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Die Ursprünge des menschlichen Bewusstseins sind weiblich – hier ist weiblich als Lebensprinzip zu verstehen – im Sinne von rezeptiv-empfangend, geschehen lassend. Das ist nichts Passives, sondern ein schöpferischer Lebensakt. Aus dem Urgrund des Seins steigen ständig schöpferische Kräfte auf, die vielfältiges Leben hervorbringen. Dieses vergeht wieder, um alsbald verwandelt wiederzukehren – ein ständiges „Stirb und Werde“. Dieser Kreislauf ist gut in der Natur zu beobachten, ganz besonders deutlich in den vier Jahreszeiten.
Die Urmenschheit lebte in diesem Bewusstsein und empfand sich eingebunden in den Kreislauf von Werden und Vergehen. Zum Leben gehörte der Tod. Spuren dieser inneren Haltung finden sich heute bei Völkern, die in Erdbebengebieten leben oder in der Nähe von Vulkanen siedeln.

Das Leben verläuft zyklisch, der Rhythmus des Mondes, la lune, die Mondin, ist ein weibliches Geschehen, das das Lebensprinzip verkörpert und in jeder Frau in ihrem Zyklus seine Entsprechung findet. Für die Urzeitmenschen war dieses Himmelsschauspiel im wahrsten Sinne des Wortes wegweisend. Sie erlebten, dass das Leben aus der Frau geboren wurde und sie somit die leib-seelische Lebensspenderin verkörperte.

Menschliches Bewusstsein hat sich aus der alles seienden, unbewussten Natur entwickelt. Das Wort Materie leitet sich ab von „mater“, was Mutter bedeutet und von „Matrix“, was Urmuster bedeutet, also alle Lebensmuster in sich enthält. Die menschlichen Urerfahrungen sind aus dem Mütterlichen, der mater, der Mutter, sozusagen naturhaft – kosmisch hervorgegangen. Die seelisch-geistigen Orientierungspunkte der Urzeitmenschen haben sich auf das Ganze der Welt bezogen. Für sie gehörten Erde und Himmel zusammen – waren eins.

In dieses Schöpfungsgeschehen waren die Menschen eingebettet. Die Welt wurde als rund empfunden, als weiblich.
Runde Versteinerungen mit einem gleichschenklig eingeritzten Kreuz, die in Ungarn gefunden worden sind (der Fund ist etwa 100000 Jahre alt), belegen diese Weltsicht.

Die runde Welt mit ihren vier Horizonten, die im Schnittpunkt der Horizontalen und Vertikalen ihren Mittelpunkt findet, dokumentiert, dass das anfängliche menschliche Bewusstsein zentriert war.

Die Menschen der Urzeit ordneten das sie umgebende Chaos zur Mitte hin, was bedeutet, dass sich so der seelische Kosmos der Menschheit ausbildete. Dieses ist ein weiblicher Schöpfungsakt.

Die Tiefenpsychologie nach C.G. Jung nennt das Runde und das zentrierte Viereck ein Mandala – Formen, die uns heute vertraut sind als ein Symbol für die Ganzheit.
  

Weibliche, überdimensional große Skulpturen der Altsteinzeit weisen ebenso dieses gleichschenklige Kreuz auf und drücken die Auffassungen der seelischen Wahrnehmung in der bestehenden Verbindung zum Weltall aus, in der die Fähigkeit der Frau, Leben zu gebären und zu nähren, untrennbar miteinander verbunden sind.

Das Ganze wurde zusammenhängend von innen und außen her erfahren, begriffen und gelebt.

Die kosmische Weltentstehung spiegelt sich als ein schöpferischer Akt des Gebärens und Nährens wieder. In allen Kulturen finden sich weibliche Schöpfungsmythen.

