir.“
„Nein, gib mir erst die Lampe“, befahl der Zauberer. „Aber es wäre doch dumm, wenn ich jetzt meine ganze Tasche ausleere, um sie dir zu geben“, wunderte sich Aladdin. „Sie ist ganz unten in meiner Tasche. Hilf mir also hinauf!“ „Erst die Lampe!“, beharrte der Fremde.Da wurde es dem Jungen unheimlich. „Vielleicht will mich der Fremde umbringen, wenn ich ihm die Lampe gebe“, dachte er. „Vielleicht ist er gar nicht mein Onkel, sondern er hat das alles hier nur eingefädelt, um an die Lampe zu kommen.“
Und er entschied sich, die Lampe nicht eher herauszugeben, als bis er nicht die letzte Stufe der Höhle erklommen hatte. So versuchte er es allein. Seine Hände umklammerten die letzte Stufe, und er zog sich höher und höher. Doch als er fast den Rand erreicht hatte, trat der Zauberer mit Wucht auf seine Finger. Mit einem Schrei rollte Aladdin ein paar Stufen hinunter.
Verzweifelt dachte Aladdin nach. „Wer immer du bist, Zauberer“, sagte er. „Ich werde mich jetzt nicht länger von dir misshandeln lassen. Ich habe schon gemerkt, dass du diesen Gang hier nicht betreten kannst, ich aber hier vor dir sicher bin. Und so werde ich dir auf keinem Fall die Lampe geben.“
„Gib sie mir!“, bettelte der Maure. „Ich schwöre dir, dass ich dir nichts antun werde.“ „Schwöre es bei Allah und den Engeln!“, befahl Aladdin. Doch da schwieg der Fremde. Aladdin fiel ein, was er einmal in einem alten Legendenbuch gelesen hatte: Ein Zauberer war nicht in der Lage, bei Allah zu schwören, ohne seine Teufelsmacht zu verlieren, denn der Teufel scheut die Engel.Da wusste Aladdin endgültig Bescheid. „Allah, Herr und Allmächtiger, lass diesen Mann mit seinen bösen Geistern von mir weichen!“, rief er laut. Da heulte der Zauberer laut. „Dann behalte die Lampe, verflucht noch mal!“, rief er. „Aber ich werde dich begraben - und zwar bei lebendigem Leibe.“
Und er warf ein Pulver in den Gang, sprach einige beschwörende Sätze und ging von dannen. Da schob sich eine Marmorplatte über den Eingang und alles um Aladdin herum verdunkelte sich.Ängstlich ließ sich Aladdin durch den dunklen Tunnel treiben und versuchte, zu den Gärten zurück zu finden. In seiner Verzweifelung erinnerte er sich an den Ring, den ihm der Zauberer gegeben hatte. Er drehte an dem Ring, und plötzlich wie aus dem Boden gewachsen, erschien neben ihm ein Zwerg. Er war von Licht umgeben.
Der Zwerg verneigte sich. „Zu deinen Diensten“, sagte er. „Wer bist du und was willst du hier?“, fragte Aladdin erschrocken. „Da du den Ring des Herrn an deinem Finger trägst, bin ich dein Sklave“, erwiderte der Zwerg.
„Ich brauche deine Hilfe“, erklärte Aladdin. „Kannst du mir helfen?“ „Fragt sich, in welcher Angelegenheit“, erwiderte der Zwerg. „Durch den Ring bin ich gezwungen, dir zu helfen, ich darf mich aber nicht gegen meinen Herrn auflehnen, der mich an diesen Ring band. Denn ich bin nur ein unbedeutender Zwerg und kann es nicht mit großen Zauberern aufnehmen.“
„Ich habe nicht vor, mich gegen den Zauberer aufzulehnen“, erklärte Aladdin. „Obwohl ich ihn schon gerne bestrafen würde. Aber ich habe im Moment nur den Wunsch, an die Oberfläche zu kommen.“ „So sei es“, entgegnete der Zwerg.
Und ehe Aladdin sich versah, stand er auf einem Berg im hellen Sonnenschein. Aladdin kniff die Augen zu. Die helle Sonne tat ihm in den Augen weh. Aladdin setzte sich auf die Spitze des Berges und blickte ins Tal. Er überlegte den ganzen Tag noch einmal und fand keinen Sinn darin.
Unruhig drehte er erneut am Ring, und der Zwerg erschien wieder. „Kannst du mir erklären, was mir passiert ist? Was wollte der Zauberer von mir?“ „Natürlich kann ich das erklären“, entgegnete der Zwerg und verneigte sich erneut. „Aber bedenke, ich habe auch keinen großen Überblick. Ich kann nur die Dinge erklären, die sich in meiner nächsten Nähe zutragen.“
„Dann erzähle“, bat Aladdin ungeduldig. „Dieser Zauberer betrieb magische Studien. Durch einen uralten Papyros erfuhr er von einem verborgenen Schatz in diesem Berg und einer Lampe, die du nun in der Tasche trägst. Er versuchte, in diese Höhle zu gelangen, um die Lampe zu holen, aber er konnte es nicht.
