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Eine Reise durch die „Zeiten“

von Theresia Maria Wuttke

 „Was ist es",
fragte die Liebe den Wind,
"dass die Menschen mich einerseits herbeisehnen,
doch nähere ich mich ihnen,
sind sie oft flüchtig?“
„Es ist das Geheimnis sich einzulassen
und gleichzeitig loszulassen“, sagte der Wind.
„Was könnte ich für die Menschen tun,
dass sie dieses Wunder erfahren?“,
wollte die Liebe vom Wind wissen.
„Schenke ihnen das Gemüt eines Kindes,
den Mut eines Bergsteigers,
und die Lust des Lebens, gepaart mit Zeitlosigkeit und unerschütterlichem Vertrauen.“
„Das tue ich, so lange es mich gibt.
Warum glauben die Menschen nicht, dass das Beste für sie da ist?“
„Weil sie vergessen haben, wie es ist einfach nur da zu sein
und das zu leben und zu geben, was sie sind.“
„Nun, ich werde die Menschen weiter einladen,
habe ich doch versprochen, gleich am ersten Tag der Schöpfung,
dass kein Tag vergehen wird,
an dem ich nicht für jeden da bin, mit all meinem Reichtum.“

Das Cello ist ein wunderbarer Klangkörper, wie der Körper einer Frau, doch streicht der Bogen nicht über das Cello, offenbart sich nicht der Zauber der Musik, entfalten sich nicht Klänge und Resonanzen, ist kein Komponist inspiriert, neue Klangfarben aus seiner Feder fließen zu lassen.

Was wäre der Bogen ohne das Cello, was das Cello ohne den Bogen?
Ein zart und stark besaitetes Wesen, das allein dem Klangkörper nicht seine in ihm wohnende Musik entlocken könnte. Und der Bogen bliebe bedeutungslos und würde nie seine tiefste Erfüllung finden, sich einzulassen auf etwas, dessen Ausgang niemand kennt und das man Liebe nennt.

Ist das nicht ein wunderbares Bild für Mann und Frau, die einander bedürfen im besten Sinn. Wir leben in einer Welt, in der mitunter die leisen Töne nicht oder kaum hörbar sind, der warme Köper einer Frau sich nach dem Berühren und Entdecken ihrer Landschaften sehnt, um sich zu verströmen und hinzugeben an das warme Herz eines Kriegers, sich einzulassen auf das Abenteuer Liebe, das ein Kind der Freiheit ist. L´amour est l´enfant de la liberté.

Da ist der Bogen Mann freiheitsliebend als Entdecker und Gestalter die Welt erkundend, schenkt sich auf ganz andere Weise, nicht immer sanft oder leise, sondern kraftvoll und klar, manchmal bizarr.

So entstehen die ersten Resonanzen und tanzen miteinander und füllen das Feld der Matrix mit gänzlich neuen und doch uralten Erfahrungen.
Da sind die tausend Hummeln im Bauch und das Paradies scheint auf die Erde gezogen. Ein wunderschönes Spiel beginnt. Das Cello begehrt den Bogen und der Bogen das Cello, ob alt ob jung, Modeideal oder Liebesgöttin und die Schönheit eines alten Baumes mit seinen Narben und Schrunden ist eine ganz andere als die eines athletischen Jünglings.

Alles hat seine Zeit.
Da beginnen Zwei eine neue Sprache zu entfalten, die sie noch nie gesprochen haben, in der Stille des Hörens, des Wahrnehmens, wo sie einander entdecken wollen, sich necken und streicheln vor dem Hintergrund aller alten Erfahrungen, die ein Jeder auf seiner Lebensreise gemacht hat. Schnell wird klar, das ist ein Unikat, nichts soll dieses Wesen verstellen, es verändern wollen, genauso, wie der Bogen der Bogen ist und das Cello das Cello. Die Evolution lebt von Versuch und Irrtum und bringt dabei prächtige Ergebnisse hervor, da wird das scheinbar unvollkommene das sich Vollendende.
Ein Prozess der Entfaltung beginnt, dem wir, so wir wollen, vertrauen können.

Der Liebe folgen, heißt auch immer, der Liebe zu sich selbst zu folgen, heißt dem eigenen Klang zu lauschen, fühlen, was ist stimmig für das Cello, die Frau, stimmig für den Bogen, den Mann. Mann und Frau sprechen verschiedene Sprachen, empfinden unterschiedlich und es braucht Zeit und Geduld, die Welt des Anderen zu erkunden und verstehen zu wollen. Nicht nur die Kommunikation ist mehrdimensional, jeder Mensch bewegt sich auf mehrdimensionalen Ebenen
Und ist doch ein Ganzes. Das Ganze ist mehr als die Summe aller Teile.

Das ist der Klangteppich, den die beiden weben, wo es ganz natürlich ist, dass es mitunter quietscht und grad gar nicht melodisch klingt.
Nur dann gebiert sich die Achtung für das geliebte Du, weil sich in der Konsequenz nur Partner lieben können und dazu bedarf es der Ebenbürtigkeit.

Wie frei sind wir, wenn wir bedingungslos lieben, gefangen, wenn wir der Liebe Fesseln anlegen. Sich annehmen, wie wir sind, lässt uns Liebende werden, die Erfüllung finden im Werden.
Cello und Bogen, wohl geformt laden sich gegenseitig ein, dem Augenblick zu folgen und gemeinsam ganz neue Klänge und Farben hervorzubringen. Etwas noch nie da Gewesenes beginnt zu werden.

Lasst Raum zwischen euch,
und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen.
Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel;
lasst sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer
Seelen sein.
Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem Becher.
Gebt einander von eurem Brot, aber esst nicht vom selben Laib.
Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein,
So wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern.
Gebt eure Herzen, aber nicht in des anderen Obhut,
denn nur die Hand des Lebens kann eure Herzen umfassen.
Und steht zusammen, doch nicht zu nah,
denn die Säulen des Tempels stehen für sich,
und die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten
der anderen.

Khalil Gibran

Let’s flirt

Let’s flirt ist für mich die größte Liebeserklärung an jeden Mann, an jede Frau, an jedes Kind, an die Natur in all ihren Erscheinungsformen, an jede Begegnung, wo Menschen sich füreinander öffnen, das große Geschenk, das jeder von uns ist, mit dem Du, das zu teilen, was ich bis hierher geworden bin, jenseits irgendwelcher erbrachter Leistungen. Werde, was Du bist, meint den Entfaltungsprozess des Menschen, der sich wie eine Blume zu dem entfaltet, was in ihn hineingelegt worden ist, ganz wie eine Rose, die eine Rose wird.

The meaning of life is to find your gift.

The purpose of life is bringing it into the world.

Pablo Picasso

Welchem Ursprung folgt das Wort flirten?

Es gibt das Verb to flirt = kokettieren, liebäugeln
und aus dem Französischen abgeleitet - fleureter = schön tun, schmeicheln, Blümchen = fleurette.

Wie auch immer, eine Blume flirtet solange sie blüht, ein Baby allein dadurch, dass es einfach da ist.
Das ist aus meiner Sicht die tiefste Form des Flirtens, wenn wir absichtslos in eine Begegnung hinein gehen und uns einfach auf das einlassen, was sich entfalten will.

Hinter dem Flirten ob bei Mann oder Frau verbergen sich in der Tiefe vier Grundbedürfnisse menschlichen Lebens, zunächst einmal, die Existenz zu sichern, einfach dadurch, dass neues Leben entsteht, das Bedürfnis zu lieben und geliebt zu werden, in welcher Form auch immer.

Das Bedürfnis nach Entfaltung und Weiterentwicklung und last but not least das Bedürfnis, etwas gemeinsam zu entfalten, das eine größere Bedeutung hat, als man selbst.

Was geschieht, wenn wir miteinander flirten, es entsteht ein Kontakt, der unterschiedlich tief sein kann und es baut sich ein Spannungsfeld auf. Der Reiz liegt nun darin, wie in der Natur gut zu beobachten, den Flirtpartner zunächst einmal für sich zu gewinnen, was nicht meint, ihn zu vereinnahmen.

Der Mann, inspiriert von seinem Jagdinstinkt, der viele Jahrmillionen alt ist, wird aus meiner Sicht komplett anders das Spiel des Flirtens gestalten als eine Frau, die auch von ihren Millionen Jahren alten Genen her eine Nestbauerin ist und dafür sorgen wird, sich gemeinsam mit ihrem Flirtpartner in der neuen Situation wohl zu fühlen. Mit der Kunst von Achtsamkeit und Empathie gestaltet sie das Gespräch, hört zu und will verstehen: Wer ist ihr Gegenüber, was macht ihn aus, wo gibt es Verbindungen, wo entstehen Resonanzen, was berührt ihre Seele und ihren Körper und was inspiriert ihren Geist?

Das ganze Spiel läuft auf mehreren Ebnen gleichzeitig ab, körperlich, seelisch und geistig. Eine Frau, ein Mann, die sich selbst achten und lieben und sich ihrer Stärke bewusst sind, werden von vornherein für ihre Unabhängigkeit sorgen. Es lässt sich leicht nachvollziehen, wenn Frau oder Mann das Gegenstück zu sich selbst suchen, so wird schon in den ersten Stunde der Keim gegenseitiger Abhängigkeit gelegt und die viel beschworene Freiheit endet auf der Müllkippe der eigenen unerfüllten Bedürfnisse.

Aus meiner Sicht stellt der Mann sein Begehren in den Mittelpunkt seiner Strategie, weil er zum einen Jäger ist, aber auch, weil er durchaus von seinen Hormonen gesteuert wird. Im besten Fall kommt nun das Bedürfnis nach Nähe und Liebe ins Spiel und das Flirten mündet im gegenseitigen Entdecken beider körperlicher Landschaften, die ein gelungener Ausdruck des Seelischen sind.

Die Einheit von Körper Geist und Seele zeigt hier unmittelbar, was es heißt, ein ganzer Mensch zu sein. Wir sind auch Ausdruck dessen, was wir durch unsere Erfahrungen, Gedanken und Gefühle geformt haben in unserem Körper, alles ist miteinander verbunden.

Jede Frau trägt den Keim des Begehrtwerdens in sich, wenn er nicht durch persönliche Erfahrungen oder anerzogenen Muster verstellt wird, und es gibt nichts schöneres, als dem Werben des Mannes zu folgen und sich seinem Begehren hinzugeben, das wiederum mit dem eigenen Flirten kommuniziert und seinem Flirten voller Freude zu folgen. Ich bin fest davon überzeugt, dass unter den Schichten unserer Prägungen ein unverstellter Urmann und eine Urfrau existieren, die es in einer gemeinsamen Reise und einem fortwährenden Liebesspiel zu entdecken gilt. Hier möchte ich auf das Buch hinweisen:

Vom Nehmen und Genommen werden von Doris Christinger und Peter A. Schröter.

Genau an dieser Stelle möchte ich das viel genutzte Wort Treue ins Spiel bringen.

Warum? Schon zu Beginn es Flirtens gilt es, sich selbst treu zu sein.

Der Begriff der Treue, der von der Wortwurzel Vertrauen abgeleitet wird, könnte in seiner modernen Fassung mit dem Wort stimmig übersetzt werden. Dabei komme ich zurück zum Bild des Cellos mit dem Bogen. Bringt nicht das Übereinstimmen von Cello und Bogen, im gemeinsamen Spiel in der Hand des Spielers, wunderbare Klänge hervor? Wer ist der Spieler? Der geschenkte Augenblick, der ganz wahrgenommen von Mann und Frau Türen öffnet, dem was ist und was mit dem eignen Fühlen übereinstimmt, dem sich Schenken und beschenkt werden, zu folgen.

Stimmig sein, heißt auch wahrnehmen zu können, was ist. Ist nicht jede Begegnung etwas, wie in Resonanz kommen. Da geschieht etwas, was wir nicht planen und machen können, sondern im Vertrauen auf das Stimmige, was da entsteht zu folgen.