Die reichen Funde steinzeitlicher Statuen dokumentieren eindrucksvoll das damalige weiblich-kosmische Bewusstsein der Menschheit. Das Weltall wurde als weiblicher Leib gesehen, was in den Figuren der Göttinnen im Bauch und Gesäß je als Halbkugel ausgedrückt wurde.

Das Prinzip „wie im Himmel so auf Erden“ nahm in jeder Frau leibhaftige Gestalt an. Für den heutigen Menschen heißt das, dass das Göttliche am Anfang der Menschheitsgeschichte weiblichen Ursprungs ist. Die Göttin verkörperte die Einheit von Materie und Geist. Die seelische Selbstwahrnehmung im kosmischen Eingebundensein, verknüpft mit dem Wissen des lebensspendenden Weiblichen, waren die Merkmale der Urmenschheit.

Tiefenpsychologisch bedeutet das, dass weibliches Bewusstsein das männliche umschließt – in sich birgt.

In einer in Catal Hüyük, in der Türkei, gefundenen weiblichen Skulptur, ist der Nabel der Göttin in konzentrischen Kreisen dargestellt, was wiederum die Zentrierung der Welt und der Seelenbilder ausdrückt. Nachweislich gab es in den matriarchialen Kulturen keinerlei kriegerische Auseinandersetzungen. Die bis heute zurückreichende Forschung dokumentiert einen fast 9000 Jahre zurückliegenden Zeitraum und belegt blühende matriarchiale Kulturen, deren Mittelpunkt religiöses Leben war, religiös im Sinne von Rückbindung an den Urgrund. Religion kommt von religio und bedeutet „Rückbindung“.

Die Zerstörung dieses weiblichen Bewusstseins nahm seinen Lauf als kriegerische Reiterstämme, vermutlich aus dem Kaukasus und Nordeuropa, nach Süden zogen und die Zentren matriarchialer Kulturen überwältigten und die Menschen der neuen Herrschaft unterwarfen. Das weibliche, weltordnende Prinzip versank in Wellen solcher Wanderungen und an seine Stelle traten patriarchiale Strukturen.

Merkmale dieser Herrschaft waren Besitzdenken, Unterwerfung und Bemächtigung. Die Achtung für weiblich-zyklische Lebensprozesse ging verloren und diese wurden zunehmend unterdrückt. Stattdessen bildeten sich Gesetzmäßigkeiten heraus, die sich in knapper Form auf „Teile und herrsche“ bringen lassen.

Während vorher die Männer in einem gesunden Selbstverständnis das Leben ihres Clans unterstützten und das Prinzip allen Seins in jeder Frau respektierten und achteten, unterwarfen sie nun die Frauen ihrer Herrschaft, die keine Ebenbürtigkeit mehr kannte. Der Tod, bei Eroberungszügen willentlich herbeigeführt, wurde als zerstörerische Kraft erlebt, dem es zu entkommen galt. Die Rückbindung an den weiblichen Urgrund ging mehr und mehr verloren. Die Mutter des Lebens und des Todes, aus deren dunklen Schoß der Mensch hervorging und in den er zurückkehrte, entzog sich dem menschlichen Bewusstsein. Stattdessen entwickelte sich Gevatter Tod, den es zu fürchten galt.

Das Dunkle, Unfassbare, Geheimnisvolle, dem die Menschheit vormals vertraute, wurde zum Bedrohlichen, Grauenhaften. Die ganzheitliche Weltsicht ging verloren. Leben und Tod als untrennbarer Kreislauf schöpferischen Lebens wurden in zwei Teile geteilt. Vormals war die Höhle des Lebens im Uterus der Frau wie im Weltall angesiedelt. Im zunehmenden patriarchialen Bewusstsein wurde dieser Ort, wo Leben entsteht, im Geheimnisvollen, Dunklen, zur Hölle.

Für den interessierten Leser dieses Bewusstseinswandels sei an dieser Stelle auf den Epos Gilgamesch (1200 Jahre v.Chr. entstanden)verwiesen, der den Verfall des weiblichen Weltbildes eindrucksvoll beschreibt.