Diese Höhle war nur gläubigen Menschen zugänglich und nicht jemandem, dessen Hände mit Blut befleckt sind. So suchte mein Herr jemanden, den er an seiner Stelle in die Höhle schicken konnte. Er suchte nach einem Jungen, der schon groß und vernünftig ist, aber doch noch ein reines Herz hat. Dabei kam er auf dich.“
„Aber wieso ich?“, wunderte sich Aladdin. „Woher kannte er mich denn? Und bin ich denn reinen Herzens? Ich habe schon so viel Unrechtes getan.“ „Aber nein“, lachte der Zwerg. „Das ist nicht wirklich etwas Unrechtes. Es sind Kindereien, sonst nichts. Er kam auf dich, weil er die Horoskope befragte, und da erfuhr er über dich, dass du reinen Herzens bist.
Er konnte auch erkennen, wann du geboren bist und wusste vieles von dir. Vor allem aber sah er, dass du eines Tages einen Schatz finden würdest. So entschloss er, dich für seinen Plan zu benutzen. Leider zeigte er ein schlechtes Verhalten, so dass sein Plan scheiterte. Und so ist er im Moment auf dem Weg nach Mauretanien und ist sehr sehr wütend.“
„Der Teufel soll ihn holen!“, zischte Aladdin. „Ich darf nichts gegen meinen Herrn sagen“, sagte der Zwerg und verschwand. Aladdin machte sich auf den Rückweg. Dabei war er so müde, dass ihn seine Füße kaum noch tragen konnten. Er stolperte vor sich hin und drehte schließlich den Ring.
„Ja bitte“, sagte der Zwerg und verneigte sich. „Bitte bringe mich nach Hause“, sagte Aladdin. Und in dem Moment fand er sich auf der Schwelle seines Hauses wieder. Aladdin ging in sein Zimmer, legte die Früchte und die Lampe neben sein Bett und ließ sich auf das Laken fallen.Gerade wollte er die Augen schließen, da stand seine Mutter neben ihm. „Aladdin!“, rief sie. „Wo warst du? Was ist mit dir? Und wo ist dein Oheim?“ Und Aladdin erzählte ihr die ganze Geschichte. Dann drehte er sich zur Seite, um zu schlafen, doch seine Mutter war aufmerksam geworden.
„Ich frage mich, warum er diese Lampe haben wollte“, sagte sie. „Es ist doch eine ganz gewöhnliche Lampe, an der gar nichts Besonderes ist.“ „Oh, genau das wollte ich den Zwerg auch noch fragen“, murmelte Aladdin schlaftrunken.
„Dann frag ihn doch“, drängte seine Mutter. Müde drehte Aladdin an dem Ring. Da erschien der Zwerg neben ihm im Zimmer. „Nicht zu Diensten, Ala el Din“, sagte er. Aladdin wunderte sich. „Was soll das denn heißen?“, fragte er verärgert.
„Ich vergaß zu sagen“, erwiderte der Zwerg, „dass ich nur dreimal in neun Tagen anzusprechen bin. Und diese drei Male hast du bereits in Anspruch genommen.“ „Aber die Lampe“, rief Aladdin. „Ich muss doch wissen, was es mit der Lampe auf sich hat.“ „Nicht zu Diensten“, erwiderte der Zwerg und verschwand.
Mit dem Ring am Finger und den Früchten und der Lampe neben sich versank Aladdin in einen tiefen Schlaf. Am nächsten Morgen dachte Mutter und Sohn erneut darüber nach, was es wohl mit der Lampe auf sich haben könnte.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Mann irgendetwas an der Lampe interessant fand“, sagte die Mutter und drehte die Lampe unentschlossen hin und her. „Vielleicht war der Mann einfach nur ein bisschen verrückt.“ „Das glaube ich nicht“, erwiderte Aladdin. „Der Zauberer war wirklich versessen auf die Lampe.“
„Versessen oder nicht, sie muss auf alle Fälle mal gründlich geputzt werden“, sagte die Mutter. Und sie nahm ein bisschen Sand und rieb die Lampe damit ein. Drei Stellen scheuerte sie besonders gründlich. Aber als sie ein drittes Mal daran gerieben hatte, erschien plötzlich neben ihr ein furchtbarer Riese. Er füllte das ganze Zimmer aus und musste sich unter der Zimmerdecke noch bücken, weil er viel zu groß war.
„Ich stehe zu deinen Diensten“, dröhnte er der Mutter ins Ohr. „Was willst du von mir?“ Sie erschrak zutiefst. Dann fiel sie in Ohnmacht. Aladdin fasste sich schnell, griff nach der Lampe und rief: „Oh Diener, ist es so, dass du dreimal erscheinst, wenn ich an der Lampe reibe?“
„So ist es“, antwortete der Riese. „Und kommst du auch nur dreimal in neun Tagen?“ „Ich bin immer für dich da!“ „Und stellst du irgendwelche Bedingungen, wie es der Zwerg tat?“ „Der Zwerg ist ein niedriges Wesen“, erwiderte der Riese. „Ich aber komme immer, wenn man mich ruft, und ich tue alles, was man mir sagt.“
„Das ist ja wundervoll“, rief Aladdin. „Dann bring uns doch bitte etwas zu essen. Aber bitte etwas besonders Gutes!“ Der Riese verschwand und fast im gleichen Augenblick stand ein Tisch mit kostbaren Silberschälchen auf dem Tisch, die mit herrlichen Speisen gefüllt waren.