Die tragende Verbindung, die nicht des Treueschwurs bedarf, wo aber die Liebe sich wie eine Blume weiter und weiter entfaltet, ihren Duft verströmt und schon im Blick des Betrachters Glücksgefühle auszulösen vermag.

Nun sind wir mühelos beim Ausgang unsere Gedankenspiele zum Flirten angekommen: Eine Blume verströmt ihren Duft und wie selbstverständlich zieht sie die Bienen an, damit sie sich an ihrem Nektar laben: Let’s flirt.

Let’s flirt heißt für mich zu aller erst: Vertrau dem, was du bist, gib Dich hin in allem was und wie Du es tust mit Begeisterung und Vertrauen.

„Versuch nicht das Leben zu kontrollieren, es ist einfach schlauer als Du selbst, gib Dich hin mit allem, was Du bist, das ist Deine Sicherheit.

Ich muss sicher nicht erwähnen, dass wir punktgenau auf den Flirtpartner stoßen, der diese Freiheit seiner selbst und des Du zu schätzen und zu würdigen weiß und wo sich das Spiel seit Jahrmillionen Jahren zwischen „Urfrau und Urmann“ in moderner Fassung neu auflegt.

Zeitlos

Zeitlos ist ihr Gewand, das sie trägt an ihren Festen,
wo sie ihr Vertrauen feiert, sich hinzugeben an das Leben,
das sie ist. Mühelos sind ihre Taten, die sie kreiert,
wenn sie Freude, Lachen und Lust gebiert.
Tiefgründig sind ihre Worte, wenn sie ausspricht,
was andre gern vermeiden und sich nicht zeigen mit dem,
was ihr tiefstes Begehren und durch Gesetz und Moral verwehren,
was es gilt zu verehren, den Körper, der von der Seele bewohnt
und im Geist vollkommen über diesen Ansprüchen thront.
Freiheit ist ihr Fundament, weil sie nichts trennt von ihrem Sinn,
sich zu schenken als das was sie ist, der Klang von Leben ohne Bedenken.
Liebe wird sie genannt, doch geht sie tausendfach unerkannt,
weil die meisten sie haben wollen.
Dann wendet sie sich ohne Grollen mit einem leisen Lächeln von ihnen ab und lässt sie wissen, die Fahne der Freiheit, die kannst Du hissen,
wenn Du es einfach wagst, ganz Du selbst zu sein,
dann willst Du nichts mehr haben
und wirst Dich selig laben am blanken Zusammensein mit dem, den Du liebst und Dich einfach gibst

Non verbale Kommunikation

Dieses Thema, der non verbalen Kommunikation möchte ich einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten.

Ohne ein Wort vermitteln wir unserem Gegenüber Botschaften, selbst wenn kein Wort gewechselt wird zwischen Mann und Frau. Diese stillen Botschaften sind vielfältig. Wir empfangen sie in der Kindheit. Das wirklich spannende ist, niemand spricht sie phonetisch aus, dieser Prozess läuft nonverbal.

Virginia Satir, welche die Familientherapie entwickelt hat, die heute weltweit praktiziert wird, hat herausgefunden, dass beispielsweise ein lebendiges Kind, das seine Gefühle zum Ausdruck bringt, in einer dysfunktionalen Familie (emotionales Chaos und Verwirrung in der Kommunikation und in den Beziehungen) früh lernt, seine Gefühle abzuspalten, sie in dem Keller seiner Seele einzulagern, sprich in seinem Unbewussten. Wie wir heute wissen, speichert unser Körper solche Botschaften ebenfalls, da sie ursprünglich mit Gefühlen verbunden waren. Hierzu schreibt Hans-Joachim Bauer in seinem Buch: „Das Gedächtnis des Körpers, wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern.“

Das Verdrängen ist völlig okay, denn ein Kind wird bestrebt sein, in seinem Familiensystem zu Recht zu kommen.

Es lernt, sich entweder anzupassen oder in den Widerstand zu gehen, hier lernen wir funktionierende Überlebensmechanismen. Diese sind sinnvoll, weil wir ja auf die Fürsorge unserer Eltern im wahrsten Sinn des Wortes angewiesen sind.

Sie können sicher sein, nach diesen erlernten nonverbalen Botschaften richten wir uns ein Leben lang, so lange es keinen Grund gibt, sie zu hinterfragen. Oft wundern wir uns, dass wir gerade die Dinge, die uns aus unserer Kindheit nicht wirklich bekömmlich erschienen, genauso wiederholen und uns fragen: „Wie geht das denn, ich wollte es doch ganz anders machen als meine Eltern?“

Kinder, die auf ihr Lebendigsein keine oder wenig Bestätigung bekommen, lernen blitzschnell diesen stillen Botschaften zu folgen. Sie reduzieren ihr Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit und wir finden sie später in Erwachsenen wieder, die als überzeugte Einzelkämpfer unterwegs sind, ganz nach dem Motto: Ich brauche niemanden.

Viele psychosomatische Beschwerden haben hier ihren Ursprung. Die Neurowissenschaften haben in den letzten Jahren vieles erforscht und durch bildgebende Verfahren nachweisen können, wie alles miteinander verbunden ist.

Das heißt umso mehr, dass wir eine Einheit aus Körper, Geist und Seele sind: „Eines“ weiß vom „Anderen“ und kommuniziert miteinander. So entwickeln wir unterschiedliche Marker in unseren verschiedenen Hirnarealen, die sofort anspringen, wenn sich ähnliche Muster melden. An dieser Stelle möchte ich anmerken, so frei wie wir zu sein glauben, sind wir nicht.

Solange wir auf Trigger Punkte (emotionale Befindlichkeiten) stark reagieren und unser Handeln aus Reaktion und nicht aus Aktion gespeist werden, folgen wir treu unseren gelernten Konditionierungen.

Ich könnte das noch beliebig weiter führen und käme zu keinem Ende.

Viele Menschen kommen gar nicht an den Punkt wahrzunehmen, wonach sie sich sehnen, so sehr sind sie geübt, ihre Bedürfnisse unerfüllt zu verdrängen. So kann es geschehen, dass unser Gegenüber auf unseren Wunsch nach Verbundenheit, Bindung und Intimität nicht oder sehr spärlich antwortet.
Auch das ist eine Antwort. Gelernt ist gelernt. Die in unserem Innern gelernten Muster und Konditionierungen, die von Kindheit an eine Antwort entbehrten, werden uns mit Sicherheit punktgenau den Partner bescheren, wo wir entweder wieder ohne Antwort bleiben, oder eher in kleine Portionen eingeteilte Streicheleinheiten für unsere Seele und unseren Körper bekommen.

Was aber hier passiert, ist weit mehr als wir vermuten würden. „Unbewusstes trifft Unbewusstes.“ schreibt Michael Lukas Moeller in seinem Buch: Liebe ist ein Kind der Freiheit.

Es gibt einen Schlüssel, der genau in dieses, unseres Schloss passt.

Wo ist die Lösung?

Ganz einfach: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.“ Was wir gelernt haben, können wir auch wieder verlernen. Das schöne ist, der Schlüssel lautet: „Liebe Dich selbst.“

Inzwischen gibt es wunderbare Möglichkeiten der Entfaltung in Workshops und Seminaren.

Ich selbst bin jedoch davon überzeugt, wenn wir uns selbst hinterfragen, können wir nirgendwo besser lernen, uns selbst zu lieben als in unserer Partnerschaft. Denn unser Partner hat nicht die Aufgabe uns glücklich zu machen, das ist zu allererst unser Part.

An dieser Stelle sage ich etwas ganz besonders gern: “Ein Mann will seine Frau wirklich glücklich machen, das ist mehr als einmal erforscht und nachgewiesen worden, schreibt John Gray in seinem Buch: Männer sind anders, Frauen auch.

Hier ist die beste Voraussetzung, sich und das geliebte Du anzunehmen und zu verstehen.

Wir sind nicht unsere Muster, sondern großartige Menschen, die es verdienen, sich und andere aus vollem Herzen zu lieben.

Eine Rose

Wüsste eine Rose, dass sie eine Rose ist, würde ihr Herz vor Freude beben,
welch wunderbare Schöpfung sie ist.
Der Blick des Betrachters erweckt ihr Bewusstsein und im Verströmen ihres Duftes
Gibt sie sich ihm hin.
Er weiß sie zu bergen und der Komposition ihres Klanges zu lauschen.

Small Talk ist eine grandiose Möglichkeit seinen Flirtpartner kennenzulernen. Im achtsamen und empathischen Wahrnehmen entsteht die Möglichkeit, ihn durchaus näher zu erkunden. Im unverfänglichen Small Talk liegen oft schon die wichtigsten Botschaften. Da klingt die Stimme, da spricht der Körper, da erklingt ein Lachen, eine wahre Ouvertüre für eine Sinfonie, die möglicherweise gemeinsam komponiert werden kann.

Welche Ansichten vertritt dieser Mensch, wie positioniert er sich, hat er Humor?

Was hat der Gesprächspartner für Interessen, wovon läuft der Mund über und ist das Herz voll?

Womit beschäftigt sich der Mann am liebsten, welche Neigungen und Hobbys hat er, wofür brennt er, hat er einen Stern, dem er folgt. Erzählt er von seinen Freunden, seiner Familie, liebt er schnelle Autos, ist er ein Genießer, versprüht er Feuer?

Stimmt er all dem zu, was die Flirtpartnerin äußert, dann kann das eine Frage des „guten Benehmens“ sein, nicht aber eine Frage des guten Geschmacks, was wirklich schmeckt, verlockend, attraktiv, herausfordernd ist, knackig und verführerisch zugleich?

Wie klingt seine Stimme? Über die Stimme schließen wir selbst und unser Gesprächspartner, meist ganz automatisch, unbewusst Rückschlüsse auf Charaktereigenschaften.

Uletilovic, Ankica: Der Einfluss der Stimme auf die Partnerwahl. München: Grin Verlag, 2008

Kann er zuhören und entsteht ein Dialog, selbst beim Smalltalk ist schnell zu erkennen, ob es zu einem Austausch kommt, der für beide „Saiten“ gewinnbringend ist.

In Nebensätzen werden oft die Hauptthemen erzählt.

Was ist ihm am wichtigsten, hört er zu und zeigt ebenso Interesse an all den kleinen und großen Dingen im Leben seines Gegenübers.

Es ist gut, wenn eine Frau eine hochsensible Spürnase hat und im wahrsten Sinn des Wortes den Geruch wahrnimmt, denn in den ersten Minuten wird sie entscheiden, er ist es oder er wird es nie sein.

Studienergebnisse des Max Planck Instituts zeigen, dass potenzielle Partner häufig "erochen werden, das heißt sie werden danach ausgesucht, ob sie die ideale Ergänzung zu den eigenen Genen bieten. Die Nachkommen sind dann resistent gegen eine große Bandbreite an Krankheitserregern.

Auf dieser Entscheidung fußt ihr weiteres Interesse an ihm. Er kann noch so klug sein, finanziell unabhängig, super Position beruflich innehaben, alles unwichtig, wenn die Spürnase meldet, nein, „Dich kann ich nicht riechen“, dann ist es gut, den Small Talk ehrenhaft zu Ende zu bringen.

Der Körper lügt nicht, unser Verstand allerdings ist ein Meister an Erklärungen, die der hochsensible Körper einer Frau auf Dauer nicht leugnen kann.

Normen und Werte

Interessant finde ich, dass Werte und Normen unser Gesellschaftsgefüge zusammenhalten sollen und es sicher auch tun.

Das ist einerseits eine gute Idee, wiederum geschehen genau hierdurch Verfremdungen. Jede Person ist von Natur aus einmalig, nicht zu kopieren und durch all seine/ihre Erfahrungen zudem geworden was sie/er ist. Ein Baum, der immer beschnitten wird, wird seine wahre Gestalt nicht in seiner Vollständigkeit ausbilden. Er wird vieles von dem, was ihn einmalig macht, den Interessen seines Besitzers opfern müssen.