Tiefenpsychologisch drückt sich hier das patriarchale Bewusstsein symbolhaft aus.

Das Weibliche, das sich in jeder Frau zyklisch ausdrückt und sie als Spenderin des Lebens ausweist, wurde mit dem Stigmata des Unheilvollen, Zerstörerischen versehen. Das einseitig herrschende männliche Bewusstsein, das so sehr der Erfahrung weiblicher Schöpfungskraft entbehrt, hat den Kreislauf von Werden und Vergehen zerstückelt und sich aus falsch verstandener Macht über das Prinzip schöpferischen Lebens gestellt, anstatt sich als mitschöpfendes Wesen, dem Ganzen dienend, zu verstehen. Dieses lineare Bewusstsein, was von seinem Urgrund, dem Seelischen, getrennt ist, bringt fortschreitende Zerstörung hervor. Es beutet die Erde aus, versklavt und unterdrückt die Menschheit, handelt antizyklisch und hat ein kaum zu überbietendes Potenzial aller möglichen Waffen geschaffen, die die Menschheit nun mehrfach auslöschen könnte.

Die Schöpfungsgeschichte im Alten Testament ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Umkehrung des weiblichen Weltbildes in ein männliches. Von der Urmutter Eva wird berichtet, dass sie aus der Rippe Adams erschaffen wurde – eine völlige Umkehrung des weiblichen Schöpfungsprinzips. Tiefenpsychologisch findet sich hier das in vielen Frauen rund um den Erdball tief verankerte Gefühl, nicht aus sich selbst heraus, aus ihrer ureigenen Identität etwas erschaffen zu können. Dieses Empfinden kann so weit gehen, dass sich Frauen nur als etwas Halbes, durch den Mann zu ergänzendes Wesen empfinden.

Das vormals lebensspendende weibliche Prinzip erfährt im Bild der Eva aus dem Alten Testament, dass vom Baum der Erkenntnis zu essen Sünde sei. An dieser Stelle sei noch einmal auf die Bedeutung des Begriffs Sünde verwiesen, die sich aus dem Wort „Sund“ ableitet, was wiederum Grund – Urgrund bedeutet.

Eva, als Bild für die Teilhaftige, am ewigen Schöpfungsakt webende und wissende Urkraft, teilt das aus ihrer Ganzheit strömende Wissen mit ihrem Gefährten, um ihn gleichwertig teilnehmen zu lassen an diesem schöpferischen Akt. Das macht sie aus Sicht des patriarchalen Bewusstseins für den Fall der Menschheit aus dem Paradies verantwortlich – zur ersten Sünderin.

Eva, Bildnis der Weltenmutter, symbolisiert weibliche Schöpfungskraft. Worin also kann der Fall der Menschheit bestehen? Das sich patriarchal entwickelnde Bewusstsein wirft in dieser Schöpfungsgeschichte ohne Zögern seinen eigenen Schatten – sich gewaltsam vom Weiblichen zu trennen und es zu leugnen – direkt auf das Weibliche in der Gestalt der Eva zurück. Die Umkehrung wirkt sich verständlicherweise zerstörerisch im menschlichen Bewusstsein aus und führt innerpsychisch zu Irritation und Spaltung mit verhängnisvollen Folgen.

Durch den Verlust des weiblichen Weltbildes verloren die Menschen ihr Eingebundensein ins kosmische Geschehen, fielen aus der Ganzheit. Welch ein Absurdum, diese menschliche Entwicklung in solcher Umkehrung zu beschreiben. Die Schlange, Urbild ewiger Erneuerung, schöpferischer weiblicher Kraft und Weisheit, musste nun für das Teuflische herhalten, jener zerstörerischen Kraft, die erst aus der Leugnung des weiblich-schöpferischen Prinzips und ihres Verlustes im menschlichen Bewusstsein geboren wurde.
Diese abgedrängten Kräfte sind es, die dann die seelischen Lebensgesetze in ihr Gegenteil verkehren.