Auch goldene Becher und eine Flasche Wein standen dort. Nun erwachte die Mutter aus ihrer Ohnmacht. „Was war das für ein Scheusal?“, fragte sie ängstlich. „War das der Zwerg, von dem du mir erzählt hast? Also, dann war das wirklich der größte Zwerg, den ich je gesehen habe.“
Aladdin lachte. „Aber Mutter! Das war doch nicht der Zwerg. Es war ein Geist.“ „Ich verbiete dir, dass du noch irgendwelche Zwerge hier bei mir einschleppst!“, rief die Mutter. „Und dann noch so ein schrecklicher Kerl!“
„Aber Mutter!“, rief Aladdin und lachte erneut. „Verstehst du denn nicht? Wir haben das Rätsel der Lampe gelöst. Uns kann nichts mehr passieren.“ „Hast du nicht verstanden, was ich gesagt habe?“ empörte sich die Mutter. „Ich dulde keinen Spuk in diesem Haus!“ „Mutter, weil wir diese Lampe haben, werden uns alle Wünsche erfüllt. Verstehst du? Wir wollen ja keine bösen Wünsche aussprechen, sondern nur gute. Und wir wollen zu Allah beten, dass wir immer gute Wünsche an die Lampe stellen, damit Allah auf unsere Seite bleibt.“
Dann speisten sie die Dinge, die ihnen der Geist gebracht hatte. Das Silbergeschirr und die goldenen Becher aber verkauften sie auf dem Markt, und da es Geschirr und Becher waren, wie Könige sie benutzen, wurden sie reich von dem Erlös. Doch sie lebten weiter bescheiden wie bisher.
Aladdin war nun über die Jahre ein Mann geworden. Er hatte aus der Zaubergeschichte seine Lehren gezogen und war aus seinen Träumereien erwacht und vernünftig geworden. Er und seine Mutter hatten beschlossen, die Lampe nur zu benutzen, wenn sie wirklich in Not gerieten, und wenn die Hilfe der Lampe vor Allahs Augen gerechtfertigt war.
Er hielt sich wirklich an seine Regel, und die Mutter war froh darüber. Natürlich wünschte sich Aladdin ein kleines Häuschen für sich und seine Mutter am Rande der Stadt mit einem kleinen Garten, aber den Gedenken an ein großes Schloss mit vielen Dienern, oder auch viel Geld und Besitz hatte er nicht.
Und da er zu jedermann hilfsbereit war, wurde er bald bei allen Menschen beliebt und geachtet. In seinem Häuschen lernte er viel und beschäftigte sich mit der Weisheit und Wissenschaft, und nicht mit Reichtum und Ruhm.Und noch einmal fiel ihm viel Geld zu. Er ging nämlich mit den gläsernen Früchten, die er einst aus der Höhle mitgenommen hatte, zu einem Juwelier, um zu fragen, aus welchem Glas sie seien. Doch der Juwelier staunte über die Arbeit. Er sah, dass die Früchte nicht aus einfachem Glas, sondern aus hauchdünnem Kristall oder sogar Brillianten waren und einen unschätzbaren Wert besaßen.
So verkaufte Aladdin einige Früchte, die Brilliantenblume schenkte er dem Juwelier. Die meisten Früchte aber behielt er für sich, denn sie erinnerten ihn an die Höhle und das unheimliche Abenteuer.
So lebte Aladdin weiterhin bescheiden und friedlich in dem kleinen Häuschen mit seiner Mutter.
Es lebte aber ein König in der Stadt, der eine junge Tochter hatte. Eines Tages sah Aladdin, wie die Tochter des Königs in einer Sänfte vorüber getragen wurde. Ihre Blicke begegneten sich kurz, und Aladdins Herz war entbrannt vor Sehnsucht nach ihr.
Seitdem trieb er sich häufig in der Nähe des Schlosses herum. Eines Tages sah er sie am Fenster stehen. Sie winkte ihm zu und lächelte, und da wusste er, dass sie ihn genau so liebte, wie er sie. So ging er zu seiner Mutter, erzählte ihr von seiner Liebe zu der Tochter des König und berichtete ihr von seiner Absicht, ins Schloss zu gehen und um die Hand der Tochter anzuhalten.
Da fasste sich die Mutter an den Kopf. Sie setzte sich zu ihrem Sohn und sagte: „O mein Sohn, du bist vollkommen verrückt geworden. Wie kannst du es wagen, um die Hand einer Prinzessin anzuhalten. Hast du vergessen, wer du bist? Du bist nicht mehr als der Sohn eines armen Schneiders, kein Fürst. Auch wenn du eine Lampe besitzt, bist du doch nicht Fürst Aladdin von der Wunderlampe.“
„Was redest du von Herkunft und Reichtum“, rief Aladdin verärgert. „Unser König legt auf so etwas auch keinen Wert. Schau dir seinen Wesir an, der war auch ein armer Mann. Und vergiss nicht, ich besitze diese Lampe, und mit ihr kann ich hundertmal reicher sein als der König selbst. Ich wollte zwar den Lampengeist nur bitten, wenn ich in Not bin, aber um Badr el Budurs Hand zu gewinnen ist mir jedes Mittel recht.“
„Reichtum alleine reicht nicht aus“, rief die Mutter. „Dir fehlt es an Umgangformen. Du bist nicht vornehm genug für diese Gesellschaft. Du bist auch nicht berühmt oder hast im Krieg irgendwelche Heldentaten vollbracht. Du hast keine anderen Länder entdeckt. Du bist kein Weiser und kein Dichter. Du hast keine Kranken geheilt oder Moscheen gebaut.