Was mag die Flirtpartnerin wohl empfinden, wenn der „Angebetete“ die Tür aufhält, ihr in den Mantel hilft usw., sich aber in seinem sonstigen Verhaltensweisen völlig anders benimmt, zum Beispiel mit der Tür ins Haus fällt, noch ehe es in einem Gespräch eine Phase des Wahrnehmens, des Erwärmens gibt, die aus Achtsamkeit und Empathie für die eine gute „Raumtemperatur“ und einen authentischen Kontakt sorgen könnte.

Sie hört ihm aufmerksam zu, nutzt jedoch die erste Gelegenheit, sich zu Wort zu melden, die sich ihr bietet. Hier gäbe es viele Beispiele, die uns zeigen, ah, da sind gewünschten Höflichkeits- und Kommunikationsregeln, doch die Verhaltensweisen der beiden Gesprächspartner sind nicht durchgehend kongruent, also Wort und Tat stimmen nicht überein.

Was könnte das bedeuten, was heißt denn das genau?

Bevor wir uns irgendwelchen psychologischen Deutungen hingeben, ein heißer Tipp: „Nehmen Sie den Menschen, der Ihnen da gegenüber sitzt, einfach so an, wie er sich grad zeigt und ist.

Jeder von uns kennt seine Schwachstellen, seine Fehler und nichts kränkt mehr, als dass Sie genau darauf achten und im Stillen eine Soll /Ist Tabelle anlegen, nach dem Motto, so soll er/sie sein und so zeigt er/sie sich.

Nutzen Sie diese Zeit einfach, sich selbst und den Anderen einfach wahrzunehmen, ohne Bewertung und versuchen Sie zu verstehen, bevor Sie selbst verstanden werden wollen. Der größte Wert, den wir uns und dem Anderen geben können, ist das Annehmen der Person, so wie sie ist, nicht wie sie sein sollte.
Das ist die tiefste Wertschätzung, jenseits von Benimm- und Höflichkeitsregeln. Damit öffnen wir einen Raum der Achtung und Wertschätzung, der ohne Regeln auskommt.

Genau dann sind wir in der Lage, uns von unserer besten und schönsten Seite zu zeigen, ohne Erwartungsdruck und unsere Natürlichkeit und Persönlichkeit punktet mehr als jedes gelernte Rollenverhalten oder Normen, die heute so und morgen anders sein können.
Vertrauen wir uns Selbst und dem Anderen, das genügt.

Liebe ist ein Kind der Freiheit

Was geschieht in der Regel, wenn wir uns auf einen anderen, neuen Menschen einlassen, mit ihm Kontakt machen, in eine Beziehung treten?
Wären wir ein unbeschriebenes Blatt, so käme es einem Abenteuer gleich, etwas auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln und sich miteinander spielerisch vertraut zu machen.

Inzwischen wissen wir, niemand von uns ist ein unbeschriebenes Blatt. Wir bringen unzählige Erfahrungen, Prägungen und Glaubensmuster mit, wenn wir Kontakte knüpfen und uns auf eine Begegnung einlassen.

Vom ersten Augenblick an, haben wir unbewusste Bilder der gewünschten Beziehung in unserem Kopf und knüpfen daran hohe Erwartungen.

Keine Sorge, das ist völlig normal, denn unser Unterbewusstsein speichert nun mal jede Erfahrung, um uns in Zukunft vor unliebsamen Erfahrungen zu bewahren.

Doch das ist nicht immer sinnvoll, geschweige denn nützlich. Das Beste daran ist, dass wir vom Anderen garantiert das erwarten, was er am wenigsten kann.

Mit ein wenig Humor können wir lernen zu verstehen, was da im eignen Inneren tatsächlich vorgeht.

Wenn nun unser Unterbewusstsein, was man gut mit einer Festplatte vergleichen könnte, alles speichert, auch das, was wir nicht wirklich als zielführend betrachten, dann heißt es als erstes, so etwas wie eine Prüfinstanz einzurichten, einen inneren Beobachter, der völlig wertfrei, sich die von uns, und ich versichere, nie von unserem Gegenüber geschriebene Geschichte einmal ganz entspannt und in Ruhe anzusehen in der Lage ist.

Erst dann werden wir verstehen, dass wir auf unseren Flirtpartner, oder Partner, gern all das projizieren, was wir selbst noch nicht entwickelt haben, oder aber all die unerfüllten Bedürfnisse nach Sicherheit, bedingungsloser Liebe, Achtung und Respekt an eben diesen Adressaten versenden, meistes ohne ein Wort.
Hier begegnen wir schon einer ganz besonderen Form der Kommunikation, die der sich selbst erfüllenden Prophezeiung.

All das werden wir in der Regel in unsere Erwartungen packen, die der Andere mit Sicherheit nicht erfüllen kann und sollte. Selten sind uns diese bewusst, erst wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden, spüren wir sie und fordern sie umso intensiver von unserem Gegenüber ein, so als hätte er die Fähigkeit einer vollumfänglichen Wahrnehmung.

"Unbewusstes erkennt Unbewusstes irrtumslos", lautet eine Grundaussage der klassischen Psychoanalyse.

Im ersten Moment des Kennenlernens erfassen wir in einem einzigen Augenblick den ganzen Menschen, auch wenn wir später behaupten, das hätten wir nicht wahrgenommen.

Prof. Dr. Moeller spricht in seinem Buch: Die Liebe ist das Kind der Freiheit, erschienen im rororo Sachbuch 1990 von dem Unbewussten. Was ist nun dieses Unbewusste?

Diesem Thema hat sich der berühmte Psychoanalytiker C.G. Jung verschrieben (C.G. Jung, Archetypen, Deutscher Taschenbuchverlag, München 2001)

Unser Bewusstsein entwickelt sich integrativ und besteht aus verschiedenen Intelligenzen, der rationalen und logischen Intelligenz, der emotionalen und sozialen Intelligenz, der mentalen Intelligenz, wo unsere Gedankenmuster ihre Wirkung entfalten und der intuitiven Intelligenz, die uns befähigt, einfühlsam mit uns und anderen umzugehen und last but not least ist da noch unsere Intuition und die systemische und kollektive Intelligenz.

Erfahrungen, die wir nicht völlig verarbeitet haben oder Glaubenssätze, die wir nicht zu unserer besten Entwicklung einsetzen, um unser Potenzial vollständig zu entfalten, können uns im wahrsten Sinne des Wortes davon abhalten, uns in aller Freiheit der Liebe zuzuwenden. Hinzu kommen die Erfahrungen unserer Familien, die diese in ihren Liebesbeziehungen gemacht haben, auch diese beeinflussen uns, nicht zu vergessen die kulturellen und geschichtlichen Erfahrungen. All diese Informationen hat unser Unterbewusstsein gespeichert.

Jeder von uns hat ebenso großartige Erfahrungen gemacht, die wir in uns abgespeichert haben. Wenn unsere Eltern mit uns voller Freude geflirtet haben und uns wieder und wieder bestätigt haben, was für wundervolle Kinder wir sind, begabt, hübsch, außergewöhnlich, einfach großartig, dann verfügen wir über Ressourcen, die uns die Kraft und Motivation schenken, das Beste, was wir sind, vollständig zu entwickeln. Viele Menschen auf unserem Entwicklungsweg haben dazu beigetragen, dass wir eine reife Persönlichkeit entwickeln und liebesfähig werden. Dazu benötigen wir in aller ersten Linie die Erfahrung von Bindung und Zugehörigkeit. Der frühkindlichen Bindung und Zugehörigkeit kommt da eine große Bedeutung zu. An dieser Stelle möchte ich noch darauf aufmerksam machen, dass die Beziehung, die unsere Eltern zueinander hatten, für uns selbst eine sehr prägende Rolle spielt. Wir lernen aus Beispielen, und so nimmt es nicht wunder, dass wir später in unseren Beziehungsmustern vieles wiederfinden, was eigentlich zu unseren Eltern gehört. Das ist ein wesentliches Stück notwendiger Reflektion, die eignen Muster zu untersuchen und sich in diesem Falle von wenig schöpferischen Beziehungsmustern zu lösen, sonst begleiten sie uns Zeit unseres Lebens.

Hier gibt es gute Literatur aus dem Bereich der Tiefenpsychologie von Verena Kast: „Vater-Töchter, Mutter-Söhne Wege zur eigenen Identität“ im Kreuz Verlag.

Es ist also ein Mix aus aufbauenden und weniger aufbauenden Erfahrungen, aus dem wir unsere innere Lebensgeschichte „schreiben“ und niemand auf der Erde hat solche Geschichte wie Sie und doch treffen wir punktgenau den Menschen, den wir für unsere Entwicklung brauchen, um uns zu einem Liebenden und einfühlsamen Menschen zu entwickeln.

Der Mann und die Frau in uns

Mann und Frau sind aufeinander zugeordnet. Jeder ist durch sein Geschlecht bestimmt und wie wir heute wissen, gibt es ebenso unterschiedliche Prägungen in unseren Gehirnen. Niemand hat das aus meiner Sicht besser beschrieben als Louann Brizendine in ihren Büchern: „Das weibliche Gehirn“ und „Das männliche Gehirn“, beide bei Goldmann erschienen. So kann Frau erst dann zu einem vollendeten Orgasmus kommen, wenn sie sorgenfrei ist und im Vorfeld das Angstzentrum im Gehirn seine Tätigkeit deaktiviert hat. Frauen, die sich begehrt fühlen und sich in Sicherheit und Vertrauen in ihrer Partnerschaft erleben, finden auf eine leichte Weise zum Orgasmus.

Von Hause aus ist der Mann ein Jäger, kann Spuren lesen, erkennt Gefahren, wehrt diese ab und ist in einer gewissen Anspannung, um seine Ziele dynamisch zu verfolgen.

Das bedeutet, er muss sich weitaus öfter entspannen, um mit sich in Balance zu sein. wobei der Mann hormonell mit einer guten Portion Testosteron ausgestattet ist, die sein Begehren nach einer Frau im Fluss halten.“

Die Evolution denkt in erster Linie praktisch, sucht nach Umsetzung und verfügt über keinerlei Wertesystem, sondern ist einzig und allein von der Dynamik der Weiterentwicklung und Erhalt der menschlichen Rasse zum besten Ergebnis hin orientiert.

Das Sexualzentrum im Gehirn des Mannes ist doppelt so groß, wie die entsprechenden Strukturen bei der Frau. Männer beheimaten den Sex im wahrsten Sinn des Wortes im Kopf. „Frauen besitzen im Bild gesprochen eine achtspurige Autobahn zum Verarbeiten ihrer Gefühle, während Männer sich auf einer Landstraße fortbewegen“, Zitat Louann Brizendine aus: Das weibliche Gehirn.

An diesen einfachen Beispielen können wir erkennen, dass es in der Tat Unterschiede zwischen Mann und Frau im Erleben und Erfahren ihrer Sexualität gibt.
Anhand dieses kurzen Ausfluges in die Sexualität können wir erkennen, wie verschieden Mann und Frau sind und wie sinnvoll die Natur in ihrem Streben nach Erhalt der menschlichen Spezies vorgeht.

Denken wir jetzt einmal an unsere Beziehungsphantasien, das Bild der romantischen Liebe, werden wir schnell merken, dass sie sich immer wieder diametral im Wege stehen.

Nun gibt es noch ganz andere Kräfte in uns, die uns zeigen, dass wir als Frau sowohl männliche Kräfte und als Mann ebensolch weibliche Kräfte in uns tragen, die eine integrative Funktion haben.

Ein sehr bekanntes Bild ist hierfür das Bild von Ying und Yang, zwei Seiten eines Ganzen. An dieser Stelle kann das Erklärungsmodell nach der von C.G. Jung entwickelten analytischen Psychologie über die Wirkungen der Archetypen und deren Wirkungen in unserem Leben beschreiben.

Ich werde kurz die Anima und den Animus skizzieren, um ein persönliches Nachvollziehen dieser seelischen Kräfte im eigenen Leben ermöglichen zu können.