In der Person des Jesus von Nazareth wird die ganze Weisheit der göttlichen Liebe offenbar, der Menschheit Wege zu zeigen, wie und auf welche Weise sie in ihre Ganzheit zurückfinden könnte, umzukehren aus dem einseitigen patriarchalen Weltbild. Schon bei der Wahl seiner Mutter, der Maria, weist Jesus wieder und ganz unmissverständlich auf den weiblichen Urgrund allen Seins hin: Maria leitet sich aus „Mare“ ab und bedeutet das Meer - die „Große Mutter“, aus der alles Leben hervorgeht. Tiefenpsychologisch finden wir in Maria das Bild für unsere Seele, die den Ruf Gottes, durch einen Engel an sie herangetragen, vernimmt und ihm folgt.

Maria sagt „Ja“, gibt dem Neuen, Erlösenden, das in ihr heranwächst, Raum und vertraut der Verheißung des himmlischen Botens. Hier knüpft Jesus an die Jahrtausend alten Schöpfungsmythen matriarchaler Kulturen an. Die Mutter des Lebens, die Göttin, gebar immer wieder einen Sohn, der aus der Heiligen Hochzeit entstanden war. Tiefenpsychologisch ist die Heilige Hochzeit das Bild für den „Ort“, wo der Mensch den Geist der Gottheit empfängt, sich mit ihm vermählt.

Das griechische Wort „Ecclesia“ steht für das Weibliche, das das Göttliche empfängt, was im Herzen des Menschen geschehen kann, aber ebenso im Außen, wie uns die leibhaftige Erscheinung des Sohnes Gottes, Jesus von Nazareth, zeigt.

Für uns wäre es gleichbedeutend, wenn wir dem Ruf der Seele folgten, dem, Urgrund neu vertrauen lernten und uns der Führung der göttlichen Weisheit, der Sophia, rückhaltlos anzuvertrauen.

Unserer Seele die Priorität zu geben, führt uns zu den erlösenden Kräften unseres innewohnenden göttlichen Kerns, den C.G. Jung das „Selbst“ nennt. Eine seiner wichtigsten Aussagen lautet: „Das Ziel jeder Menschwerdung ist die Gottesgeburt im Menschen.“

Im Schoß der Maria wächst durch den Heiligen Geist im Dunkeln die Frucht ihres Leibes heran. Auch hier der Hinweis: Das Neue, das Erlösende kommt aus dem Dunkeln, dem Urgrund, aus dem Backhaus des Lebens. Bethlehem heißt übersetzt „Haus des Brotes“. Der Mensch kann, bezeichnenderweise, dem nichts hinzufügen, das besorgt die göttliche Weisheit. Die durch den Heiligen Geist geschwängerte Maria ist das Bild für unsere Seele, die vorbehaltlos dem Schöpfungsakt des Göttlichen zustimmt. Hier ist die Jungfräulichkeit als Zustimmung zu verstehen, den in uns wirkenden Kräften, die dem Urgrund entströmen, zu vertrauen.
Im Hebräischen finden wir für diesen Schöpfungsakt den Namen Synagoga, was deutlich macht, dass das Göttliche in jedem von uns Wohnung nehmen möchte.

Im Außen stehen die hierfür entstandenen Gotteshäuser, die Synagogen.
  

Maria kommt in Bedrängnis, ist doch das erwartete Kind mit Sicherheit keinem Zeugungsakt mit Joseph entsprungen. Für die damalige Zeit eine Zumutung. Welch einen Weg geht die junge Frau Maria – sie riskiert ihr Leben, denn vor der Ehe schwanger zu werden und zudem noch von dem „Großen Unbekannten“, hätte ihr zur damaligen Zeit den sicheren Tod einbringen können.