Du bist einfach geblieben, der du immer warst, ein bescheidener Junge mit einem guten Herzen. Das ist wirklich wunderschön, aber es reicht nicht aus, um der Schwiegersohn des Königs zu werden. „Aber ich muss es werden“, entgegnete Aladdin dickköpfig. „Ich kann ohne die Prinzessin nicht leben.“ „Dann gehe halt zum König. Du wirst schon sehen, er wird über dich lachen“, sagte die Mutter, und dann lachte sie selbst ganz laut.
Aladdin ließ sich aber nicht von seinen Plänen abbringen. Er gab seiner Mutter einige der schönsten Früchte und bat sie, ins Schloss zu gehen und den König um die Hand der Tochter für ihren Sohn zu bitten. Seine Mutter zog ihren schönsten Mantel an und ging los. Im Schloss aber war sie sehr verwirrt über die vornehmen Menschen und die edlen Gewänder.
Sie fragte einen bunt angezogenen Menschen nach dem Weg zum Audienzsaal, aber er war nur der Lakai. Und als sie einem anderen Menschen für seine Auskunft ein Trinkgeld geben wollte, war er ein Minister.
Sie war ganz verwirrt von all dem Glanz und dem Trubel, dass sie in ein leer stehendes Zimmer ging und sich dort mit ihrem schwarzen Mantel und der Einkaufstasche ächzend in den großen Sessel fallen ließ.
Sie hatte nicht bemerkt, dass dieser Sessel aus Gold und Brokat bestand, schon gar nicht fiel ihr auf, dass es der Thron war, auf den sie sich gesetzt hatte. Für sie sah ein Prunkgemach genauso wie das andere aus. Geräuschvoll putzte sie sich die Nase.
In dem Moment betrat der Wesir den Raum und blieb wie erstarrt an der Tür stehen. Verwundert schaute er die Frau an, die dort in diesem Sessel saß und ihre Marktasche neben sich stehen hatte.
Dann aber fasste er sich. Und weil er ein lustiger Mann war, ging er zu der Frau, verneigte sich und sagte: „Mir scheint, wir haben soeben eine neue Königin erhalten.“ „Aber nein!“, rief Aladdins Mutter verwirrt. „Das bin ich nicht. Das wäre ich doch nur wenn mein Sohn die Königstochter heiraten würde.“ „Wenn“, sagte der Wesir und lachte noch mehr über diesen Scherz.
Da schämte sich die Mutter über den Unsinn, den sie geredet hatte. Und weil der Wesir immer noch lachte, unterbrach sie ihn. „Hier ist es sehr ungemütlich“, sagte sie. „Da hast du recht“, gab der Wesir zu.
Allmählich gewann Aladdins Mutter ihre Sicherheit zurück. „Ich möchte gerne den König sprechen“, sagte sie leise, aber deutlich. „Da hast du Glück“, erwiderte der Wesir. „Er ist gerade im Nebenraum.“ Und er ging zum König und erzählte ihm von der Frau.
„Es ist sicherlich eine brave Frau“, erklärte er, „Und sie wünscht Euch zu sprechen. Doch ist sie von alle dem Trubel hier verwirrt und durcheinander. Darf ich sie trotzdem herein bitten?“ „Nur zu“, entgegnete der König. Da ging der Wesir zu Aladdins Mutter, fasste sie unter den Arm und schon sie in das Zimmer des Königs.
Der König lächelte Aladdins Mutter aufmunternd zu. „Ich habe wenig Zeit“, sagte er. „Sage darum schnell und ohne Umschweife, was du von mir willst.“ „Ganz kurz?“, fragte die Mutter unsicher. „So kurz wie möglich.“
„Mein Sohn möchte deine Tochter heiraten“, sagte die Mutter. Nun war der König doch verblüfft. Verwirrt ließ er sich auf seinen Thron fallen. „Das ist doch wohl ein Scherz“, lachte er dann. „Und in der Tasche sind jetzt wohl die Brautgeschenke, oder?“ „Genau“, erwiderte die Mutter.
Sie öffnete ihre Einkaufstasche und zog die Früchte aus Edelsteinen hervor. Sie funkelten in der Sonne. Der König war ganz geblendet von ihrem Glanz. Vorsichtig nahm er einen Apfel in die Hand und betrachtete ihn von allen Seiten. „So etwas Wundervolles habe ich noch nie gesehen“, sagte er. „Und in meiner Schatzkammer findet sich nichts, was nur annährend so wertvoll wäre.“
Nun begann die Mutter, von ihrem Sohn zu erzählen. Sie pries sein freundliches Herz und seine Liebe zu der Prinzessin. Am allermeisten aber beeindruckte den König, dass er von diesen Früchten einige verschenkt hatte.
Auch dem Wesir war schnell klar, dass so ein reicher Schwiegersohn die schlechten Finanzen den Königs schnell auf Vordermann bringen konnte. „Wir danken dir für das Geschenk“, erwiderte der König. „Wir wissen den Reichtum deines Sohnes und den … den …“ „… guten Charakter“, flüsterte der Wesir. „den guten Charakter und das reine Herz sehr zu schätzen“, sagte der König nun.