Archetypen haben eine lichte und eine dunkle Seite. So, wie das Achsensystem des Kristalls aus der Mutterlauge dafür sorgt, dass sich Kristalle bilden ohne eine materielle Existenz zu besitzen, so formen und durchdringen die Archetypen unser seelisches Leben, ohne sichtbar in Erscheinung zu treten. Sie sind numinoser (unfassbarer) Natur.

Der Animus, lateinisch Geist, ist die unbewusste, männliche Seite der Frau. Seine positiven Kräfte zeigen sich als schöpferischer Geist. Schon im frühen Kindesalter werden bei einem Mädchen je nach Beziehungs- und Bindungsmuster die späteren Weichen für eine Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau gelegt und der Animus wird in der Regel verschiedene Seiten des Vaters tragen, lichte, als auch dunkle.

Der Animus verfügt über eine dynamische, strukturierende und schöpferische Kraft. Er stellt die Brücke zwischen der Persönlichkeit der Frau und ihren schöpferischen Quellen im Unbewussten dar. Als Beispiel: Wenn eine Frau eine Geschäftsfrau ist und ihr Unternehmen in Form bringen will, benötigt sie einen gut entwickelten Animus, der pragmatisch und wohlüberlegt ein gutes Fundament für diese Unternehmung baut, auf dem alle weiteren Schritte einer Architektur folgen, die zielführend vorangeht.

Die Anima, lateinisch Seele, äußert sich im Mann positiv im Eros und in seiner Gefühlsseite. Es ist die unbewusste Seite seiner Persönlichkeit. In Träumen zeigt sie sich in den verschiedensten Facetten, von der Heiligen bis zur Hure.

Die Entwicklung der Anima zeigt sich in der Art seiner Beziehungen zu Frauen. Ebenfalls werden hier seine Bindungsmuster deutlich. Es ist seine weibliche Seite, die achtsam, empathisch in einer dialogischen Kommunikation dem Prozess des Lebens vertraut. Je nach der frühkindlichen Beziehungsdynamik zwischen Mutter und Sohn als erste Sparringpartnerin, werden viele Fassetten der Anima Züge der Mutter tragen oder in der Umkehrung zutage treten.

Daher ist es ein wichtiger Reifeprozess, die dunklen Seiten unserer „inneren Eltern“ in konstruktive schöpferische Gestaltungsenergie zu verwandeln, sonst sind wir ein Leben lang in Abgrenzungsversuchen gefangen, die eine tiefere Bindung zu unserem Partner im Wege stehen.

Beide Kräfte in Mann und Frau streben zueinander, brauchen einander und ergänzen einander. So ist die starke Frau, eine Frau, die ihre weichen und dynamischen Kräfte entfaltet hat und wo sich diese auf gute Weise gegenseitig befruchten.

Welch großartige Entwicklungsmöglichkeiten warten in unseren Beziehungen, die wir miteinander eingehen. Niemand wird uns einen besseren Spiegel hinhalten als das „Du“ unseres Gegenübers und uns die Fassetten unserer „inneren Frau“ oder unseres „inneren Mannes“ ins Bild setzen.

Das miteinander kommunizieren im Sinne einer umfassenden Wahrnehmung, die Welt des Anderen verstehen zu wollen, ist gleichzeitig der Schlüssel für uns, die in uns selbst noch unvollendeten Kräfte durch das Spiegeln des Partners kennenzulernen und ihrer Weiterentwicklung zuzustimmen.

Es gibt eine interessante Geschichte aus der sumerischen- babylonischen Kultur Mesopotamiens. Dort war eine Göttin beheimatet, die den Namen Lilith trug.

Dieser Mythos geht auf die Schöpfungsgeschichte zurück: Als Gott Adam erschuf, sagte er: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Daher schuf er für ihn eine Frau, ebenfalls aus Erde und Lehm. Diese Frau nannte er Lilith. Sie war stark, schön, unbändig und Adam ebenbürtig. So war Lilith mit ihrer unbändigen wilden Lebensfreude das Bild der Urfrau, die sich nicht domestizieren ließ. Sie kannte alle weiblichen Geheimnisse und verkörperte die ursprüngliche Lebenslust und Lebenskraft.

Die Geschichte von Lilith lässt uns wissen, dass Adam sie verstoßen hat, weil sie sich ihm nicht unterordnen wollte und er sich daraufhin Eva zur Frau nahm.

Die beiden mythischen Frauenfiguren verkörpern zwei Prinzipien des Weiblichen, die bisher unversöhnt im Unterbewusstsein von uns beheimatet sind. Frauen erleben sich in ihrer Rolle als Mutter um wesentliche Aspekte ihrer Weiblichkeit betrogen.

Es gibt ein aus meiner Sicht großartiges Buch von Hans Joachim Maas, das auf eindrucksvolle Weise erklärt und mit vielen Beispielen unterlegt, wie die moderne Frau ihre durch die einseitig auf Mutterschaft programmierte Weiblichkeit, ihre ursprüngliche, wilde Kraft der Urfrau verliert, ja geradezu verleugnen muss und ihre sexuelle Leidenschaft und erotische Kraft zu versiegen beginnt, sobald sie Mutter geworden ist.

Hier handelt es sich um den Versuch zu verstehen, wie sich unsere Psyche im Laufe von einigen Jahrtausenden Geschichte entwickelt hat und wie Mann und Frau noch immer mit diesen Auswirkungen konfrontiert sind. Hans-Joachim Maaz, ein deutscher Psychiater, Psychoanalytiker und Autor hat in seinem Buch der Lilith Komplex auf brillante Weise das Thema der Urfrau behandelt, und er räumt eindrucksvoll mit den alten Rollenklischees auf, die niemandem mehr hilfreich sind und doch täglich wiederbelebt werden.

„Unter dem griffigen Titel eines Lilith-Komplexes“ verortet Maaz das tabuisierte Weibliche. Lilith ist die dämonisierte Schwester der vom Patriarchat favorisierten Eva, dem bekannten schwachen Wesen, das sich Mann und Haushalt unterworfen hat sowie mit sexueller Passivität und aufopferungsvoller Mutterschaft glänzt. Lilith dagegen steht für sexuelle Aktivität und symbolisiert die Ablehnung der Mutterschaft. Nun plädiert Maaz nicht für die Ablehnung der Mutterschaft, aber – das alles wird geleistet auf knappen 190 Seiten – für eine Versöhnung von Lilith und Eva. An der ›richtigen‹ Mutter einmal mehr wird die Welt genesen. Nicht zu viel Eva und nicht zu wenig Lilith. Oder umgekehrt.“ Neue Zürcher Zeitung

Hier möchte ich darauf hinweisen, dass es auch im Mann zu einer Spaltung in seinem Bewusstsein gekommen ist. Oft unterteilt er unbewusst seine Partnerin in zwei Aspekte, die Heilige und die Hure. Nicht selten entfernen sich Mann und Frau sexuell voneinander, wenn sich Nachwuchs eingestellt hat.

Die Frau beginnt oft aus der oben beschriebenen Prägung ihre volle Mütterlichkeit zu entfalten und wird zur schwesterlichen Partnerin ihres Mannes. Die Urfrau rückt in den Hintergrund, die wilde Frau zieht sich zurück. Der Mann beginnt die wilde Frau im Außen zu suchen. Vielleicht ist es an dieser Stelle interessant, dass im Matriarchat die Hure immer auch die Hohe Priesterin war und die Mutter des Heros, der aus solcher Begegnung hervorging.

Dieser wurde in seine Aufgabe eingeführt, dem Clan zu dienen und sorgte für seinen Bestand.
Die Göttin, in Gestalt einer lebendigen Frau als Hohe Priesterin der Liebe, schlief mit dem Mann ihrer Wahl, der eine Stiermaske trug, damit er sich nicht persönlich an die Hohe Priesterin band und umgekehrt. Das war notwendig, um seine Aufgabe in völliger Freiheit nachgehen zu können und seinem Clan zu dienen, was auch immer bedeutete, Gefahren zu erkennen und diese abzuwehren. Dass der Heros in diesem Geschehen sein Leben verlieren konnte, war der Preis, den er zu zahlen bereit war.

Die Sexualität war ein vollständig integrierter Teil der Ganzheit von Mann und Frau.

An der Architektur der damaligen Zeit ist deutlich zu erkennen, wie sehr das Weibliche auch das Körperliche war und in der Bauweise des Tempels ihren Ausdruck fand.

Die Tempel aus dieser Zeit sind übergroß und in Form einer Vulva gebaut. Sie sind auf Gozo und Malta zu finden. Um sich die Größenordnung vorzustellen, können wir uns der Bilder von Stonehedge bedienen. Die Tempel beherbergen das gesamte Innenleben einer Frau, angefangen bei der Vulva über die Ovarien und die Gebärmutter. Das Gottesbild war zu damaliger Zeit weiblich, und es fällt auf, dass Mann und Frau in dieser Zeit einen ebenbürtigen und partnerschaftlichen Umgang miteinander pflegten.

Beide waren frei ihre Partnerschaft zu gestalten, und so war es üblich, tief miteinander verbunden zu sein und gleichzeitig, die Sexualität mit unterschiedlichen Partnern als wahrhaften Liebesdienst zu zelebrieren.

Dieser wurde als Gottesdienst verstanden, im Sinne die Freude und Lust an und miteinander zu feiern und diesen Akt der Liebe der Göttin zu weihen.
Hier ist gut erkennbar, wie sich im Laufe der Zivilisation die Bilder und Wertvorstellungen verändert haben. Mit dem Einzug einer Vaterreligion begann die Körperfeindlichkeit und mit ihr die Unterwerfung des Weiblichen. Dass die Hure heute mit völlig anderen Wertvorstellungen belegt wird und ein Bordell kein Tempel der Liebe ist, in dem Sexualität und Ekstase als Gottesdienst gefeiert wird, spricht für sich. Hieran wird deutlich, wie viel Spaltung wir in Körper Geist und Seele überwinden müssen, um uns als ganzer Mensch der Liebe zu verschreiben.

Ich kann nur jede Frau und jeden Mann ermutigen, sich ihrer Lust und Kraft vollständig bewusst zu werden und das Leben in und durch ihren Körper mit ihrer/m Geliebten zu feiern und ihre unbändige Kraft schöpferisch einzusetzen. Die Spaltung im eigenen Innern durch Bewusstwerden zu überwinden, heißt auch, sich die eigenen Tiefen und zerstörerischen Seiten anzusehen und die verwaisten Aspekte der eignen Persönlichkeit ans Licht zu heben und in konstruktive, lebensbejahende Kräfte zu wandeln.

Es ist hoch erotisch von seinem Partner begehrt zu werden und ihn ebenso lustvoll zu begehren und sich als Partner des Lebens zu verstehen. Wenn wir uns der eigenen Kraft und Unabhängigkeit bewusst werden und stolz auf das eigne wiedergewonnene und ungeteilte Land der Liebe schauen können, erfahren wir Bindung und Zugehörigkeit im doppelten Sinn.

Stefan Zweig drückt das so aus: „Wer einmal sich selbst gefunden, der kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren. Wer einmal den Menschen in sich begriffen hat, der begreift alle Menschen.“

Diese Achtung vor dem Leben und der Andersartigkeit des Anderen lässt uns kreativ im Flow sein, immer wieder und ganz neu miteinander zu flirten, sich einzulassen auf den gemeinsamen Tanz. So werden auch gemeinsame Projekte den Strom der Liebe und leidenschaftlich nähren.

Die starke Frau

ist emanzipiert und unabhängig. Sie handelt selbstverantwortlich, ihre Persönlichkeit ist entwickelt. Selbstverständlich liebt sie ihren Beruf und hat im besten Sinn ihre Berufung zum Beruf gemacht. Mutig vertritt sie ihren Standpunkt und setzt ihre Interessen durch. Sie liebt ihren Körper, findet sich schön und genießt ihre Lust in vollendeter Weiblichkeit. Wir hören sie schallend lachen und sie steckt uns an mit ihren immer neuen Ideen und Inspirationen, kein Ziel ist ihr zu weit, kein Weg zu beschwerlich. Sie ist vielseitig interessiert, liebt Kultur und geht gern aus, ist belesen, kleidet sich attraktiv, sie lacht gerne, Kurz um sie ist neugierig und phantasievoll und offen für das, womit sie das Leben überraschen will.