Das seelische Bild, das sich uns zeigt, spricht eine deutliche Sprache. Das Weibliche bringt aus sich „Selbst“ das Neue, Erlösende hervor. Joseph wird durch einen Engel darauf hingewiesen, Maria zur Seite zu stehen und das Kind anzunehmen. Ein eindrucksvolles Bild für die tatsächliche Aufgabe des Männlichen, das Weibliche zu unterstützen und dem Neuen Raum und Herberge zu schaffen, für das Kind als Vater zu sorgen. Tiefenpsychologisch heißt das, sich seines weiblichen Urgrundes wieder bewusst zu werden, dem Seelischen zu vertrauen und es sich entwickeln zu lassen, damit in der Seele das Göttliche wiedergeboren werden kann. 

Es ist kein Zufall, dass Maria und Joseph keinen Platz in der Herberge fanden. Mitten in der Nacht, fernab der Menschen, wird das göttliche Kind im Stall geboren. Tiefenpsychologisch zeigt sich das Bild, dass auf den Menschen, der rückhaltlos dem Ruf seiner Seele folgt, die tiefste Nacht wartet, die Nacht seiner Seele, wo er, eben nicht gesellschaftlich hoch-willkommen, sich seiner Gottesgeburt in seinem Urgrund überlässt. Im Stall, der für die schwierigen Lebensumstände steht, die eine solche Geburt mit sich bringt, inmitten der Nacht, kommt das Licht zur Welt. Solch ein Mensch wird getragen von den mütterlichen und väterlichen Kräften seiner Seele, der Maria und dem Joseph, wie auch von den animalischen Kräften des Lebens, die in Ochs und Esel zu finden sind.

Wie schon zu damaliger Zeit, findet dieser Akt im Haus des Brotes statt, im Backhaus des Lebens, dem Urgrund unserer Seele, bildlich gesprochen im Schoß der Maria. Hier wird das Brot des Lebens gebacken. Bethlehem bedeutet: Haus des Brotes.

Herodes, der für den mörderischen und zerstörerischen Aspekt der Seele steht, stellt dem göttlichen Kind – unserer göttlichen Werdung – nach. Hier zeigt sich der Teil des menschlichen Bewusstseins, der, losgelöst vom weiblichen Urgrund, sich nun gegen alles Lebendige zerstörerisch wendet. Ist der Mensch von seinen eigenen Wurzeln – seinem Urgrund – abgeschnitten, so lebt er verbindungslos. Wird er einseitig von seinem linearen Bewusstsein gesteuert, so fürchtet er nichts mehr, als seine Macht zu verlieren, jene, die aus Unterdrückung, Zerstückelung und Zerstörung alles Lebendigen besteht, ob in ihm selbst oder in der ihn umgebenden Welt.

Durch sein Leben gab uns Jesus ein lebendig gewordenes Beispiel der Umkehr. Er knüpfte an das weibliche Schöpfungsprinzip an und stieg in das Reich des Todes hinab. Für uns bedeutet das, in unser Unbewusstes hinabzusteigen und sich den wandelnden Kräften des Göttlichen auszuliefern.

Jesus starb auf Golgatha. Er öffnete uns damit die Tür, bewusst den Weg zu unserem inneren Golgatha zu wählen. Dort wartet der Tod – die Todin – auf uns, jene weibliche, wandelnde Kraft, die uns auferstehen lässt zu neuem Leben, zu dem Wesen, das wir in Wahrheit sind – wahrer Mensch und wahrer Gott. 

Jesus knüpfte wieder an das weibliche Schöpfungsprinzip an. Erst jetzt scheinen sich für uns heutige Menschen die Tore für diese lebenserneuernde Botschaft zu öffnen.

Das könnte für unsere Welt eine Rückkehr zu den seelischen Kräften, dem weiblichen Urgrund - bedeuten, die in der Lage wären, das Zerstörte wieder zu erneuern und dem Weiblichen seinen ihm gebührenden Platz einzuräumen, das Leben neu zu begreifen, zu achten und zu lieben, in allem, was lebt.