„Er ist zwar weder Dichter, noch Gelehrter, weder Adeliger noch Wissenschaftler, aber ich werde trotz allem über seine Bitte nachdenken.“ Er lächelte. „Ja sagen kann ich allerdings erst, wenn er mir vierzig Sklavinnen als Brautgabe schickt. Diese vierzig Sklavinnen sollen vierzig goldene Schüsseln tragen, die mit Edelsteinen gefüllt sind.
„… Herz“, flüsterte der Wesir leise. „Und damit ihr nicht denkt, ich sei nur an dem Geld interessiert, muss er sich außerdem als herzlicher freundlicher Mensch erweisen. Sag das deinem Sohn.“ Mit besorgtem Gesicht ging die Mutter heim und berichtete Aladdin von ihrem Treffen mit dem König.
„Wenn es weiter nichts ist“, lachte Aladdin. „Er kann auch hundert Schüsseln von mir bekommen.“ „Fünfzig sind auch genug“, erwiderte die Mutter. Und dann ging sie schnell aus dem Zimmer, denn sie wusste, dass Aladdin jetzt wieder den Riesen anrufen würde, und dem wollte sie nun nicht begegnen.
Aladdin rieb dreimal über die Lampe, und als der Geist erschien forderte er fünfzig Sklavinnen, die goldenen Schälchen und die Edelsteine. Mit diesem Zug an Sklavinnen machte sich die Mutter auf den Weg zum Schloss.Der König staunte nicht schlecht. „Oh, wie unermesslich reich muss euer Sohn sein“, rief er. „Also gut, ich lasse die Hochzeit festlegen.“ „Aber ihr wolltet euch doch auch noch von Aladdins gutem Herzen überzeugen“, sagte die Mutter.
Doch der König winkte ab. „Das ist nicht so wichtig“, sagte er. „Aber soll die Prinzessin ihn nicht einmal kennen lernen?“ fragte die Mutter unsicher. „Die lernen sich noch früh genug bei der Hochzeit kennen“, entgegnete der König. „Und fünfzig goldene Schüsseln mit Edelsteinen sprechen schließlich eine eigene Sprache.“
Der König und der Wesir waren zufrieden, nur die Mutter war unglücklich. Ihr ging alles viel zu schnell und sie fand es immer noch schrecklich ungemütlich im Schloss. Aber Aladdin kümmerte sich nicht um ihre Einwände. Er war überglücklich und konnte es kaum erwarten, bis die Hochzeit mit großer Pracht gefeiert wurde.
Die Prinzessin und er schauten einander immer nur an und es war ihnen, als seien sie füreinander geschaffen. Doch kaum war die Hochzeit gefeiert, brauchte Aladdin ein Schloss an der schönsten Stelle des Landes. Dort lebte er mit seiner jungen Frau in Glück und Frieden. Und immer wenn das Finanzsäckchen des Königs neu gefüllt werden musste, schickte Aladdin ein paar Diener mit Goldsäcken zum König hinaus.
Aber bei aller Macht und allem Reichtum blieb Aladdin wie er immer gewesen war, und sein freundliches Herz machte ihn bei allen Menschen beliebt.
Dann kamen schwere Zeiten für das Land. Ein Krieg stand an. Und eines Tages brachen Reitergruppen in das Land, plünderten es und brannten alles nieder, was sie sehen konnten. Mutig trat der General ihnen mit seinen Truppen entgegen, doch er wurde gefangen genommen und abgeführt.
Nun machte der König Aladdin zum Nachfolger des Generals. Aladdin war zwar ein mutiger Mann, aber Kämpfe und Blutvergießen waren ihm verhasst. So versuchte er, diese Berufung abzulehnen, aber der König bat ihn eindringlich und verzweifelt um Hilfe.Schließlich fiel Aladdin die Lampe wieder ein, die er ja auch zur Kriegsführung benutzen konnte, und er stimmte dem Vorschlag zu. In der Nacht vor der entscheidenden Schlacht rief Aladdin den Flaschengeist an und bat ihn, die Schlacht gut ausgehen zu lassen.
„Befehle es!“, rief der Riese. „Dann werde ich noch in der kommenden Nacht die Gegner mit Mann und Maus vernichten.“ „Das ist nicht nötig“, entgegnete Aladdin. „Aber ich befehle dir, einen Wirbelsturm aufkommen zu lassen, der den Gegner zurück an ihre eigene Landesgrenze treibt.“
Der Riese nickte schweigend und verschwand. Als die Sonne am nächsten Morgen aufging, gab Aladdin das Signal zum Kampf. Doch riesige Wolken aus Sand wirbelten auf und ließen den Gegner zurück weichen.Aladdins Truppen rückten immer weiter vor, und als sich der Sturm legte, war das Land befreit. Der Feind aber war so in Panik, dass sie nie wieder beschlossen, in das feindliche Land vorzudringen.
Aladdin nutzte den Zeitpunkt, Frieden mit den Nachbarn zu schließen. Und so blühte das Land erneut auf und Geschäfte und Reichtum entwickelten sich. Das war das einzige Mal in der Geschichte, dass es einen Kampf gegeben hatte, bei dem kein Mensch, weder Sieger noch Verlierer, verletzt wurde.