Ein Idealbild von Frau. Gibt es sie und wie attraktiv ist es, solch einem Bild zu folgen. Das hängt davon ab, wie unsere Bilder und Vorstellungen von einer starken Frau geprägt sind und ob wir Erfahrungen mit uns gemacht haben, wo wir bewusst unsere Stärken einsetzen konnten.

Stärken und Schwächen sind zwei Seiten einer Medaille. Mich in meiner Schwachheit anzunehmen, heißt, Stärke zu zeigen. Was also ist schwach, was ist stark, ist nicht alles eine Sache der Wahrnehmung?

Hier möchte ich ein Zitat von Adorno einfügen: „Geliebt wirst Du einzig, wo Du Dich schwach zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren.“

In Simone De Beauvoir können wir eine für ihre Zeit mutige Frau erkennen, die sowohl starke als auch schwache Seiten verkörperte. Sie hat sich intensiv für die Emanzipation der Frau eingesetzt. Simone de Beauvoir war eine Liebende und stand zu ihrer großen Liebe Satre, somit kann sie uns Erfahrungen vermitteln, die praxisbezogen sind.

Eine Frau, wie Alice Schwarzer widmete sich seit 1975 den zentralen Themen der Sexualität: Die Funktion von Sexualität bei der Konstruktion von Weiblichkeit und Männlichkeit. In ihrem Buch „Der kleine Unterschied und seine großen Folgen“ (1975) analysiert Schwarzer die Sexualität als „Angelpunkt der Frauenfrage. Sexualität ist zugleich Spiegel und Instrument der Unterdrückung der Frauen in allen Lebensbereichen. Hier steht das Fundament der männlichen Macht und der weiblichen Ohnmacht.“ ( Wikipedia) Aus meiner Sicht folgt Alice Schwarzer einem Menschenbild, das nicht integrativ argumentiert. Es geht doch um eine gemeinsame Entwicklung, des Aufeinander Zugehens und das tiefere Studieren von Mann und Frau in ihren unterschiedlichen Prägungen, Rollen und Vorstellungen. Jeder von uns ist verantwortlich für das was und wie er etwas erlebt in Sachen Liebe. Bewertung polarisiert und teilt die Welt in entweder oder.

Wollen wir Brücken bauen in der Kommunikation, können wir das, indem wir unterschiedliche Sichtweisen als sowohl als auch beschreiben, so dass es zu verbindenden Elementen in der Kommunikation kommen kann.

Was wir verstehen, das können wir verändern.

Simone de Beauvoir durchbrach die kolonialisierenden Vorstellungen von Mann und Frau in der Gesellschaft und Kirche und leistete sich den Luxus der Selbsterfahrung in all seinen Fassetten. Eine große Frau, die zahllose Liebhaber und Liebhaberinnen hatte und sich als Autorin einen Namen gemacht hat. Wie in ihrer Biographie zu lesen ist, war ihr Lebensgefährte Jean Paul Satre, der ähnlich wie sie die gesellschaftlichen Fesseln sprengte und das nicht nur in der Literatur. Dieses Jahrhundertliebespaar war mutig genug, der Spur ihrer eignen inneren Entwicklung zu folgen, um sich selbst und den Anderen mit gelebter Authentizität zu beschenken. Die beeindruckende Art und Weise ihrer Verbundenheit, sprengt bis auf den heutigen Tag jedes gesellschaftliche Konstrukt, was sich auch nur andeutungsweise in Richtung Ehe oder Treue bewegt.

An dieser Stelle möchte ich noch eine mutige Frau vorstellen: Beate Uhse. Es gibt einen beeindruckenden Film über diese starke und mutige Frau, wie sie den Zement der Jahrhunderte abklopft in den Gedanken- und Vorstellungswelten unserer Nachkriegszeit und der Sexualität als gemeinsame Lust- und Liebeserfahrung zwischen Mann und Frau die Türen öffnet.

Unser gesamtes Leben ist eine unendliche Folge von Entscheidungen und wie wir heute wissen, steht uns nicht nur die rationale Intelligenz zur Verfügung.

Um im wahrsten Sinn des Wortes grundlegende Entscheidungen zu treffen, benötigen wir unser emotionales Erfahrungsgedächtnis, António R. Damásio ist ein Neurowissenschaftler aus Portugal, der sich diesem Thema verschrieben hat. Er hat bahnbrechende Arbeiten zur Bewusstseinsforschung an uns herangetragen und weist hierdurch nach, dass wir nur aufgrund gemachter Erfahrungen, die wir als aufbauend erlebt haben, neue Entscheidungen treffen können. Dazu gehört auch, das Beste in Mann und Frau zu sehen und Geduld mit unserem gemeinsamen Entwicklungsprozess zu haben, um nicht in Begrenzungen und Urteilen stecken zu bleiben.

Was ist Liebe?

Wie oft sprechen wir diesen Satz aus: Ich liebe Dich, oder hören ihn von unserem Partner, unserem Kind, und es scheint in der Tat das größte Thema zu sein, mit dem Menschen sich seit Menschengedenken beschäftigen.

Was macht die Liebe so attraktiv? Ich wage einmal die Prognose, ihr Geheimnis zu lüften wird niemals gelingen, wir werden uns ihm nur annähern können, einfach deshalb weil sie uns die Liebe als Ideal vorgestellt wird. Ideale aber haben eine ungeheure Kraft, uns zu motivieren, sie zu erreichen und kaum sind wir dem Ideal in greifbare Nähe gerückt, stellt sich heraus: „nein, so nun wieder nicht, anders, aber wie um Himmels willen.“

Die Liebe ist eine Himmelsmacht heißt es, das scheint so zu sein, der Himmel ist weit weg und wir sind auf der Erde, man denke nur an die vielen Kilometer.

Also ist sie nicht zu erreichen? Doch, aber zunächst einmal können wir versuchen, zu verstehen, worum es sich handelt bei der Liebe. In den unterschiedlichen Kulturen gibt es ein unterschiedliches Verständnis darüber, ebenso in den Religionen, wiederum bei Mann und Frau. Wo also könnten wir beginnen? Am besten durch Beobachten, was ist das Geheimnis gelungener Beziehungen zwischen Eltern und Kind, zwischen Mann und Frau? Es findet eine dialogische Kommunikation statt, die Gesprächspartner hören einander zu, sie nehmen den anderen wahr, sie sind sich ihrer selbst bewusst und sie öffnen einen Raum füreinander, indem der jeweils andere willkommen ist und das erst einmal grundsätzlich. Das Annehmen, was der andere jeweils ist, scheint ein wichtiger Schlüssel zu sein. Wie aber kannst Du das annehmen, wie es ist, wenn es doch so verschieden von dem ist, wie ich selbst bin?

Dazu gehört aus meiner Sicht eine Portion Neugier und die Lust zu spielen und etwas auszuprobieren. Irgendwann in dieser Kommunikation bemerken wir vielleicht, dass wir völlig unbewusst im Hintergrund Vergleiche anstellen an Erfahrungen, die wir vorher schon einmal gemacht haben. Unser Gehirn ist super schlau und will uns vor Schaden bewahren, doch halt, diesen Menschen, den gibt es nicht zweimal auf der Erde, wozu also vergleichen. Diese Ergebnisse bringen uns nicht weiter, stattdessen legen wir ein Wertesystem an und schicken den Menschen durch genau dieses hindurch. Was kommt dabei heraus, ganz sicher nicht dieser Mensch, sondern Bilder, Vorstellungen, Vermutungen und Annahmen, wer der Andere wohl ist. Unser Partner ist wie wir ein einzigartiges Individuum, ein Unikat, kostbar wie ein Diamant, den das Leben geschliffen hat.

Aus der neuen Gehirnforschung wissen wir, alle Erfahrungen, die wir machen, speichern wir, nicht nur in unserem Gehirn, nein auch in unseren Zellen, denn wir verfügen über ein großartiges Zellgedächtnis. Was bedeutet das? Wir sind kein ungeschriebenes Blatt. Niemand aber beschreibt das Blatt so wie wir. Wie wäre es sonst zu erklären, dass manche Menschen an Hindernissen wachsen, andere sie als unüberwindbar erleben. Das Tolle ist, wenn uns auch uralte Erfahrungen prägen, selbst die unserer Vorfahren tun dies, sind wir ihnen nicht wirklich ausgeliefert. Wenn wir also ganz neue Erfahrungen machen wollen, brauchen wir in aller ersten Linie Mut, etwas auszuprobieren, was wir vorher noch nie getan haben.

Eine neue Form von Partnerschaft, jenseits der eingefahrenen Modelle, versetzt uns erst einmal in die Lage unsere alten Bilder und Erfahrungen zu überprüfen, ob sie uns so noch wirklich gut tun und eröffnet uns die Möglichkeit etwas völlig Neues, noch nie dagewesenes zu kreieren.

Zunächst einmal möchte ich auf die Entstehung der romantischen Liebe eingehen, die jeden von uns mit geprägt haben. Spannend daran ist, dass wir so aufwachsen, als hätte es die romantische Liebe schon immer gegeben, und wir sollten einmal sehr genau hinschauen, welche gesellschaftliche und kirchliche Entwicklung ihr zugrunde liegt. Unsere Gefühle entspringen unseren Erfahrungen und das von klein auf, Erfahrungen ändern sich im Laufe der Zeit vor dem Hintergrund geschichtlicher, kultureller und religiöser Entwicklungen.

Wenn sich nun der Mensch alle sieben Jahre verändert, weil er einem ständigen Wachstum und Reifeprozess unterliegt, so ist es wesentlich, die gesellschaftliche Entwicklung unseres Kulturkreises mit einzubeziehen, denn diese Entwicklungen sind eng miteinander verzahnt und prägen uns und unsere Vorstellungen über die Liebe.

Großen Einfluss nahm die Kirche während des Mittelalters (500-1500) auf die Vorstellungen von Liebe und Sexualität, in dem sie grundsätzlichen Normen zur Sexualität festlegte, deren Gedankengut noch heute in unseren Köpfen zu finden sind und somit unsere Bilder von Liebe in Verbindung mit Sexualität geprägt haben. Alle europäischen Staaten haben diese Vorstellungen übernommen, die im Mittelalter geprägt worden sind.
Schon im Frühmittelalter gab es die Mehrfachehe und das Konkubinat unter dem hohen Adel. Die Kirche hatte das klare Ansinnen, nur noch die Einehe anzuerkennen, doch der Adel bestand weiterhin auf seinem Recht zur Vielehe. So konnte die Kirche im frühen Mittelalter ihre Moralgesetze zunächst nur den Laien für verbindlich erklären.

„Die Heirat aus Liebe “ entsprang einer Idee, die erst unter dem Einfluss der Romantik um 1800 zur Idealvorstellung von Liebe im Bürgertum wurde. Zuvor galt die beständige Paarbeziehung, die die Ehe, in allen Schichten als eine Zweckgemeinschaft. Zwischen Mann und Frau gab es ein klares Rollenverständnis in Haus und Beruf, wobei beide häufig im Sinn einer Produktionsgemeinschaft zusammen arbeiteten.

Gefühle von Zuneigung und Liebe waren vor dem Hintergrund das Überleben zu sichern eher die Ausnahme. Wesentlich war auch das herrschende Grundverständnis, dass der Mensch sich psychisch eher dem Kollektiv zuordnete: „Einer für Alle, alle für einen.“ Liebesbeziehungen gab es zu jeder Zeit in der Geschichte, allerdings fanden diese fast immer außerhalb der Ehe statt. Männern wurde und wird in fast allen Kulturen das Recht zugesprochen voreheliche und/oder außereheliche Verhältnisse zu haben. Die Hetären spielten hier eine große Rolle, die nicht mit einer Prostituierten gleichzusetzen sind. In der Antike standen die Hetären für die Lust, die Ehefrau für Küche und Kinder. Im „Alten Griechenland“ gab es auch Liebesbeziehungen unter Männern, die in der Gesellschaft akzeptiert waren.