Erfahren Sie mehr über Theresia Maria Wuttke: www.theresiamariawuttke.de/integrales-coaching.html

 

Podcast von Heidi Hörnlein mit Theresia Maria Wuttke und Monika Frühwirth: Das Leben – ein weiblicher Schöpfungsakt.

 

Was kommt Dir in den Sinn, wenn Du diesen Title liest? Vielleicht: na klar, die Frauen gebären ja schliesslich die Kinder, also schaffen sie Leben. Das ist so, an der Oberfläche gesehen. Aber am Schöpfungsakt sind ja auch Männer massgeblich beteiligt. Und damit wären wir wieder mal bei der Typologie Mann/Frau, den Fragen, was uns zu dem macht, was wir sind, Kultur, oder Natur, oder Beides. Und damit geraten wir automatisch in den ideologischen Streit über Patriarchat, Feminismus, wer und was besser ist usw. Wir kennen das ja.

Aber da wollten wir nicht hin in unsrem Gespräch mit Theresia Maria Wuttke. Wie so oft startete mein Ko-host Monia Frühwirth mit ihren teifgründigen Fragen durch, die uns, wie so oft, in ein ko-kreatives Miteinander brachten. Schon das ist ein Beispiel von “weiblichem Schöpfungsakt”: Das Gespräch unter Frauen, das so oft etwas Neues, Spannendes hervorbringt, vom Inhalt her, aber auch von der Art, wie wir miteinander sprechen.

Ich nenne dies “ko-kreativ”. Wir tauchen ein in eine Atmosphäre von gegenseitiger Wertschätzung, von Neugier aufeinander und dem Willen, gemeinsam etwas zu beleuchten und heraus zu finden. Es geht uns nicht darum, unsre eigene Meinung vorzuführen und Zustimmung zu erhalten, vielleicht das Gespräch zu dominieren – wie es so oft in Männerkreisen geübt wird. Es geht uns darum, uns einzubringen im Dienste des gemeinsamen Projekts, nicht um uns selbst darzustellen oder irgend etwas zu “gewinnen”. Es geht uns nicht darum, vorgefasste Ziele zu verfolgen und durchzusetzen, sondern mit Neugier zu verfolgen, wie sich das Gespräch entwickelt, wohin es geht, was wir daraus lernen.

Die weibliche Schöpfungskraft ist ko-kreativ, so wie das Leben sich uns anbietet. Wären wir fähig, unser Dasein in dieser Welt auf diese Weise zu gestalten, würden wir nicht dem möglichen Untergang der Menschheit ins Auge sehen müssen. Ko-kreativität bedeutet Zuhören und Wertschätzen. Unterschiedliche Standpunkte und Interessen werden so friedlich lösbar. Ko-kreativität bedeutet, sich der Verbindung von allem, was existiert bewusst zu sein. Niemand ist losgelöst vom Sein, “Ich gegen alle” ist als unmöglich erkannt, aber jeder dafür wertgeschätzt, was er oder sie zum Großen und Ganzen beitragen kann als einzigartige Gabe.

Es scheint, dass es biologisch und kulturell den Frauen leichter fällt, auf solche Art und Weise in der Welt unterwegs zu sein, während Männer in ihrem Konkurrenzgebaren dieses eher zur Schaffung von Konflikt und Kampf nutzen als zu positivem Antrieb. Die weiblichen Qualitäten, die gleichermassen von Frauen und Männern entwickelt werden können, scheinen einen dringend notwendigen Beitrag in unsrer gegenwärtigen Welt leisten zu können – und zu müssen, denn es geht ums Überleben. Im weiblichen Schöpfungsakt steckt die Weisheit, zu schaffen, was gebraucht wird und das loszulassen, was nicht mehr gebraucht wird, um dem Leben zu dienen; das neu Entstehende zu umarmen und das sich als untauglich Erwiesene Sterben zu lassen. Und gerade mit dem letzteren hat die Menschheit solche Probleme: “es soll alles so bleiben, wie es immer war, aber bitteschön, besser!” . Diese in sich widersprüchliche Idee zu verwirklichen machen wir uns auf und merken nicht, wie wir damit alles zerstören. Wir brauchen “Sophia”, die Weisheit, um uns wieder – oder überhaupt erst? – zur Vernunft zu bringen. Es ist kein Wunder das die Weisheit mit einer weiblichen Figur repräsentiert wird! Lass uns ihrem Ruf folgen!