Als der Frieden beschlossen war, legte Aladdin die Befehlsherrschaft über das Kriegsheer nieder. Er wusste zwar, dass er den Kampf nur mit seiner Wunderlampe gewonnen hatte, den Frieden aber hatte er herbeigeführt.
So wäre nun das Leben weiterhin schön und glücklich gewesen, wenn nicht dieser mauretanische Zauberer gewesen wäre, der nach wie vor besessen von dem Wunsch war, die Wunderlampe zurückzuerhalten.
Er kam in das Land zurück, um die Wunderlampe zu suchen. Zunächst war er überzeugt davon, dass Aladdin verschüttet in dem Berg liege und gestorben wäre, und er überlegte, wen er wohl dazu anstiften könnte, in den Berg zu klettern und die Lampe aus Aladdins Tasche zurückzuholen. Jede Idee, die er hatte, verwarf er aber wieder.
Aladdins Rum aber drang hinaus in alle Welt, und so hörte auch der Zauberer aus Mauretanien von diesem Mann. Er erkannte schnell, dass es sich dabei um Aladdin handelte, der nicht gestorben, sondern mit Hilfe der Lampe zu Macht und Ehren gekommen war.
Er als Zauberer war sich aber auch sicher, dass er diese Lampe viel besser und nützlicher einsetzen würde. So beschloss er, sie Aladdin wieder wegzunehmen. Er verkleidete sich als Laternenhändler und machte sich auf den Weg in Aladdins Reich. Dabei erzählte er jedem, dass er besondere Lampen schmieden und gegen alte eintauschen würde.
„Lampen, Lampen, tausche neue gegen alte Lampen“, schrie er, während er durch die Straßen zog. Die Menschen lachten über ihn und hielten ihn für einen Narr.
Dann beobachtete er Aladdin, und an einem Tag, als Aladdin ausgeritten war und seine Frau allein zu Hause war, ging er zu ihrem Schloss, trat unter ihr Fenster und sagte seinen Spruch. Sie öffnete das Fenster und lachte über ihn.„Wieso willst du schlechtere Dinge gegen gute Dinge eintauschen?“, fragte sie. „Nicht schlechtere, nur ältere Dinge“, entgegnete der Zauberer. „Ich liebe alte Lampen und bin ein Kenner von Kunstgegenständen. Also, wenn ihr ein altes Schloss oder eine alte Lampe herumstehen habt, so gebt sie mir nur. Ich habe hier eine wunderschöne neue Lampe aus echtem Silber.“
Da wandte sich Badr el Budur an ihre Dienerin. „Im Schlafgemach des Herren steht wirklich so eine alte verrostete Lampe“, sagte sie. „ich habe nie verstanden, warum er sie aufgehoben hat. Aber es wird kein besonderes Erinnerungsstück sein, sonst hätte er mir von ihr erzählt. Geh und hol sie, dann ersetzen wir sie durch eine neue. Das wird Aladdin bestimmt freuen.“
Da brachte die Dienerin die Wunderlampe, und Badr el Budur übergab sie dem Zauberer. Gierig griff er danach, reichte ihr die silberne Lampe und eilte davon. Dann rannte er um die nächste Ecke, griff gierig nach der Lampe, rieb daran und ließ den Riesen kommen.
„Aladdins Schloss soll mit allem, was sich darin befindet, nach Mauretanien gehoben werden“, schrie er. Und so geschah es.
Als Aladdin mit dem König von dem Ausritt zurückkam, traute er seinen Augen nicht. Das Schloss war verschwunden. „Was ist geschehen? Was ist mit meiner Tochter passiert?“, rief er König entsetzt. Auch Aladdin konnte es kaum fassen. „Ich weiß es auch nicht“, sagte er. „Ich kann mir nicht erklären, was geschah.“
„Oh Aladdin, schon lange erzählen die Menschen über dich, dass du mit dem Bösen und dem Zauberer in einem Bunde stehst. Jetzt habe ich den Beweis. Meine Tochter ist weg und mit ihr das Schloss“, rief der König. „Es ist alles fort, was in diesem Schloss war“, rief Aladdin. „Mein ganzer Besitz.“
„Willst du damit sagen, dass auch dein Reichtum verschwunden ist?“ rief der König. Aladdin schwieg.„Ins Gefängnis mit ihm!“, rief der König. „Er hat meine Tochter entführt und betreibt schwarze Magie.“ Da fassten seine Diener Aladdin und warfen ihn in den Kerker.Aladdin hörte, wie das Volk nach ihm rief, denn man liebte ihn und seine guten Taten, doch die Wächter vertrieben diese Menschen und versuchte, ihnen zu drohen. Doch das Volk wurde immer lauter. Aladdin war beliebter als der König, und niemand hatte vergessen, was er für den Frieden getan hatte. Sie stürmten das Gefängnis und befreiten Aladdin. Auf Händen trugen sie ihn zum Schloss des Königs hinaus. „Tod dem Tyrannen! Es lebe Aladdin!“, riefen sie.