Im Mittelalter wurden sexuelle Bedürfnisse freizügig ausgelebt, wie zahlreiche bildliche Darstellungen offen zeigen, nicht immer waren das Liebesbeziehungen. Selbst in der Kirche war es üblich, dass Priester ihre Mätressen hatten, ein eben solches Selbstverständnis war im Adel weit verbreitet, die daraus hervorgegangenen Kinder wurden dem Gesinde zugeordnet. Hier gibt es noch eine Redewendung, die es bis in unsere Zeit Eingang gefunden hat: Mit Kind und Kegel, wobei die unehelichen Kinder der Priester und Adligen Kegel genannt wurden.

In der Phase der Früh-Renaissance entwickelte vor allem in Frankreich, Flandern und England das Verständnis der höfischen Liebe und findet ihren Ausdruck in den Artusromanen, die im 12. Jahrhundert in benannten Ländern zur Definition der höfischen Liebe beitrugen. Besonders interessant ist die außereheliche Minne, die platonische Liebe zu einer unerreichbaren Person. Dies lag vor allem in der Neu-Verarbeitung antiker Stoffe, die in dieser Zeit vermehrt rezipiert wurden. Die Ideen der romantischen Liebe wurden in der neu entstehenden Kultur des Bürgertums aufgegriffen, das sich am Adel orientierte, und besitzen großen Einfluss auf die späteren und die heutigen Vorstellungen von der romantischen Liebe.

Vor diesem Hintergrund ist die bürgerliche Liebesehe - die das heutige Eheverhalten bestimmt - ein Versuch, 'Feuer und Wasser' zu mischen, eine rechtliche Institution mit leidenschaftlichen Gefühlen zu verbinden. Die Vorstellung, die Ehe zu institutionalisieren und sie mit der Liebe - als Gefühl - zu verbinden, erwies sich als ein Modell, das sich im 20. Jh. vollständig durchsetzte. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Tatsache, dass bis ins 18. Jh. hinein die Liebe mit der Ehe, zum Teil aber auch die Liebe mit Sexualität als unvereinbar erklärt wurden. In der Aristokratie standen bei der Heirat immer dynastische Überlegungen im Zentrum. Liebe in der Verbindung mit der Sexualität wurden außerhalb der Ehe gesucht. In den bäuerlichen oder städtischen Unterschichten war die Ehe primär eine wirtschaftliche Not- und Zwangsgemeinschaft, in der für Liebe kaum Raum blieb. Das aufstrebende Bürgertum des 18. Jh. versuchte erstmals, Liebe, Sexualität und Ehe einschließlich des häuslichen Zusammenlebens zu einem Gesamtkonstrukt zu verbinden. Das Neue am bürgerlichen Ehemodell in der Romantik erhielt erstmals eine klare Fassung.

Daraus entwickelte sich das bis heute bekannte Modell der romantischen Liebe und erhielt seine Legitimation im Laufe dieses gesellschaftlichen Prozesses als einzig gültigen Anlass und Motiv einer Ehe. Damit wurde die Betonung eines häuslichen Ehe- und Familienlebens im Rahmen gutbürgerlicher Sittlichkeit verknüpft. Dies verstärkte den häuslichen Charakter der Kleinfamilie und führte und zielte auch darauf, den Ehemann von Müßiggang, Schankwirtschaften und Prostitution fernzuhalten. In den unteren Schichten hat sich die Liebesheirat erst deutlich später als im Bürgertum durchgesetzt.

In der Zeit der Aufklärung entwickelte sich, eine Festlegung des Rollenverständnisses von Mann und Frau. Dabei kam dem Mann an erster Stelle die Rolle des Berufstätigen und der Frau die der Hausfrau und Mutter zu. Diese Polarisierung der Geschlechtscharaktere verfestigte sich im 19. Jahrhundert im Biedermeier und die Bedeutung der Kleinfamilie wuchs. Im Zuge der Romantik verbreitet sich das Konzept einer „Ehe, die im Himmel geschlossen wird“, einer Liebesehe, die über das Willkürliche hinausgeht.

Im 20. Jahrhundert sind die vorgegebenen Rollen des 19. Jahrhunderts verstärkt aufgebrochen worden. Ganz besonders seit den 1970er Jahren innerhalb der Bewegung der 68er, wie auch das Aufkommen der Antibabypille werden Ehe, Familie und Liebesbeziehungen in vielfältigen neuen Formen gelebt. Mehrmals wurden die Gesetze der geänderten gesellschaftlichen Situation angepasst, z. B. im Bereich der Gleichbehandlung der Geschlechter (z. B. durch das Gesetz der Gleichbehandlung, des außerehelichen und vorehelichen Geschlechtsverkehrs, der Ehescheidung, der Homosexualität und ihrer neuerdings möglichen Heirat Gleichgeschlechtlicher Partner.

Dieser kleine Exkurs zeigt überdeutlich, dass es lohnend ist, all die erlernten Verhaltensweisen und Prägungen für sich selbst zu reflektieren, sich von Unnützem zu trennen, um mutig die Liebe mit einem Partner zu entwickeln.

Diesen Entfaltungsprozess, wo es kein richtig und falsch gibt, sondern einzig und allein ein stimmig, werden zwei Menschen miteinander gestalten können, die sich auf allen Ebnen respektieren und achten. Wir haben in uns eine Instanz, die uns unterstützen kann, unsere Wahrnehmungen zu überprüfen, ob sie einem Wunsch, oder Bild entsprechen oder sich an dem konkreten und erfahrbaren Miteinander orientieren, das ist unser innerer Beobachter, jene Distanz die sich eine Situation genau anschaut, damit wir für uns Klarheit erlangen, jedoch nicht der Versuchung der Bewertung und Interpretation unterliegt.

Liebe ist aus meiner Sicht mit einem Satz beschreibbar.

„Ich nehme Dich an, wie Du bist mit Deinen Licht- und Schattenseiten und achte Dich als das Wesen, dass Du bist.“

Damit geben wir ein klares Signal. „Ich will Dich nicht verändern.“

Die Sexualität eröffnet uns die Möglichkeit, unsere Liebe zum Du auf wunderbare Weise auszudrücken. Auch hier werden wir gewollt oder ungewollt auf alte Muster stoßen.

Auf dem Weg Altes loszulassen und Neues zu entdecken werden das eine oder andere Mal Ängste aufkommen, von denen es sich lohnt, sie zu akzeptieren und anzunehmen.

Das bedeutet, ein Leben lang an sich zu arbeiten und eben nicht am anderen. Die Kommunikation mit dem Partner ist der Schlüssel für eine dauerhafte Entfaltung, aber auch das tiefe Vertrauen ins Gelingen dieser erblühenden Liebe, die gleich einer Blüte, Blatt für Blatt, ihre volle Schönheit entfaltet.
Der Reichtum der Verschiedenheit von Mann und Frau laden den Bogen ein, auf dem Cello zu spielen und das Anderssein zu feiern, die Welten von Mann und Frau sich durchdringen lassen und zu einem Ganzen zu werden ohne die Individualität einzubüßen.

Liebe ist ein schöpferischer Akt, der sich nur in gegenseitig geschenkter Freiheit entfalten kann.

Lieben, Lassen, Lieben

Mitunter brauchen wir einfach einen Menschen, der uns zuhört, Mut macht und Geduld hat, den nächsten Wachstumsschritt liebevoll zu begleiten, uns zu erinnern, wer wir vom Wesen her sind. Es gibt wunderbare Menschen, die wie ein Spiegel sind, in den wir hineinsehen dürfen, um unsere ganze Schönheit, Intelligenz, Kraft und Sinnlichkeit wahrzunehmen.

Sie erinnern uns einfach, wer wir tatsächlich sind, jenseits unserer gelernten Konditionierungen, Gravuren und spiegeln unsere Signatur, unsere ursprüngliche Natur.

Wir lernen Verbundenheit, wenn wir klein sind, wenn wir liebende Eltern, Großeltern, einfach feine Menschen um uns hatten, die uns Antwort gegeben haben auf unsere Einmaligkeit, die uns geschätzt haben und wir das großartige Gefühl von Zugehörigkeit so richtig auskosten konnten. So konnten wir mutig, Neues ausprobieren, haben gelernt Welten zu entdecken und einfach stolz zu sein, auf den Erfinder, die Tänzerin, die Geschichtenerzählerin, die wir waren und vielleicht wieder ganz neu werden.

Es ist nicht der Prinz, der seine Prinzessin erlöst von ihrer Einsamkeit.

Stattdessen gehört lebenslange Arbeit an sich selbst zu unseren Kern Aufgaben, das in uns verborgene Wesen vollständig zu entfalten. Hier liegt die Kraft für unsere Unabhängigkeit, unsere Freiheit und tiefe Liebe, die wir zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Partner unserer Wahl teilen können.
Das Gute ist, dieser Mensch muss uns nicht glücklich machen, nicht für uns denken, sorgen oder was auch immer, nein, das entfalten wir selbst. Aus meiner Sicht sind wir erst dann wirklich attraktiv für einen Mann, eine Frau, begehrenswert.

Hier liegt für mich die Dynamik der Anziehung auf allen Ebenen.

Richtig glücklich werden wir, wenn wir den eignen seelischen Grund und Boden beackern, auf dem die Saat der Liebe aufgeht durch Selbstannahme und Liebe, ein gesundes Selbstbewusstsein.

Das macht uns unabhängig und frei, frei von Zuordnungen der Gesellschaft, frei von Zuordnungen, die wir in der Familie gelernt haben, aber auch frei von Zuordnungen, die aus unserer Beziehungsdynamik das Licht der Welt erblicken.

Der Autor des Buches: Liebe ist ein Kind der Freiheit, Michael Lukas Möller schreibt richtigerweise:

Unbewusstes trifft Unbewusstes, und das ist in Sachen Liebe und Freiheit sehr interessant.

Was ist damit wohl gemeint?

Es geht hier um unsere innere Prinzessin, die spätere Königin und den inneren Prinzen, den späteren König, die ein Abbild unserer weiblichen, als auch männlichen Seite sind.

C.G. Jung nennt diese inneren Kräfte, Animus und Anima, also unser inneres Paar, das sich versteht, unterstützt durch seine völlig unterschiedlichen Qualitäten. Zu Beginn unserer Persönlichkeitsentwicklung sind diese Kräfte alles andere als nur freundlich und unterstützend, denn sie tragen eben beides in sich Licht und Schatten. Hier liegen die Wurzeln späterer Missverständnisse und wechselseitiger Projektionen zwischen Mann und Frau.

Ob wir wollen oder nicht, es sind die Grunderfahrungen, die ein kleines Mädchen mit ihrem Vater macht, oder die des kleinen Jungen, die er mit seiner Mutter macht.

Durch diese Erfahrungen unserer Gegengeschlechtlichkeit bilden wir unseren inneren Mann und unsere innere Frau aus, die, das können wir uns sicher vorstellen, auch von den elterlichen Schattenseiten geprägt sind und zu viel späterer Zeit in unseren Liebesbeziehungen „herumspringen“, grad dann, wenn wir sie am wenigsten vermuten und gebrauchen können.

Vergessen wir nicht, jeder von uns hat einen Schatten, seine dunklen und unbewussten Seiten, die anzunehmen, zu umarmen und zu lieben bleibt eine lebenslange Herausforderung.

Den Schatten zu integrieren ist eine mutige Angelegenheit, denn wir haben ja nirgendwo gelernt, dass wir auch völlig lieblose oder grausame Seiten haben, die in unserem Unbewussten ein Eigenleben führen.

Je weniger uns diese Dynamiken bewusst sind, je mehr treffen wir sie in unseren Partnerschaften.

Da handhaben wir es bedauerlich Weise so, dass grundsätzlich das Gegenüber der Verursacher für unsere Missstimmung zu sein scheint, er versteht uns nicht, ist nicht einfühlsam u.s.w., weit gefehlt.