 

Über Theresia-Maria Wuttke

Wuttke Theresia MariaBankkauffrau, Pädagogin, Tiefenpsychologin, Meditationslehrerin-Zen, Autorin, Business- Management Coach und Consulterin, Lehr- und Master-Coach, Familien- und Gesundheits-Coach und Jugend-Coach.

Seit 36 Jahren schult und bildet sie Führungskräfte aus der Wirtschaft und dem Gesundheitswesen in integraler Unternehmens- und Personalentwicklung in dem von ihr entwickelten wertebasierten Kompetenz- und Steuerungsmodell business-and-spirit® aus und weiter. Diese innovative Arbeit trägt sie als integraler Business-and Management Consultant und Coach von ihr entwickelte wertebasierte Kompetenz- und Steuerungsmodell business-and-spirit® seit 18 Jahren mit großem Erfolg in den Mittelstand und in die Konzerne.

Ihre Mission: „Eine Wirtschaft für den Menschen.“

In der integralen Akademie der Theos-Consulting AG bildet sie zum integralen Coach und Consulter, zum integralen Gesundheits-Coach, Familien und Jugend-Coach aus.

Sie ist Gründerin und Vorständin des gemeinnützigen Vereins Lebensfluss, der sich seit 15 Jahren der generationsübergreifenden Arbeit mit Menschen verschrieben hat. Sie fördert Kinder und Jugendliche durch das von ihr entwickelte pädagogische Konzept Startklar: „Von Anfang an Lebensunternehmer.“

Jahrelang hat sie mit Krebserkrankten Menschen und ihren Angehörigen gearbeitet, Sterbende begleitet und viele Jahre ein Pilotprojekt mit behinderten Menschen geleitet. Sie arbeitet als Supervisorin für Mitarbeiter von Krankenhäusern und in Einrichtungen der öffentlichen Hand, wie mit Jugend-Gesundheitsämtern zusammen.

Frau Wuttke war Vortragsrednerin des Jahres 2011 für wertebasierte und prozessorientiere Unternehmens-Personalentwicklung und wurde 2015 zur Unternehmerin des Jahres vom Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft wegen ihrer besonderen Verdienste am Menschen und Ihrer Vorreiterrolle als Unternehmerin in integraler Unternehmens- und Personalentwicklung ausgezeichnet.

Sie arbeitet mit ihren Schwerpunktthemen im Mittelstand und in Konzernen und ist Gründerin des Wertequadrats und hat zahlreiche Bücher geschrieben u.a. Wege aus der Mitte, Yasmin liebt, Cello trifft Bogen.

Frau Wuttke hat eine Meditation CD mit von ihr kreierten Texten herausgegeben im Kloster Beinwil in der Schweiz im Oratorium zusammen mit Henryk Polus aufgenommen, der die Musik hierfür komponierte: Schritte in die Wesensmitte.

Sie arbeitet in der Wertekommission mit, der es ein Anliegen ist, in den deutschen Unternehmen Führung und Management auf einem Wertefundament verankert zu wissen, das durch authentische Führung überzeugt.

Ihr jüngstes generationsübergreifendes Projekt ist das Familien- und Gesundheitszentrum Hofgeismar, das im Sommer 2017 in Hofgeismar seine Tore geöffnet hat.

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