Da bekam der König große Angst und zitterte. Aladdin sprang aber von den Schultern der Rebellen und trat vor den König. „Habe keine Angst“, sagte er. „Ich habe diesen Tumult nicht angestiftet, sondern du hast Unrecht gegen mich begangen. Ich bin bereit, mich einem Gericht zu stellen, aber bitte gib mir vierzig Tage Zeit, damit ich deine Tochter finden kann. Bringe ich sie in der Zeit nicht, gehöre ich dir und du kannst mit mir machen, was du willst.“
Dann verließ Aladdin den Palast und setzte sich auf eine Wiese und betete voller Verzweiflung zu Allah. Als er dann nachdachte, was er tun könnte, fiel sein Blick auf seinen Ring an seinem Finger. Diesen Ring hatte er durch die Wunderlampe völlig vergessen.Nun drehte er wieder an dem Ring, und der Zwerg erschien neben ihm und verneigte sich. „Zu deinen Diensten, Herr!“ „Bitte“, sagte Aladdin, „Bringe mir das Schloss und meine Frau und meine Mutter wieder.“ „Das kann ich nicht“, entgegnete der Zwerg. „Ich kann nichts tun, was gegen meinen Herrn oder diesen mächtigen Lampendämon geht. Ich bin ja nur ein kleiner Wurzelzwerg.“
„Jaja“, entgegnete Aladdin ungeduldig. „Aber dann bringe mich wenigstens zu meinem Schloss. Oder kannst du das auch nicht tun?“ „Doch, das ist möglich“, entgegnete der Zwerg. Und im gleichen Augenblick stand Aladdin vor seinem Schloss in der maurischen Wüste.
Er sprang durch ein Fenster, lief die Treppe hinauf und betrat das Zimmer seiner Frau. Sie begann vor Freude zu weinen. „O liebster Aladdin“, schluchzte sie. „Dieser Zauberer hat uns erzählt, du wärest tot. Und er wollte mich zwingen, seine Frau zu werden. Doch ich habe ihm nicht geglaubt. Wenn er dich hier erwischt, wird er dich töten.“
„Wo ist meine Mutter?“, wollte Aladdin wissen. „Sie schläft und es geht ihr gut“, erzählte Badr el Budur. „Aber was willst du tun?“ „Ich weiß es noch nicht“, entgegnete Aladdin. „Ich wollte erst einmal so schnell wie möglich zu dir kommen. Aber ich denke, es wird sich eine Möglichkeit finden, dem Zauberer den Zauber abzusprechen. Leider verstehe ich nur überhaupt nichts von Zauberei.“
Da zeigte seine Frau auf ein altes Buch, das auf dem Sofa lag. „Hier liegt ein altes Zauberbuch“, sagte sie. Aladdin beugte sich über das Buch und las Seite um Seite. Plötzlich las er eine Seite, auf der erklärt wurde, wie man Geister und Zauberer an einen Ring bindet, und dass sie ihm dann gehorchen müssen, wenn er daran dreht. Es stand auch geschrieben, wie man sich von diesem Zauber auch wieder befreien kann und sie unter die eigene Herrschaft bringt.
Sofort machte sich Aladdin ans Werk. Er murmelte Beschwörungsformeln, drehte neunmal am Ring in die eine Richtung und siebenmal in die andere. Dann sagte er den Bannspruch, der die Wesen von ihrem Bann freispricht und an einen anderen Herrn bindet. Das Ende des Spruches lautete: „Ich löse dich von deinem Herrn und binde dich an meinen Stern.“
Noch einmal drehte er. Und jetzt erschien der Zwerg neben ihm. „Gehörst du jetzt mir, oder bist du immer noch an deinen Herrn gebunden?“, wollte Aladdin wissen. „Ich gehöre jetzt dir allein“, entgegnete der Zwerg. „Und ich bin sehr froh darüber, denn du bist ein viel freundlicherer Herr als der schreckliche Zauberer. Du hast mich nur zweimal gerufen und warst immer nett und höflich zu mir.
Mein früherer Diener benutzte mich für alle schweren Arbeiten und hetzte mich hin und her. Dabei beschimpfte er mich mit allen erdenklich bösen Worten. Ich hätte ihm zu gerne den Hals umgedreht.“ „Das kannst du von mir aus gerne tun“, erwiderte Aladdin. „Er trachtet mir und meiner Frau nämlich nach dem Leben.“
„Ich bin also frei?“ fragte der Zwerg ungläubig. „Aber ja“, lachte Aladdin. „Aber hast du überhaupt Macht über ihn?“ „Die habe ich schon“, erwiderte der Zwerg. „Ich muss allerdings schnell sein, denn ich bin ja nur ein sehr kleiner Geist.“„So soll es sein“, sagte Aladdin. „Und wenn ich dich brauche, werde ich dich rufen.“
Der Zwerg verschwand. Aladdin aber machte sich auf, um zu seiner Frau zu gehen. Doch da gewahrte er plötzlich den Zauberer, der auch auf dem Weg zum Gemach seiner Frau war. Aladdin schaute durch den Türspalt und sah, wie sich der Maure seiner Frau näherte, sie packte und an sich riss.
Da stieß Aladdin die Tür auf und hielt dem Mauren sein Schwert entgegen. Der aber schob Aladdins Frau zwischen sich und Aladdin, sodass die Gefahr groß war, dass sie beim Kampf getroffen wurde.Dann zog der Zauberer die Lampe aus der Tasche und drehte daran, um den Geist erscheinen zu lassen und Aladdin töten zu lassen. Aladdin aber drehte schnell an seinem Ring und der Zwerg erschien. Er schlug dem Zauberer die Lampe aus der Hand, dass sie über den Boden rollte. Dann kam ein Wirbelsturm auf, packte den Zauberer und schleuderte ihn aus dem Zimmer.