Es sind unsere „inneren Eltern“, die unbewusst ihr Unwesen treiben. Die allerdings sind Teil unserer Persönlichkeit und insofern sind wir auch für deren Wandlung verantwortlich, sonst bleiben wir einfach in der uralten Dynamik stecken und transportieren sie unbewusst in unser Liebesleben.

Gesellschaftlich lernen wir, das Zerstörerische, das Abartige, das völlig Verrückte, das ist draußen in der Welt, das Unliebsame bei meinem Partner, selbstverständlich, wo sonst.

Vorsicht, unser Partner spiegelt uns und unsere unbewussten Seiten, eben die innere Frau, den inneren Mann, so dass wir unsere von uns selbst geschriebene „Geschichte“ (Beziehungsdynamik) transformieren und integrieren können, so wir wollen.

Unser Partner wird dieses Potential triggern, ob wir wollen oder nicht, denn die Seele des Menschen will sich vervollständigen und sucht permanent nach Wegen, sich ihrer selbst bewusst zu werden.

Ich schreibe das, weil ich nach Jahren alt geworden bin, in meinem Herzen aber Kind, Jugendliche, Rebellin, wilde Frau, die Unverbesserliche geblieben bin, die immer wieder etwas Neues ausprobiert und selbstverständlich auch mal auf die Nase fällt, sich verletzt.

Nicht liegenbleiben, aufstehen, weiter laufen, hinein in dieses kostbare Leben, das jeden Moment, so gänzlich neu erscheinen kann und uns ruft.

So ich dann meinen Partner annehme wie er ist und nicht wie er sein sollte, nehme ich mich eben auch an, so wie ich bin und komme vermutlich jenseits der Illusion einer romantischen Liebe in meinem Leben und dem des Anderen an.

Das geht natürlich am besten mit einem uns zugetanen Partner, der uns auf unendlich vielen Ebnen erinnern kann, was es heißt: „Lass Dich ein, tanz nicht allein, wage es einfach, ganz Du selbst zu sein, Frau zu sein.“ Und genau dieser Mann wird nicht nur nett sein, er wird mir seinen Schatten bringen, und ich bin gut beraten, diesen bei ihm zu lassen und selbstverständlich auch umgekehrt. Diese Momente sind nicht schmerzfrei, aber heilsam.

Mitunter sind sie auch mit einem großen Erschrecken verbunden, weil ich genau die jetzt zutage tretenden Seiten bei meinem Partner nicht vermutet hätte. Genau diese Seiten finde ich in meiner Herkunftsgeschichte der Beziehungsdynamik und habe jetzt die unvergleichliche Möglichkeit dieses Kapitel abzuschließen.
Ich komme aus einem sehr konservativen Elternhaus. Da war alles klar geregelt, vorgegeben, was ich unter Partnerschaft, Liebe und Leben zu verstehen habe. Da gibt es so viel mehr.

„Sage niemals nie, Du könntest es bereuen“, habe ich mir gesagt..

Für mich ist lieben lernen ein ständiges Werden, Reifen Wachsen in die Freude hinein und der Mut, sich selbst kennenzulernen und zu überwinden, was ja alle Meister bestens beschrieben haben. Laotse weiß davon ein Lied zu singen. Für mich ist Liebe zeitlos und ein immerwährender Prozess, weil wir, je älter wir werden, die köstliche Frucht ausbilden, die wir geworden sind-

 

Von der Liebe …
Wenn die Liebe Dir winkt, dann folge ihr,
sind ihre Wege auch schwer und steil.
Und wenn ihre Flügel Dich umhüllen, gib Dich ihr hin,
auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert Dich
verwunden kann.
Und wenn sie zu Dir spricht, glaube an sie,
auch wenn ihre Stimme Deine Träume zerschmettern kann wie der Nordwind den Garten verwüstet.
Denn so, wie die Liebe Dich krönt, kreuzigt sie Dich.
So wie sie Dich wachsen lässt, beschneidet sie Dich.
So wie sie emporsteigt zu Deinen Höhen und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern,
steigt sie hinab zu Deinen Wurzeln und erschüttert sie in ihrer Erdgebundenheit.
All dies wird die Liebe mit Dir machen,
damit Du die Geheimnisse Deines Herzens kennenlernst und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst.
Aber wenn Du in Deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der
Liebe suchst,
dann ist es besser für Dich, Deine Nacktheit zu bedecken und vom Dreschboden der Liebe zu gehen,
in die Welt ohne Jahreszeiten,
wo Du lachen wirst, aber nicht Dein ganzes Lachen,
und weinen, aber nicht all Deine Tränen.
Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.
Liebe besitzt nicht, noch lässt sie sich besitzen; denn die Liebe genügt der Liebe.
Und glaube nicht, Du kannst den Lauf der Liebe lenken,
denn die Liebe, wenn sie Dich für würdig hält, lenkt Deinen Lauf.
Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.

Khalil Gibran

Das Kolophonium- oder die Reibungspunkte in einer Beziehung, Partnerschaft
Reibung erzeugt Feuer, spendet Wärme 

Wenn wir die Reibungspunkte als Chance für mehr Verständnis und Verbundenheit nutzen, dann sind beide Partner Gewinner.

Solange ich mich mit einem Partner auseinandersetze, bekommt er von mir meine Aufmerksamkeit und im besten Sinn meine Wertschätzung. Wie sollten wir wachsen, wenn wir uns nicht reiben.

Ich wähle einmal das Wort Thema für das Wort Probleme, einfach deshalb, weil ich die Erfahrung gesammelt habe, wer über Probleme redet, hat auch bald welche, wer über Themen spricht, ist eher bereit ganz kreativ damit umzugehen.

Warum auch immer, jeder von uns trägt Tabuthemen in sich, frei nach dem Motto: gelernt ist gelernt.

Jedes Tabuthema ist nicht irgendwie entstanden, sondern hat eine Reihe an Entwicklungen hinter sich: gesellschaftliche, kulturelle, religiöse, familiäre, persönliche und partnerschaftliche. Die Reihe könnte ich beliebig fortsetzen und käme kaum zum Ende.

Auf unserer Festplatte im Unterbewusstsein gibt es ganze Bibliotheken, die uns unsere Erfahrungen vermitteln. Je nach Kulturkreis, gesellschaftlicher und familiärer, oder sonstiger Prägung lernen wir Verhaltensmuster und übernehmen völlig unreflektiert Konditionierungen aller Couleur.

Was gibt es zu tun? Jeder von uns hat die Wahl, eine eigene Prüfinstanz einzurichten, die solche Muster hinterfragt.

Das braucht Mut, denn viele gelernte Muster garantieren uns, dass wir zu dem jeweiligen System dazugehören dürfen, sei es die Familie oder in unserem Fall die Partnerschaft. In der Psychologie spricht man von Filtern, von denen es unzählige gibt.

Viele erweisen sich als nützlich, sichern sie unser Überleben, unsere Zugehörigkeit. In unserem Beispiel wird nur ein Wort gewechselt, vereinen wird gegen spielen getauscht. Schon erzeugen wir völlig andere Gefühle.

Vereinen ist möglicherweise belegt mit moralischen und kirchlichen Vorstellungen, spielen erzeugt im Gehirn das Gefühl von Freude und Unbeschwertheit. So einfach ist das, nur wie sieht das bei unserem Gegenüber aus? Tauscht er zeitgleich mit mir seine Konditionierungen aus, selbstverständlich nicht. Und nun, heißt es mutig weitergehen und an dem im eigenen Inneren festhalten, was sich für uns als stimmig erweist. Das heißt nicht, uns auf eine richtig oder falsch Debatte einzulassen, das wäre hoffnungslos, denn was ist richtig, was ist falsch? Jeder hat aus seiner Weltsicht Recht. Also zunächst einmal ruhig bleiben und beginnen durch differenziertes Wahrnehmen, das Bedürfnis des Partners wahrzunehmen, dann das eigene, um im nächsten Schritt spielerisch auszuprobieren, ob diese nicht auf leichte Art und Weise zueinanderfinden.

Wenn der Partner zum Spielen einlädt, Neues auszuprobieren, stoßen wir lediglich auf Konditionierungen, diese können wir grundsätzlich hinterfragen und prüfen, nutzen sie uns oder behindern sie uns, die Freude in unserer Partnerschaft tiefer auszudrücken?

Wir haben grundsätzlich die Wahl

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Chinesisches Sprichwort

 

Wer nicht genießt, ist ungenießbar

Aus meiner Sicht kommt es auf unsere innere Absicht an, die wir verfolgen, wenn wir miteinander ein gemeinsames Liebesspiel eröffnen.

Was genau steht im Vordergrund, sexuelle Lust, Begehren, Ausdruck unserer tiefsten Hingabe, Abbauen von Frust über Sex, Heldengebaren des Mannes, der zeigen will, dass er ein toller Hecht ist, oder die Frau als Verführerin, die sich bestätigen will, dass sie ihn kriegt, oder was auch immer.

Vergessen wir nicht, wir senden immer Botschaften, nonverbal oder verbal, unsere Absichten können wir nur bedingt verschleiern, ganz nie.

Genau das kommt beim Partner an. Wie ich in den Wald hineinrufe, so schallt es heraus.

Kommunizieren wir mit unserem Liebespartner, lassen wir ihn teilhaben an unserem Leben, wollen wir wirklich wissen, wie es ihm geht, was ihn gerade ausmacht?

Ist er der Mensch, der unsere volle Aufmerksamkeit verdient, wollen wir ihn glücklich sehen, zeigen wir ihm durch Worte, Gesten, wie kostbar er ist, wie sehr wir ihn schätzen, oder sind wir auf der Reise permanenter Selbstbestätigung.

Dann bleiben wir allein in unserer Welt, die eben nur aus dem besteht, was uns selbst ausmacht.

Wir verzichten auf all den Reichtum, an dem uns unser Liebespartner teilhaben lassen will, erfahren nicht, wie es ist, ganz die Matrix des Anderen zu erforschen, Interessen miteinander zu teilen, eine gemeinsame Sinfonie zu komponieren.

Ich bin fest davon überzeugt, nirgendwo offenbaren wir unseren Charakter mehr als in unserer Sexualität. Hier sind wir eben im wahrsten Sinn des Wortes ganz nackt.

Sind wir liebesfähig, tanzen wir gemeinsam, oder bleiben wir gemeinsam einsam.

Das entscheidet jeder selbst.

Hier geht es nicht um richtig oder falsch, sondern in unserer Beziehung können wir, so wir wollen, erkennen, wie bewusst wir sind und wie fähig, gemeinsam mit dem Du zu tanzen, zu fliegen, Purzelbäume vor lauter Übermut zu schlagen.

Da ist es der Geruch, die Stimme des geliebten Partners, die in uns das Gefühl auslösen: Das ist er, so einmalig, so unverwechselbar, so begehrenswert, so liebenswert, einfach deshalb, weil er ganz der Mensch ist, der er bis hierhin geworden ist.

Miteinander spielen, heißt, Freude zu leben und zu teilen, Leichtigkeit zu genießen, das pure Glück, unsere Lust bis in jede Zelle aus zu kosten und mit dem gemeinsam trinken aus der Quelle leidenschaftlichen Begehrens und Nährens.

Innerhalb unserer Sexualität gibt es so viele Phasen, die von unseren Lebenszyklen abhängig sind, all unseren Veränderungen innerhalb unserer Seele, unseres Körpers und unserer Geisteshaltung.

Was mir in der bisher mir bekannten Literatur zu wenig Berücksichtigung findet, ist aus meiner Sicht, die unumstößliche Tatsache, dass wir Menschen in der Tat sexuelle Wesen sind. Das allein ist großartig.

Es geht um die tiefe Erfahrung von Sinnlichkeit, ob beim Essen, in der Natur, beim Tanzen, eben überall da, wo all unsere Sinne diese unglaublich lustvolle Körperlichkeit erfahren durch berühren, schmecken, riechen, hören u.s.w.

Sofort beginnt die Rückkopplung zu positiven Gefühlen, die unsere Seele nähren und unseren Geist erfrischen.

Oft ist es erst die tiefe Liebe des Partners, die uns unsere ganze Komplexität erfahren lässt.

Wir gehen mit ganz anderen Augen durch die Welt, wenn wir beginnen mit allen Sinnen zu leben. „ Lasst unser Leben tanzen“ in dieser wunderbarer Welt.
Es geht darum, uns ganz bewusst zu erfahren, ein sexuelles und sinnliches Wesen zu sein, von Kopf bis Fuß, ganz Frau, ganz Mann.

Wir können uns und dem anderen durch unsere Aufmerksamkeit größte Freuden bereiten.

Jeder von uns braucht das tiefe Erkennen seines Wesens auf all seinen Ebenen

Die Sexualität steht ja nicht nur für Lust, Freude und Fortpflanzung, sondern ist eindeutig auch die Quelle unserer Kreativität.

Schöpferisch zu sein ist die Quelle Neues zu entdecken, etwas noch nie Dagewesenes zu entdecken, wie ein Kind neugierig zu sein, Abenteuer zu wagen, auf Entdeckungsreise zu gehen. Das gilt selbstverständlich auch für die Sexualität, die für mich ein Ausdruck unbändiger Kreativität ist, ein Feuer aus Formen, Farben, Rhythmen, ein nicht endender Tanz. Wenn wir es wagen, uns ganz auf uns selbst einzulassen, uns zu vertrauen, unsere Licht und Schattenseiten anzunehmen und uns zu lieben, so wie wir sind, dann beginnt der gemeinsame Tanz.

"Unbewusstes erkennt Unbewusstes irrtumslos“, sagt die Tiefenpsychologie nicht ohne Grund. Zwischen Mann und Frau gibt es eine unbewusste Beziehungsdynamik.

Sich dem ständigen Wandlungsprozess in einer Partnerschaft anzuvertrauen und im Dialog mit der Andersartigkeit des geliebten Du zu bleiben, ist immer auch ein Abenteuer." Die meisten Menschen folgen dem Traum der romantischen Liebe, die aus meiner Sicht so etwas ist, wie eine Fatamorgana in der Wüste. Auch da folgt man einem Bild, was sich als gänzlich unrealistisch herausstellt. Sich eben kein Bild vom Anderen machen, sondern sich einlässt, erfordert das Wagnis der Intimität und des Seinlassens. Liebe ist mehr als ein Wort, mehr als ein Zustand, Liebe ist ein Wachstums-und Reifeprozess, will gelernt werden und mündet nicht in einem fertigen Produkt. Liebe ist ein Werden hin zu einer köstlich schmeckenden Frucht, der Freude am eignen Leben und am Leben des Anderen. Das größte Geschenk ist doch die Einmaligkeit unseres Partners in all seinen Fassetten. Das allein macht ihn attraktiv, weil er unverwechselbar, eben ein Unikat ist. Es geht also um das Annehmen der eigenen Schwächen, anstatt Idealen und vorgegebenen Vorstellungen nachzujagen. Wir sollten uns auch dann treu bleiben, wenn es darum geht, den eigenen Standpunkt mutig zu vertreten. Das Thema Treue möchte ich jenseits der üblichen gesellschaftlichen Vorstellungen verstanden wissen.

Sich selbst treu zu bleiben gibt uns die Kraft, unser Leben auch in schwierigen Situationen zu meistern. Wir werden standfest. Wenn wir einander nicht brauchen, um das zu ergänzen, was uns vermeintlich fehlt, ist ein wichtiger Schritt in die eigene Unabhängigkeit getan. "Tu das, was Dein Herz Dir sagt, dann machst Du alles richtig“, ist für mich die Quintessenz das eigene Leben zu meistern. Wenn wir uns selbst achten und lieben, uns treu sind, öffnet sich die Tür zum Du, erfahren wir das Geschenk der Freiwilligkeit des einander Schenkens.

Feuerwerk und Lebensfreude

Die Orgasmen sind das Feuerwerk der Lebensfreude, gleich ob ein Brustorgasmus, oder ein Vaginalorgasmus, Klitoris-Orgasmus, ein G Punkt-Orgasmus, oder ein Analorgasmus. Die Natur hat uns Frauen ein solch großes Geschenk gemacht, uns auf sehr vielfältige Weise lustvoll zu erfahren.

Wenn wir intensiv an unseren Liebespartner denken, kann uns das innerhalb von Sekunden sexuell erregen und ein tiefes Gefühl von wohliger Wärme und Glück durch unseren Körper strömen lassen. Es ist das Gefühl tiefer Stimmigkeit, Freude und Unabhängigkeit, das uns durchflutet und seinen sexuellen Ausdruck findet.
Genau an dieser Stelle möchte ich ganz bewusst auf das Lustorgan Brust eingehen. Es ist großartig, was uns Frauen die Natur für ein Geschenk macht, so vielerlei Orgasmen zu erfahren. Für viele Frauen ist das Stillen lustvoll. Die Brustwarzen reagieren empfindlich auf Berührungen, ganz besonders dann, wenn der Säugling sich auf massives Saugen eingespielt hat.

Nichts anderes erleben wir später als Frau im Feuerwerk der Sinne mit unserem Partner. Aus meiner Optik hat die Natur eine positive Rückkopplung eingebaut, die Frauen ermuntert, ihren Kindern die Brust zu geben. Es mag nicht allein Mutterinstinkt sein, der uns Frauen dazu bringt, unsere Kinder zu stillen. Die Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur, die durch die Stimulation der Brustwarze ausgelöst werden, lösen auch eine raschere Rückbildung der Gebärmutter aus. Auf dieselbe Art löst ein Orgasmus die Kontraktion der Gebärmutter aus. Der Zusammenhang zwischen der Stimulation der Brustwarzen, sexueller Erregung und Orgasmus, den einige Frauen erfahren, ist kein Zufall, sondern gehört für mich in die bis ins kleinste Detail zur Präzision eines ausgefeilten Zusammenspiels zwischen Körper, Geist und Seele.

Rufen wir uns ins Gedächtnis, dass es die Gesellschaft ist, die einen Unterschied zwischen sexueller und mütterlicher Funktionsweise definiert.

Jede Frau kann für sich entscheiden, welchem Denkmuster sie folgen mag.

Es hat seinen Grund, warum unser Körper so reagiert, wie er es tut, auch wenn das nicht immer in Übereinstimmung mit dem steht, was die Gesellschaft von uns erwartet. An dieser Stelle verweise ich auf die Filter, die im vorherigen Kapitel angesprochen worden sind.

Die sexuellen Vorlieben zu kommunizieren ist sicher wesentlich für ein harmonisches Miteinander, doch kommt es für mich zunächst darauf an, ist der Boden innerhalb der Kommunikation dafür bereitet.

Wie bei einem Haus, das auf festem Grund steht, braucht jede Beziehung ein tragendes Fundament, das aus Vertrauen, Hingabe und bedingungsloser Liebe gebaut ist.

Den Partner zu begehren lässt die Spannung in Körper, Geist und Seele ansteigen, die Herzfrequenz erhöht sich, der Atem geht schneller, die Haut wird hypersensibel, die Scheide beginnt einen köstlichen Saft zu produzieren.

Dann plötzlich: Muskelkontraktionen im Körperinneren und unfassbar schöne Lustgefühle steigern sich.

Glücksgefühle und eine wohlige Entspannung stellen sich ein. Lachen und Weinen, Freude, und Glück finden ihren Ausdruck. Beim Orgasmus werden Bindungshormone ausgeschüttet. Eines davon ist Oxytocin, ein richtiges Multitalent unter den Hormonen. Es sorgt nicht nur für die Kontraktion der Gebärmuskeln und bereitet dem Eisprung den Weg, sondern ist überdies das "Hormon der Nähe". Freundlicherweise baut es auch noch Stress ab.

"Oxytocin sorgt mit dafür, dass wir uns in eine starke soziale Bindung begeben", berichtet Wolfgang Maier, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Bonner Uniklinik. Er war an einer jüngst publizierten Studie im "Journal of Neuroscience" beteiligt, in der die Wirkung des Oxytocins auf die Flirtaktivität des Mannes untersucht wurde. Nun ist der Botenstoff Oxytocin sehr flüchtig, und es stellt sich die Frage, ob Orgasmushormone auch Nachhaltigkeit in der Partnerbindung erzeugen können. Diese Frage kann bejaht werden, denn ein weiterer Vorgang, den der Orgasmus mit sich bringt, ist ein Ausstoß des Hormons Prolaktin. Es ist das Befriedigungshormon. Es sorgt dafür, dass Männer nach dem Sex einschlafen und dass Frauen sich anschließend in die Arme des Mannes kuscheln. "Und zudem dient Prolaktin der Neurogenese, es lässt die Nerven im Gehirn sprießen", so Huber.

Das Gefühl der Vertrautheit schafft Verbundenheit, Intimität und Nähe. Diese bedingen einander und die Hormone bereiten aus meiner Sicht den Boden für den Dreiklang der Reise von Körper, Geist und Seele im Abenteuerland Liebe.

Genau an dieser Stelle ist es wesentlich zu erfahren: Liebe ist ein Kind der Freiheit, ein Geschenk des sich Öffnens, des sich Anvertrauens, das sich Schenken.

Jedes Mal wird es ein ureigener Schöpfungsakt sein zwischen zwei Menschen, der nicht automatisch in Wiederholung geht, sondern aus Freiwilligkeit und Unmittelbarkeit gespeist wird. Wagen wir es, begehrenswert füreinander zu bleiben.

Liebende im Fortschreiten der Jahre

Liebende im Fortschreiten der Jahre, so wir wandlungsfähig sind bleiben wir immerwährend in unserem Herzen.

Und wenn dann der Partner uns wissen lässt: Ich liebe jede Falte an mir und Dir, unsere neu erfahrende Schönheit, wie die eines alten Baumes, dann können wir uns einfach von der „Schlange“ verführen lassen und kräftig in den saftigen Apfel beißen. Der Baum steht immer noch im Paradies, das wir irrtümlicher Weise glauben verlassen zu haben.

Himmel und Erde sind Eines, Ganzheit ist und muss nicht werden.

  

Über die Autorin

Wuttke Theresia Maria

Theresia Maria Wuttke hat ihr ganzes Leben zu einem Lernerlebnis gemacht. Schon von klein auf lernte sie, sich durch die Kraft ihrer „inneren Stimme“ zu stärken und mutig über diese Inspirationen ihren Lebens- weg zu gestalten.

Ihr Weg führte sie über eine kaufmännische und eine pädagogische Ausbildung zur Humanistischen Psychologie nach C.G.Jung und der systemischen Arbeit der Familien- therapie nach Virginia Satir.

Ein weiterer wegweisender Schritt war für sie das Erlernen und Umsetzen der Zen-Meditation. Handwerkzeuge des NLP und der Kinesiologie sind ihr ebenso vertraut wie die der Neuropsychologie.
Durch ihre breit gefächerten Ausbildungen und ihre dreißigjährige Berufs- praxis mit den unterschiedlichsten Zielgruppen aus dem Bildungs- und Gesundheitswesen, der Wirtschaft und dem Finanzwesen ist sie heute
eine gefragte Beraterin und Begleiterin auf Zeit. Darüber hinaus lernte sie verschiedene kulturübergreifende spirituelle Arbeitsweisen.

Sie ist eine Visionärin in Sachen Bewusstseins-Entwicklung. Noch bevor etwas die Medien oder das Massenbewusstsein erreicht, geht sie den Impul- sen ihrer schöpferischen Intelligenz nach und kreiert praktische Werkzeuge, die die Weiterentwicklung des menschlichen Bewusstseins voranbringen.
So entwickelte sie das bahnbrechende Konzept „pure-power-potential®“ und das Unternehmensentwicklungskonzept „business-and-spirit®“.

Weiterführende Infos: www.theresiamariawuttke.de/theresia-maria-wuttke/autorin.html#cello

 

Theresia Maria Wuttke
Cello trifft Bogen: Urfrau trifft Urmann

 

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