Badr el Budur lief auf ihren Mann zu, schlang die Arme um ihn und weinte. Aladdin ließ sie los, hob die Wunderlampe auf und trat zum Fenster. Dann fragte er den Zwerg, was mit dem Zauberer geschehen sei. „Es ist alles auf`s Beste erledigt“, erwiderte der Zwerg. „Der Maure ist in der Hölle, wo alle landen, die sich der Magie verschreiben. Wir werden nie wieder von ihm hören.“
„Dann will ich dir danken und dich von nun an in Ruhe lassen“, sagte Aladdin. „Ich habe nun das mächtigste Werkzeug der Wunderlampe. Aber ich will in Zukunft auch versuchen, ohne jede Magie zu leben.“ „Du sprichst weise, mein Freund“, erwiderte der Zwerg. „Aber habe keine Angst. Du hast die Magie nicht für dich benutzt, und so wirst du niemals in der Hölle enden. Leb wohl, mein Freund.“
Nun rieb Aladdin wieder die Lampe, und der Riese erschien. Aladdin aber befahl ihm, ihn mitsamt seinem Schloss an seinen Platz zurückzubringen. Da kehrte er nun zum König zurück. Der König unterdessen hatte seine Wut bitter bereut und die Trauer um seine Tochter und seinen Schwiegersohn hatte sein Herz fast zerrissen. So hatte er eine Reihe von neuen Gesetzte erlassen, die dem Frieden dienten. Auch hatte er die Menschen nicht verfolgen lassen, die Aladdin befreit hatten.
Immer wieder schaute er aus dem Fenster auf den kahlen Flecken, an dem einst das Schloss gestanden hatte. Eines Tages aber stand es wieder da. Er glaubte kaum, seinen Augen zu trauen. Und in dem Moment kamen auch schon Aladdin, seine Tochter und die Mutter aus dem Schloss, um ihm entgegen zu laufen.
Dann erzählte ihm Aladdin die ganze Geschichte von dem bösen Zauberer. Die Wunderlampe aber erwähnte er nicht, denn das Geheimnis wollte er für sich behalten. Nach seinem Tode sollte sie derjenige erhalten, der ihrer würdig war. Was daraus später wurde, ist nicht bekannt, denn Aladdin lebte sehr lange, und als er irgendwann nach vielen Jahren starb, hatte niemand mehr von dieser Lampe gehört.
So erzählte Scheherazade. Der König hörte gebannt zu. „Hörte man wirklich nie wieder von dieser Lampe?“, wollte er wissen. „Und auch von dem Ring nicht?“ „Nein, nie wieder“, entgegnete Scheherazade.
„Das ist zu schade“, seufzte der König. „Eine solche Wunderlampe würde ich auch zu gerne besitzen. Scheherazade, kennst du noch andere Märchen von alten Ringen oder Lampen?“ „Aber ja“, sagte Scheherazade. „Ich kenne die Geschichte von Maruf dem Schuhflicker, der ebenfalls einen Zauberring gewann. Aber das ist eine andere Geschichte.“
„Ich will sie hören“, befahl der König. „Ist sie so wie die Geschichte von Aladdin?“ „Eigentlich nicht“, sagte Scheherazade. „Auch wenn sie auch recht wundersam ist.“ „Erzähle sie!“, rief der König. „Erzähle von diesem Maruf und seinem Zauberring.“
Aladin und die Wunderlampe
Zur Autorin
Theresia Maria Wuttke ist Bankkauffrau, Pädagogin, Tiefenpsychologin, Meditationslehrerin-Zen, Autorin, Business-Management Coach und Consulterin, Lehr-und Master-Coach, Familien-und Gesundheits-Coach und Jugend-Coach.
1996 hat sie das Haus der Mitte, ein integrales Seminarzentrum gegründet.
Seit 36 Jahren schult und bildet sie Führungskräfte aus der Wirtschaft und dem Gesundheitswesen in integraler Unternehmens-und Personalentwicklung in dem von ihr entwickelten wertebasierten Kompetenz- und Steuerungsmodell business-and-spirit® aus und weiter. Diese innovative Arbeit trägt sie als integraler Business-and Management Consultant und Coach seit 18 Jahren mit großem Erfolg in den Mittelstand und in die Konzerne.
Ihre Mission: „Eine Wirtschaft für den Menschen.“
Sie ist Vorständin der von ihr und Professor. Dr. Dr. Heinrich Reents und mehreren Gesellschaftern im Jahr 2011 gegründeten Theos Consulting AG.
In der integralen Akademie der Theos-Consulting AG bildet sie zum integralen Coach und Consulter, zum integralen Gesundheits-Coach, Familien und Jugend-Coach aus.
Quellenangaben
- Buch Wege aus der Mitte, mutig der inneren Führung folgen von Theresia Maria Wuttke
erschienen im März 2019 zweite Auflage
Im Verlag Tredition
ISBN 10:3748241364 - Heldenreise Wikipedia
- Aladin und die Wunderlampe: Hauffs Märchen
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